nach unseren seltsam inspirierenden & erfolgreichen drei tagen in waren wollte ich elias auf dem weg nach teterow gern noch die „ivenacker eichen“ zeigen, angesichts derer ich vor über 20 jahren in demütiger andacht zu einem lächerlich kleinen tierchen geschrumpft bin – tausendjährige baumriesen, unter denen mich eine 900-jährige buche am meisten beeindruckt hat.
jetzt waren da nur noch wenige eichen, die ich hier kwadratisch würdigen & anbeten will, weil sie oben rum erbarmungswürdig zerfleddert waren und ich wieder ganz winzig.
es gab ein kassenhäuschen mit öffnungszeiten & preislisten und einen wald von warnschildern & sicherheitshinweisen und einen „wipfelpfad“, der auf mich wirkte wie eine dystopische überwachungsanlage.
was die kriege der letzten 500 jahre einschließlich des tausendjährigen reichs und der ddr nicht geschafft haben, haben wir – „der freie westen“ – in den letzten 20 jahren mit kultureller hemmungslosigkeit erreicht:
dieses urwüxige heiligtum zu schänden und bis zur unkenntlichkeit zu zerstören.
wir sollten uns schämen – ich würde es als ehre empfinden, von so einem uralten riesen erschlagen zu werden.
mit diesem morfo bitte ich um verzeihung.