am freitag sind wir nach der arbeit im dunkeln nach kassel gefahren – ohne die landschaft fehlt mir was und das fahren ist mühselig …
bei marianne & hermann haben wir ein wohlbehütetes und mit allem versorgtes wochenende verbracht – das ist meine bewährte lieblingskarawanserei in kassel. neben dem gefängnis.
sonntag nachmittag sind wir auf den königsplatz gefahren und mich bestürmen die schönsten erinnerungen.
zum beispiel an catty wong, die chinesische künstlerin, mit der ich vor zwei jahren die documenta durchstreift habe. gründerin der pink republic. sie hat mich gleich eingebürgert und mir einen paß ausgestellt.
ich war seit 1972 auf jeder documenta und lasse mich da immer wunderfitzig rein fallen. vier mal war ich mit dem omnibus auf der documenta und immer wieder zwischendurch in kassel. der königsplatz sieht von oben aus wie ein durchmesserzeichen – ein kreis, durchschnitten von straßenbahnschienen.
voll dem kommerz gewidmet, tangiert von der jüngsten konsumhölle und in der mitte ziemlich kahl. für einen stromanschluß hätten wir 240 euro zahlen müssen. zum ausgleich werde ich mich möglichst viel herumtreiben und den ersten & den letzten baum der „7000 eichen“ berühren und in der neuen galerie „das rudel“ anschauen.
obwohl ich keine großstädte mag, finde ich es wichtig, hier immer wieder aufzutauchen …