das hat mein eifohn heute am himmel gesehen – es versinnbildlicht die dramatischen wetterumschwünge der letzten tage – heute wieder heiß – was haben jetzt diese zeichen am himmel zu bedeuten ?
das hat mein eifohn heute am himmel gesehen – es versinnbildlicht die dramatischen wetterumschwünge der letzten tage – heute wieder heiß – was haben jetzt diese zeichen am himmel zu bedeuten ?
hinter mir ist deutlich die bolo bolo weltkarte zu erkennen – ich bin auf einer weithin leeren autobahn atemberaubende sexundsiebzig stundenkilometer gefahren !
… ging die tagung in achberg mit einer rituellen baumpflanzung zu ende, die der gemeinderat einstimmig beschlossen hatte. ein sympathischer bürgermeister hat nach einer freundlichen ansprache tatkräftig mitgeholfen und zwei gemeinderätinnen waren dabei. wir haben den aufenthalt in achberg genossen. eine echte luxuskarawanserei. swimming pool mit alpenblick.
auf unserer ersten etappe gen norden hat sich bei voller fahrt eines der neuen solarpaneele gelöst und wie wild auf das dach eingeschlagen. wir sind bei der näxten gelegenheit abgefahren und auf einem riesigen verwaisten parkplatz der firma liebherr gelandet – der pförtner kam ganz aufgeregt herbeigeeilt und sagte, wir dürften auf keinen fall da bleiben. wir haben ihm die situation erklärt und gefragt, ob er nicht vielleicht eine größere leiter hat. hatte er nicht. carl ist mit unserer leiter abenteuerlich aufs dach geklettert und hat sich die bescherung angeschaut: das teil hing nur noch an seiner verkabelung und die klebefläche war ziemlich verdreckt. er hat das teil mit gaffa tape wieder angeklebt und wir haben beschlossen, daß er am ziel kontrollieren würde, ob es gehalten hat …
unser ziel war eine raststätte auf halber strecke richtung weimar, wohin wir standesgemäß unsere liebe regine nach hause kutschieren wollten.
die nacht war schwül und der morgen unerwartet kühl – die verklebung hatte gehalten, aber es war klar, daß wir in näxter zeit eine nachhaltige lösung für dieses problem finden müssen. auf der weiterfahrt erlebten wir einen wettersturz um 20 grad – und hoch oben in thüringer wald inmitten von regenwolken klapperte es wieder auf dem dach und ein stück eines anderen paneels hatte sich gelöst. auf einem parkplatz, auf dem wir uns erst mal umgezogen haben, ist carl wieder mit klebeband aufs dach geklettert.
ziemlich planmäßig sind wir gegen vier uhr nachmittags auf einem wohnmobilplatz in weimar eingelaufen, wo uns joshua samt regine’s umfangreichem gepäck abgeholt hat, das wir in ihre wohnung verfrachtet haben, um dann zusammen gleich um die ecke in die interessante wohnung von emil & clara & joshua einzukehren und ein paar anregende stunden mit ihnen zu verbringen – die drei zählen zu meiner ausufernden verwandtschaft und ich konnte eine neue verbindung spinnen zu regine, die sie noch nicht kannte.
dankbar widme ich ihnen diese persönliche postkarte, die ich „tausend pfötchen“ nenne.
abends hat regine carl & mich zur feier des abschieds zum essen ausgeführt …
gleich am ersten abend habe ich mich mit karl-dieter angefreundet, einem 84-jährigen tausendsassa – hinter seinem namen steht prof., dipl.-ing., m.s. – er hat unter anderem an der ulmer hochschule für gestaltung und in berkeley studiert – da hatten wir gleich den schönsten gesprächsstoff … er war waldorfschüler an der hibernia schule in wanne-eickel und hat dort auch gleich eine ausbildung zum betriebsschlosser gemacht.
er war mit leib & seele eisenbahner bei der deutschen bahn und hat zum beispiel maßgeblich an der entwicklung der interregio züge mitgearbeitet und ist dabei immer bekennender antroposof & dreigliederer geblieben.
er hat in gröbenzell eine waldorfschule gegründet, an der die schülerinnen aktiv ermuntert werden, unternehmen zu gründen & selbständig projekte zu entwickeln. ich hab richtig lust, diese besondere waldorfschule und die dazu gehörige gemeinde mit dem omnibus zu erkunden.
zum herzlichen abschied haben wir geschenke getauscht …
… und ich freue mich schon auf die geschichte seines prallen lebens. er hatte mir das einzige exemplar, das er dabei hatte, reserviert …
das humboldt haus ist der heimathafen der dreigliederinnen – da haben wir wunderfitzig angedockt:
ich habe einen zeitgenossen von peter schilinski kennengelernt – er hat mir für die omnibus bibliothek einen kompletten set der schriften geschenkt und ich ihm 30 euro. die zeitschrift „jedermensch“, die peter schilinski herausgegeben hat, erscheint noch immer – ich werde die letzte nummer jetzt mal aufmerksam studieren, denn: obwohl ich ihn nicht persönlich getroffen habe, war mir peter schilinski schon immer sympathisch.
mittwoch nachmittag kam unverhofft carl – früher als erwartet – er hatte sehnsucht nach dem omnibus und war gleich wieder voll dabei. am donnerstag hat er in windeseile den goldenen gürtel auf hochglanz poliert. regine hatte in den letzten tagen das tränenblech mit der handbürste geschrubbt – als also unsere „verwandtschaft“ aus dem rheinland ankam, war bei uns alles frisch & sauber.
michael hat mir eine große freude gemacht, als er mir eine lieblingspostkarte und eine neue auflage von meinem kleinen rosa heftchen „100 jahre joseph beuys“ mitgebracht hat, für das sich schon viele herzlich bedankt haben. ich hatte nur noch ein exemplar und kann diesen nachschub gut gebrauchen.
auch hier wieder: landschaftlicher wohlstand mit allen konsequenzen …
unerwartet mußten wir schon dienstag nach der arbeit aus wangen weg – die mädels wollten unbedingt im „blauen see“ schwimmen und dank der lieben sonne können wir jetzt überall anhalten und die nacht verbringen …
die straßen wurden immer schmaler – beim letzten abbiegen kamen wir auf ein hübsch geschwungenes sträßchen ohne mittelstreifen – mir kribbelte es im bauch – und dann hat regine eine abzweigung verpaßt. wir sind zur orientierung auf einer der wenigen einbuchtungen gestrandet …
… und haben entschieden, dort die nacht und den mittwoch zu verbringen. die mädels sind jeweils mit dem faltrad zum see gefahren und ich habe herausgefunden, daß wir hoch über der stelle standen, wo die untere & die obere argen zusammenfließen – das rauschen war deutlich zu hören.
ich habe ein buch über die hirnfüsiologischen auswirkungen der digitalen medien gelesen – gruselige aussichten.
tagsüber spielten sich dramatische situationen auf der wegen der kurven ziemlich unübersichtlichen straße ab: riesige traktoren mit gefalteten heuwendern & sattelschlepper verkehrten da, neben denen ein pkw nur sehr knapp vorbeikam. je größer das fahrzeug, desto professioneller reagierten die fahrer.
und so ergab es sich, daß ich einen fetten mercedes gestreichelt habe, dessen fahrerin noch ganz viel platz auf der anderen seite der straße hatte und ohne weiteres an mir vorbeigepaßt hätte.
nach der idülle war das eine bittere pille und ich hatte mühe, mich nicht aufzuregen und die sich anschließenden scheißprozeduren ruhig über mich ergehen zu lassen. wir waren nur wenige kilometer von unserem ziel entfernt …
und gleich in der näxten historischen idülle:
dort habe ich ende der neunziger jahre erlebt, wie sich christof schlingensief & johannes stüttgen auf die formel:
„kuh = kapital“
geeinigt haben. jetzt findet da unter der formel „50 + 1“ eine viertägige veranstaltung statt …
die alte stadt wurde in dynamischer übereinkunft von lebensechten baumeistern gebaut – ich könnte da wochenlang herumstöbern.
jetzt hat diese an sich schon schöne stadt den zuschlag für die bundesgartenschau gewonnen und rings um die altstadt sind baustellen, wodurch wir erst beim dritten anlauf den weg auf unseren platz gefunden haben.
den ganzen nachmittag standen wir in der prallen sonne:
meine persönliche postkarte.
im umkreis von wangen haben sich unsere ahninnen schon seit den fünfziger jahren des vorigen jahrhunderts für die direkte demokratie im sinne der dreigliederung des sozialen organismus eingesetzt -oszillierend mit dem „withuis“, einer teestube auf sylt – sozusagen nord & süd pol der alten bundesrepublik. ich bin 1950 geboren und wunderfitzig gespannt, welche veteraninnen ich womöglich treffen & ausfragen kann.
elena hat sich umstandslos auf uns eingestimmt und staunend ihren ersten arbeitstag erlebt. hier sind die „mädels“ in trautem gespräch zu sehen. nach einer überraschenden gewitternacht ist es im lauf des tages so heiß geworden, daß ich vergnügt meinen neuen westafrikanischen strampelanzug angezogen habe …
(camouflage)
die menschen sind hier freundlich & entspannt, was ich der schönheit der landschaft & der alten stadt zuschreibe. regine ist als galionsfigur dem (endlich mal) stillen montagsspaziergang vorangezogen und war ganz in ihrem element …
ein wildes morfo zur nacht …
wir haben in herlazhofen ein traumhaftes wochenende verbracht. alles ist frisch & sauber – ich habe sogar mein bett neu bezogen. und „sand talk“ von tyson yunkaporta zu ende gelesen. bei unserem herzlichen abschied haben sich andrea & frank zur omnibus haltestelle erklärt – juhuu!
inzwischen sind wir mitten in der über tausend jahre alten altstadt von wangen im allgäu gelandet …
und elena ist zu uns gestoßen und wird gerade von regine in alles wichtige eingeweiht. obwohl ich ziemlich laut das letzte album von alicia keys anhöre, ist zwischendurch das lachen deutlich zu hören.
ein frisches morfo.
das ist der von der straße abgewandte giebel des bauernhauses von andrea & frank in herazhofen – einem schönen dorf in der nähe von leutkirch. wir schätzen uns glücklich, hier das wochenende verbringen zu können.
unsere freundlichen gastgeberinnen waren nicht zuhause, als wir uns da am freitag abend eingefädelt haben. es stellte sich heraus, daß sie auf einem irisch folk festival eintrittskarten verkauft hatten – und daß die haustür nicht abgeschlossen war.
im dorf war eine schöne stimmung und die menschen, mit denen wir zu tun hatten, waren freundlich und wollten wissen, was wir machen und wo wir herkommen – manche hatten den omnibus in leutkirch aus dem auto heraus wahrgenommen.
wir konnten schön ausklingen …
auf meinem speziergang durchs dorf habe ich die schöne katze getroffen. das dorf ist vor langer zeit auf einem hügel gewachsen und ist durchzogen von verschlungenen wegen, die manchmal ziemlich steil ansteigen. es gibt ein natürliches moorbad, das regine inzwischen freudig ausprobiert hat. wir sind rundum mit dieser oase zufrieden.
und ich habe die muße, mich in ein hochinteressantes buch zu vertiefen und gleichzeitig meinen blog zu sünnkronisieren.