herzlichen glückwunsch

das ist jan, das unschuldige sorgenkind, an seinem 20. geburtstag. ich bewundere ihn für seinen eigensinn und seine konsequente verweigerung aller ihm nicht einleuchtenden konventionen. ein sanfter riese. er braucht dringend eine brille: ab drei meter ist bei ihm alles unscharf. dabei ist er auf dem höhepunkt seiner physikalischen leistungsfähigkeit. er ist ein schöner athletischer junge, der die ganze zeit auf sparflamme läuft – stillgelegt auf seiner schier aussichtslosen suche nach einer ernsthaften aufgabe. ich kann seine situation sehr gut mitempfinden. 

er hat ein wundervolles elternhaus, das ihm ein schönes urvertrauen eingepflanzt hat. darin ist er im moment vollends versunken und wartet zuversichtlich auf die erlösung. dabei ist er ein musiker und hängt an einem bestimmten punkt fest, an dem ich selbst vor vierzig jahren mit meinem arp odyssey synthesizer gehangen habe: die schnittstelle zum analogen, lebendigen ausdruck, zum flow, zum groove, zum blues, zum freien spiel.

hier hat er schon zum zweiten mal den goldenen gürtel poliert: doppelte feuertaufe. er ist arglos & verträumt und erlebt den omnibus als workshop, wo seine volle aufmerksamkeit gefordert ist. ich habe ihm alle möglichen anknüpfungspunkte & optionen gezeigt und versucht, ihn nach bestem wissen zu beraten. wir haben mehrmals bis in die nacht hinein geredet. wir haben zusammen musik gehört und „only lovers left alive“ angeschaut.

die beiden jungs bilden immer wieder das kleinstmögliche rudel und ziehen los, um sich körperlich auszutoben wie junge tiere. überall haben sich dafür gelegenheiten ergeben. 

wir bilden ein verrücktes, leicht schräges trio: ich zügele mit den beiden gutmütig meine treibende kraft, weil ich gern mit ihnen zusammenspiele, aber der omnibus sehnt sich nach der kundigen hand eines weiblichen wesens.

dessenungeachtet: