im strömenden regen sind wir hundert kilometer nach leutkirch gefahren – ganz in die nähe der freien republik rotis, wo otl aicher die letzten jahre seines lebens verbracht & gearbeitet hat. nur zur erinnerung: ich feiere dieses jahr seinen hundertsten geburtstag – auch er ist mit 65 jahren durch einen absurden unfall ums leben gekommen: er wurde auf seinem sitzrasenmäher von einem motorrad überfahren – da stand er noch voll im saft. seine söhne leben alle in rotis (eine alte wassermühle mit eigenem kraftwerk, die ich mit dem omnibus besucht habe, als ich vor sieben jahren das letzte mal in leutkirch war). sein sohn julian hat wohl einen örtlichen skandal ausgelöst, als er für die basis kandidiert hat.
leutkirch hat eine schöne, organisch verwachsene altstadt, in der wir damals auch mit dem omnibus gestanden haben. dieses mal standen wir direkt an einer viel befahrenen tangente der altstadt, gegenüber von einem kotzhäßlichen gigantischen rewe, der von montags bis samstag von 7:00 bis 22:00 uhr geöffnet ist. das warenangebot hat mich erschlagen und mir war ganz deutlich, daß die hälfte davon wahrscheinlich einfach weggeworfen wird.
das wetter spielte weiterhin verrückt – mit immer mehr heißer sonne zwischendurch. wir haben uns nicht die laune verderben lassen und das beste rausgeholt. nette leute haben uns für das wochenende eingeladen
regine hat den kleingeldschatz von kempten abgezählt & in röllchen verpackt und versucht, das gegen papiergeld einzutauschen. die banken haben sich geweigert und die post hätte absurd hohe gebühren genommen. die banken hätten die röllchen wieder ausgepackt und die summe auf ein konto gutgeschrieben. arrogantes pack!
regine weiß immer mehr unser faltrad zu schätzen …