die allenthalben wohlweislich hoch gehängten plakate der afd wurden heute – schnapp schnapp – von freundlichen menschen mit teleskopscheren für die obsternte professionell entfernt. als ich zum omnibus zurückkam, hatten sich diese leute ganz friedfertig nach unserer arbeit erkundigt – ich habe gerade noch den freundlichen abschied mitgekriegt. daß wir mit parteien nichts am hut haben, hat sie überhaupt nicht gestört.
die hatten übrigens auch die weitaus professionellste werbung, die ging rein wie schokoladenpudding – voll auf die sinne. dem lange angestauten frust bot sie die gelegenheit, sich energetisch zu entladen und ihn in praktisches handeln zu verwandeln – mit allen persönlichen konsequenzen. das sind ganz normale leute. viele schämen sich für die entgleisungen der demagogen. die arschlochquote ist wie überall und ich finde die scheinheilige empörung der völlig degenerierten und aus der zeit gefallenen altparteien viel schlimmer.
überhaupt hatten unsere gespräche eine ziemliche bandbreite und mit geduld finde ich überall anknüpfungspunkte. es ergeben sich die kurzweiligsten komödien, die nicht unbedingt mit einer unterschrift enden müssen, um erfolgreich zu sein. direkt von mensch zu mensch kann ich meine fähigkeiten am besten entfalten.
wir haben beschlossen, die nacht noch hier auf einem busparkplatz am ufer des main zu verbringen – so konnten wir uns ausführlich & angemessen von simone verabschieden, deren zug gegen acht uhr im bahnhof einlief. pia & christopher haben was lekkeres gekocht und wir haben in schönstem einvernehmen zusammen mit ihr gesessen & gegessen.
und morgen können wir bei tageslicht die fahrt durch den rapide fortschreitenden herbst genießen … gen osten.