in ludwigslust – nie wieder – haben wir winzig in weiträumig gähnender leere unter brüllender sonne zwei nicht besonders lustige tage verbracht. die stadt ist von einem offensichtlich größenwahnsinnigen „ludwig“ vor etwa 250 jahren mit barocker rücksichtslosigkeit aus dem boden gestampft worden für staatsdiener & soldaten (so ähnlich wie wolfsburg in der nazizeit).
und dieser ludwig brauchte eben angemessene kwartiere & hundert hektar parkanlagen zu seiner belustigung.
an den axensymmetrischen aufmarschschneisen war alles mit westdeutscher effizienz wie gelekkt „saniert“. ich habe nach alten abbildungen gesucht, denn ich ahnte schon, daß bei der gelegenheit pauschal alle alten linden bedenkenlos ermordet worden sind. das hat mir dann eine ureinwohnerin bestätigt. wir fühlten uns ganz winzig in dieser menschenleeren wüste.
elias hat die beiden tage genutzt, um endlich zum zweiten mal auf dieser tour unseren goldenen gürtel zu polieren – weil es schleichend normal geworden ist, daß wir nur zu zweit sind – vor zehn jahren war das undenkbar. gemessen daran waren wir also irgendwie doch erfolgreich.
ich hab gelernt, daß im barock der terror des rechten winkels & der mechanischen wiederholung im städtebau begann und jede lust auf ludwigs lust verloren.