über nacht hatte sich die wolkendecke ganz tief über die stadt gelegt – es hat ganz fein genieselt und die luft war voller wasser – oft ist die spitze des messeturms im atmosfärischen dunst verschwunden und die menschen sind unter ihren regenschirmen noch gehetzter unterwegs gewesen als am ersten tag.
„in den wolken“ heißt aber auch, daß unser trio im schönsten einklang improvisiert hat – die gasflaschen wurden angeliefert (!) und ein mitfühlendes zelttheater versorgt uns mit strom. ich kann ausgiebig über das leben in der großstadt nachsinnen und bilder machen auf dieser fährte.
wir verwöhnen uns mit gutem essen und drehen abends die heizungen voll auf bei kerzenschein und ausgesuchter musik. auf wundersame weise haben wir heute das „orfeo“ gefunden, wahrscheinlich das beste kino von frankfurt. ein saal und ein sehr zeitgenössisch eingerichtetes restaurant mit exquisiten speisen & getränken, wo wir in ruhe geschmaust haben vor dem film „weit“: ein junges paar mit waldorf-vergangenheit reist einmal um die welt, sie gehen nach osten und kommen nach vier jahren mit einem auf der reise geborenen sohn aus dem westen in die heimat zurück. die ozeane haben sie einmal mit einem gigantischen containerschiff und einmal mit einem kreuzfahrtschiff, das nach europa überführt werden mußte, überquert. ansonsten sind sie mit dem zelt und ohne viel geld losgezogen und haben so wenig wie möglich öffentliche verkehrsmittel genutzt. sie waren per anhalter und zu fuß unterwegs, und als ihr sohn in mexico geboren wurde, haben sie sich einen vauwehbus ausgebaut und sind damit in mittelamerika unterwegs gewesen.während des films haben wir jegliches zeitgefühl verloren …
wie ich jetzt auch wieder beim schreiben.