david & goliath

ich hatte ein strammes programm mit tausend kilometern – von schmalkalden nach dinkelsbühl – nach zwei tagen von dort zur hochzeit am tempelhof – den ganzen sonntag auf meinen speziellen wunsch hin unterwegs nach witzenhausen, wo ich auch schon 15 jahre nicht gewesen bin.

und wieder einmal waren die bäume auf unserem platz der direkten demokratie zu verdanken – sie sollten wegsaniert werden für eine „modernisierung“.

obwohl ich kaum vom OMNIBUS weggekommen bin, habe ich so viel neues über die stadt erfahren, daß ich am liebsten regelmäßig hier station machen würde – meine bäuerlichen geschwister haben hier studiert – und ich habe erfahren, daß gerald hüther in witzenhausen lebt. ich liebe & verbreite seine bücher und habe ausschau nach ihm gehalten – dieser spur werde ich weiter folgen.

also: jederzeit gern wieder – dann kann ich vielleicht mal ausführlicher erzählen, was ich neues erfahren habe.

als näxte stadt hatte ich mir hannoversch münden gewünscht, die alte fachwerkstadt, in der fulda & werra sich zur weser vereinigen. bis 1990 hieß sie münden. das alte rathaus ist ein beispiel für einen baustil, der weserrenaissance genannt wird.

es erging mir ähnlich wie in witzenhausen – das wetter ist übrigens extrem wexelhaft und ich habe meinen wollmantel wieder rausgekramt. die „mündener allgemeine“ hatte unser kommen angekündigt und heute prangte ein großes foto von uns auf der titelseite – und auf seite 3 gab es zwei weitere fotos und einen ausführlichen artikel …

die stadt ist seit 700 jahren nicht abgebrannt wie so viele fachwerkstädte immer wieder. das reinste fachwerkmuseum. ich hatte die häuser viel kleiner in erinnerung – das lag wohl daran, daß die stadt wahrscheinlich die erste fachwerkstadt war, die ich auf meiner tour kennengelernt habe. jedenfalls habe ich dort zum ersten mal etwas über die kosten & bürokratischen schwierigkeiten einer möglichst originalgetreuen restauration erfahren, die sich die bewohner oft nicht leisten können.

die problemstellung war ja, wie ich von thüringen aus zur hochzeit am tempelhof und von dort nach hamburg gelangen könne – das hat alles funktioniert wie ein urwerk, denn ich sitze jetzt zufrieden in hamburg und bin fast schon sinnkron – mit ganz viel fachwerk in meinen knochen.