der herbst kommt

… in großen schritten. von tag zu tag gibt es dramatische veränderungen …

an den schallschlukkwänden der autobahn tropft der wilde wein blutrot herunter – dabei ist es an der nordseite viel blutiger als an der südseite, die keine sonne hat. das gibt mir rätsel auf (?)

jetzt sind wir in der gegend der extern-steine (da waren wir 2013 mit dem OMNIBUS und ich habe wie ein schwarzer rokker auf dem thron der demeter posiert).

wir – paul & ich – stehen jetzt dekorativ vor dem landestheater in detmold. diese nacht oder morgen früh kommt elias zurükk und ich bin nicht mehr „der einzige werner“ – was ein eigenartiges, nicht ungutes gefühl bei mir ausgelöst hat. ich will lernen, vertrauensvoll verantwortung abzugeben. gleichwohl hat es freude gemacht, die volle verantwortung zu haben. das fahren ist mir so vertraut.

ich hatte nur die woche über so viel um die ohren, daß ich nicht zum schreiben gekommen bin, während viele bilder entstanden sind. wir waren zwischenzeitlich an zwei schulen (die windrather tal schule & ein gymnasium in dortmund aplerbeck), zwei tage in velbert und ein wochenende in unserem „heimathafen“ im vogelsang. über all diese stationen könnte ich je romane schreiben. alle lachen immer, wenn ich von „epistemologischer askese“ spreche – aber nach dem motto „ein bild kann mehr als tausend worte sagen“ zeige ich hier nur in wilder folge ein paar bilder:

die windrather tal schule hat sich in den letzten jahren auf eine schöne weise verändert – auf dem schulhof habe ich, wenn ich konnte, die letzten beiträge geschrieben.

das ist die archaische schmiede.

von dort aus sind wir (paul & jannik & felix & ich) zwischen bunten hügeln nach velbert gefahren – das erste mal.

gleich gegenüber lag eine unglaubliche weitgehend leerstehende investitionsruine:

wir haben herzerfrischende gespräche gehabt und ich habe es geschafft, in zwei gut sortierten second hand läden drei rosa kaschmir-oberteile NICHT zu kaufen, während die jungs sich rundum eingedekkt haben.

der platz war prima und die arbeit dort hat freude gemacht.

eine über 80-jährige renate, die sich selbst lachend als „schrotthaufen“ bezeichnete, kam jeden tag vorbei und sorgte in rheinischem singsang für die schönsten intermezzi.

gegenüber gab es ein café, das mich sehr an café leye in witten erinnert hat.

es ist spät – herbstlich fings an & herbstlich hörts auf: