gestrandet

sonntag nachmittag bin ich auf einem riesigen parkplatz am rand von rostock gestrandet, weil schon aus der genehmigung zu lesen war, daß ich durch eine superenge einfahrt, die allein nicht zu meistern war, weithin unsichtbar zwischen plattenbauriegeln landen würde – daran wollte ich noch nicht einmal denken.

ich habe UNS in den schatten geschmiegt und erst einmal mit wonne die biografie von wonni gelesen. das fehlen einer wie auch immer gearteten band ist jedes mal eine existenzielle herausforderung, der ich mich hingebe auf der spur: „immer schön lokker bleiben“. ich übe & übe & übe …

deshalb schreibe ich auch nichts darüber, daß ich morgens von kreischenden bauarbeiten gleich nebenan geweckt wurde – und daß es noch nicht einmal eine toilette gab …

weil ich mir lichtenhagen ausdrücklich gewünscht hatte, habe ich mir mit ramon zusammen am dienstag nachmittag die umgebung des platzes angeschaut – und alle meine ahnungen haben sich bestätigt. beim näxten mal werde ich es in „lütten klein“ versuchen, dem archetypischen plattenbauviertel, in dem steffen mau aufgewaxen ist. ich will im osten offensiv an die neuralgischen punkte heran.

das ist jetzt die überleitung zu dem album, von dem ich gesprochen habe …

für 24 stunden …

habe ich dann unterschlupf in der landwirtschaft gefunden – landwirtschaftliche betriebe sind unsere inspirierendsten tankstellen. es lohnt sich sehr, den „hof medewege“ mal zu guhgeln – eine karawanserei mit allem drum & dran. vor vielen jahren bin ich da schon mal gewesen.

die entwicklung dieses vielfältigen unternehmens hat mich sehr beeindruckt – ich habe meine bekanntschaft mit peter zimmer aufgefrischt und werde da gern immer wieder halt machen und mehr erfahren.

davon habe ich übrigens zum ersten mal erfahren!

symbionten

ich war mal wieder zwei seltsame tage allein im OMNIBUS …

elias hat mich noch nach schwerin begleitet, wo wir auf einem (teuren) busparkplatz direkt am hauptbahnhof eine schöne letzte nacht von freitag auf samstag verbracht haben. am morgen ist er noch mit dem faltrad in die stadt gefahren und hat alle nötigen einkäufe erledigt (die perfekte hausfrau). nachdem er sich vergewissert hatte, daß der bezahlvorgang reibungslos lief und die schranke sich für den OMNIBUS geöffnet hat, ist er schwer bepackt wie immer zu einer unglaublichen tour aufgebrochen: runter in seine heimat am bodensee, um den erfolgreichen abschluß der ausbildung seines bruders zum lokführer zu feiern – und am näxten tag wieder hoch nach hamburg, von wo er mit „seinen jungs“ nach schweden fährt – unter anderem um sich bildhauerisch zu betätigen. sie haben sogar eine kettensäge dabei.

auf dem bild oben sehe ich zwei wesen – oder ein paar – innerhalb eines organischen GANZEN – und ein sinnbild für das ultimative duo am OMNIBUS. wenn so ein mitspieler ausfällt, gerät das GANZE heftig irritierend aus dem gleichgewicht – da ist erst mal nix mehr mit homöostase …

also noch mal im kwadrat:

mein denk mal für elias & mich bei der arbeit …

aufgemöbelt

vor dem rathaus in boizenburg stand dieser zu einem bunten bücherschrank veredelte stromkasten – als bücherwurm freue mich jedes mal über dieses analoge netzwerk, das auch ohne strom funktioniert.

boizenburg

es war wie schon einmal in lippstadt:

nachdem wir planmäßig unsere erste nacht neben diesem hübschen alten rathaus verbracht hatten, wurden wir von einem freundlich smarten herrn wegkomplimentiert zum „hafenkopf“, weil auf dem markt buden & fahrgeschäfte für das stadtfest am wochenende aufgebaut wurden. er bat auch nett um entschuldigung und ist uns sogar mit fahrrad & helm vorausgefahren.

dort standen wir 2 tage & 1 nacht und wußten nicht so recht, wie uns geschah. am rand eines biosfären reservats „flußlandschaft elbe“. unsere spaziergänge waren so ergiebig, daß ich eine art optisches doppelalbum aufgenommen habe, das ich am liebsten ohne viele worte präsentieren würde (vielleicht später).

ein unverhofftes vergnügen war, lisa mal wieder in fleisch & blut zu erleben. sie hat uns an beiden tagen mit einem launisch knatternden trabbi besucht und uns geschichten über ihre heimat erzählt – sie kennt hier land & leute.

wir haben keine ahnung, ob der betrieb auf dem markt besser gewesen wäre, denn bei uns tröpfelte das publikum nur spärlich. ich hätte mich auch gern ausführlicher umgesehen – sei’s drum – am ende können wir mit unserem auftritt zufrieden sein.

wonni

das ist mein freund & bruder christian wonnenberger, mit dem ich kürzlich mal wieder telefoniert habe. als ich mir thomas mayer’s buch über den krieg gegen rußland auf mein kindle geladen habe, bin ich auf seine biografie gestoßen, deren autor auch thomas mayer heißt. ich wollte sowieso so viel wie möglich über „wonni“ wissen – auch wenn nicht „mein“ freund & bruder thomas mayer der autor wäre …

… sondern dieser, auf den ich am ende meiner erhellenden lektüre gestoßen bin.

ich kann das nur allen wärmstens ans herz legen.