grotesk

  
gleich morgens hat ein kalter nieselregen eingesetzt, der den ganzen tag nicht aufgehört hat. ich bin ins rathaus gegangen und habe mein problem geschildert und von meinen erfahrungen mit dem letzten mal vor etwa acht jahren erzählt. der mann vom amt hat so getan, als ob er jetzt wirklich nach einer lösung suchen würde, aber ich ahnte da schon, daߟ er mich eine stunde später anrufen würde und sagen würde, wie leid es ihm täte, daߟ es woanders nicht ging. 
ab & zu kamen wohnzimmerhelden, die nicht mit ihren frauen ins rewe xxl in den untergrund fahren wollten. einer schleimte sich in widerlicher weise an die mädchen ran. ich saߟ mit riesengroߟen ohren hinten im omnibus und habe 133 analoge datensätze entziffert und in meinen schoߟcomputer eingegeben. wir sind zu viert: sophie, britta, kolja & ich.

britta ist zur zeitung gelaufen und später ist ein freundlicher redakteur gekommen, der ein foto von uns vor dem omnibus gemacht hat und uns zumindest morgen auf der ersten lokalseite kurz ankündigen will. kolja hat im regen die experimente mit den mikroorganismen auf der goldenen schiene wieder aufgenommen, die jetzt an manchen stellen schillert wie eine ölpfütze. und sophie hat sich nützlich gemacht, wo sie konnte und zum ersten mal den omnibus eingenebelt.

abends haben wir gekocht und lekker gegessen. die anderen haben sich danach oben in die decken gekuschelt und britta hat aus „herr der ringe“ vorgelesen, wenn ich das richtig mitgekriegt habe. ich bin noch im erbarmungslos trippelnden regen herumgelaufen und habe mir eine toilette gesucht (die kneipen hatten alle montags zu). ich muߟte ziemlich weit laufen …