ein doppelter salto rückwärts: „alle dörfer bleiben“ hat sich in lüchow, wo wir vor greifswald für einige tage waren, aufs schönste bewahrheitet.
vor mehr als zehn jahren habe ich ein buch gelesen, das mich sehr berührt hat: „artgerecht leben“ von johannes liess. die geschichte eines winzigen dorfs in mecklenburg vorpommern, in dem nur noch zwei menschen lebten. johannes lebte mit seiner familie in der großstadt und hatte dort ein haus geerbt, das er als wochenendhaus nutzte … fern von allem rummel …
die lebensbedingungen & entwicklungsmöglichkeiten seiner kinder waren ihm so wichtig, daß er sich vorgenommen hat, lüchow zu neuem leben zu verhelfen und dort eine freie schule zu bauen – das buch war eine herzerfrischende erfolgsgeschichte, die zeigte, was alles praktisch möglich ist – und ist mir nicht mehr aus dem kopf gegangen. an ein zitat von gerald hüther erinnere ich mich besonders gern:
„ein kind braucht zum aufwachsen ein dorf“
völlig unverhofft sind wir mitten in diesem dorf gelandet – im wendehammer für die (schul)busse. ich wußte nur, daß wir zu einer kleinen schule fuhren, in der eine alte freundin lehrerin ist. ich war hin & weg & voll begeistert. wir sind herzlich aufgenommen & wunderfitzig bestaunt worden. nach & nach haben wir die ganze dorfgemeinschaft kennengelernt. selma hat uns überall herumgeführt …
kindergarten, schule, senioren wohnheim, gärten, esel, wilde hühner & allerlei kleingetier.
und himmlische ruhe.
gegenüber von uns dorfladen & cafß©, wo es frische backwaren & preiswerte lebensmittel gibt, weil das hauptinteresse nicht profit war, sondern die einwohnerinnen im dorf mit günstigen & hochwertigen lebensmitteln zu versorgen.
es ist spät – fortsetzung folgt …