in dieser kirche hat thomas müntzer gepredigt – und in dieser stadt ist er am ende bestialisch gefoltert worden. im alter von nur 35 jahren wurde er enthauptet, sein kopf wurde aufgespießt und sein geschundener körper wurde an den füßen aufgehängt und öffentlich zur schau gestellt. er hatte es gewagt, als anführer der bauern die mächtigen seiner zeit „militärisch“ herauszufordern. etwa so wie wenn taiwan die volksrepublik china angreifen würde.
das resoniert ganz tief in mir und ich muß an so leute wie jesus, georg büchner, erich mühsam, che guevara und ulrike meinhof denken. und an jede menge freiheitskämpfer, die ihr leben gegeben haben.
immer wenn mir die frage gestellt wurde, ob ich mich an frühere leben erinnern kann, habe ich geantwortet, daß ich in einem vorigen leben als frau einen entscheidenden fehler gemacht haben muß, weil ich mich zu diesem leben als mann verurteilt fühle –
oder
ich sei ein bauernkrieger gewesen, weil mich die vorstellung von „parasitären eliten“, adligen herrschaften, degenerierten pfaffen und zunehmend von akademischen klugscheißern zutiefst empört. und ich mich solidarisch den bauern als hüter von unser aller mutter erde verbunden fühle –
jetzt habe ich die lösung:
ich war eine bäuerin an der seite von thomas müntzer, die ihn nicht von seinen „militärischen“ anwandlungen abhalten konnte !
jedenfalls will ich mich jetzt mal ausgiebig mit seiner biografie beschäftigen …