kommt mich johannes aus seiner komplementären welt für eine woche auf meinem schiff besuchen & fügt sich nahtlos ein. wir bilden eine wundersame insel im alltag und genießen den praktischen aufenthalt. er ist der doktor für meine digiotischen ängste. wir haben mein eifohn entrümpelt & einen neuen akku besorgt. er hat mich digital wieder auf die beine gebracht. sachlich & besänftigend.
nain illewwen ist sein geburtstag – und nach einem geistesblitz habe ich vergnügt ein geschenk für ihn besorgt, das ich ihm unbedingt höxtpersönlich überreichen wollte – voll analog.
er hat mir nämlich letztes jahr drei exemplare von „demophobie“ geschenkt, dem buch, das ich wie geschnitten brot in der welt verteile. da wollte ich unbedingt wissen, ob ich mit meinem geschenk ein tor geschossen habe …
als er mich um eine widmung gebeten hat, habe ich geschrieben: „wenn antagonisten sich kurzschließen, wäxt die gegenwart über sich hinaus“
sein schönstes geschenk war dieses mal, daß er mir eine audiovisuelle montage vorgeführt & kommentiert hat, die er seiner mutter zum 60. geburtstag geschenkt hatte. so habe ich etwa vier generationen seiner rußlanddeutschen familie kennengelernt und ihn ohne bart gesehen. er hat drei ältere schwestern und lauter neffen & nichten. von sowas konnte ich nur antipodisch träumen.
kaum zu glauben: ich habe für ihn gekocht – meine variante von szegediner gulasch.
und wir haben viel über bücher geredet – er ist ja eins meiner kindlekinder. trotzdem brauchte er bei der abreise eine extra tasche für bücher.
diese woche in voller analoger bandbreite zählt zu den höhepunkten des jahres. zwischendurch kommen immer wieder akribisch beschriftete postkarten von ihm bei mir an, die ich als kostbarkeiten horte. oder daten, die ich anatal bearbeiten darf.
im kwadrat:
einträchtige antagonisten – besser gehts nicht !
(da hat übrigens michael auf den auslöser gedrükkt)