am freitag abend hat mich max abgeholt, ein student der kulturwissenschaften in düsseldorf, der hier für ein halbes jahres mädchen für alles & dorfschreiber in dem projekt künstlerstadt kalbe war. er hat mir beim einräumen geholfen und mich im omnibus auf meinen platz in kalbe gelotst hat.
das ist corinna köbele, eine künstlerin, die seit 25 jahren in kalbe / milde lebt und bei der leere in die lehre gegangen ist. sie hat sich nichts geringeres vorgenommen, als dieses sterbende städtchen mit kunst wachzuküssen und mit vielfältigen aktivitäten & dekonstruktivistischen immobilien. sie betreibt regionalentwicklung in ihrer schönsten form und hat schon einige preise & auszeichnungen eingeheimst. ganz nebenbei hat sie erzählt, daß es für 91.000 euro einen hallenkomplex mit bürotrakt zu kaufen gäbe, wo der omnibus mehrfach untergebracht werden könnte. alle schleusen meiner fantasie waren geflutet und wir haben schon pläne für das nächste jahr geschmiedet – wie wir im anschluß an die kulturelle landpartie im benachbarten wendland zu einem von ihr veranstalteten festival in die altmark kommen könnten …
beiläufig stellte sich heraus, daß der architekturdozent der alanus-hochschule, der ja jetzt der lehrer von jan tietz sein wird, schon zu besuch und von den praktischen möglichkeiten hellauf begeistert war. auch hatten uns beiden auf der vorletzten documenta die konzertierten aktionen im hugenottenhaus besonders gefallen … und ich mußte viel an bolo’bolo denken. wir hatten einen überaus anregenden austausch und haben uns voll inspiriert verabschiedet.
das nächste abenteuer: hundertfünfzig kilometer allein durch die altmark nach wernigerode, am östlichen rand des harz und am westlichen rand von ostdeutschland – das hat mir die liebe freya so eingerichtet – da war ich noch nie.