die geschichte von neubrandenburg hat mich tief berührt:
während die einwohnerinnen in die umliegenden wälder geflohen waren, haben die späteren sowjetischen brüder bei ihrem einmarsch die altstadt, die von einer mächtigen, vollständig erhaltenen, fast kreisförmigen stadtmauer umgeben ist, mit flammenwerfern völlig zerstört – sie haben der stadt buchstäblich das herz herausgerissen. wie kann eine stadt ohne herz überleben? im aufkeimenden sozialismus?
begonnen haben sie mit „sozialistischem klassizismus“ – so nannten die das wirklich. so sieht die älteste flanke eines riesigen kahlen & ekkigen marktplatzes aus, der das „neue“ zentrum bildete. ab den sechziger jahren hat dann eine frau die stadtentwicklung übernommen und den platz weiter ausgebaut – mit einem ziemlich monumentalen „haus der kultur und bildung“ – in dem heute die tourist information und eine h&m filiale untergebracht sind – und dem ekkigen fallus auf dem bild oben – in einem stil, der heute leicht abfällig ostmoderne genannt wird. gleichzeitig wurde außerhalb der stadtmauer der industrielle wohnungsbau mit elfstöckigen plattenbauriegeln brutal vernünftig bis ans ende dieser sackgasse getrieben.
ich wüßte zu gern, wie der platz bei der „wende“ ausgesehen hat, denn heutzutage ist er endgültig dem nackten kommerz verfallen.
denn die beiden restlichen flanken wurden mit westlichen konsumtempeln bebaut. da steht kein einziger baum mehr.
ab morgen bin ich wieder allein und habe keine zeit mehr, dieser spur zu folgen. wer mehr wissen will, kann hier klikken – es lohnt sich!