bad moorburg

moorburg ist unser kurort während dieser groߟstadtwochen … alles ist sauber & aufgeräumt – jeden abend wurde gekocht und alle hatten reichlich zeit & raum für sich. ich habe frische bettwäsche und mein buch zuende gelesen. gestern hatte ich gelegenheit, eines der alben anzuhören, die karin mast mir in krefeld geschenkt hat – sie ist eine wunderbare sängerin, eine echte diva. ich fühle mich tief verbunden.

wie immer in hamburg ist das wetter dramatisch wexelhaft – viel wind – wilde wolken & heftige schauern. die temperaturen gehen rauf & runter.

ein neues camouflage morfo:

heilige oase

in moorburg fühlen wir uns unter wilden himmeln wohlig geborgen – in stiller abgeschiedenheit & mit allem bestens versorgt. schöne erinnerungen sprudeln an die oberfläche wie champagnerperlen und dehnen die gegenwart weit aus.

ich freue mich, zu erleben, wie der unermüdliche manfred beharrlich seine träume verwirklicht. wir wissen den badesaal & die regendusche sehr zu schätzen. alles stand uns zur freien verfügung. ich habe mit groߟem interesse „das pflügende klassenzimmer“ fast zuende gelesen und kann das mit meinen frischen erfahrungen auf dem hof pente abgleichen – ich habe volles vertrauen zu den menschen, die ich dort kennengelernt habe – und höchsten respekt vor dem sozialen metaorganismus, der viel umfassender ist als die summe der beteiligten menschen. aus irgendeinem grund wollte ich nicht „superorganismus“ sagen. ich denke in letzter zeit immer wieder über den begriff „supermarkt“ nach – als allzweckwaffe des kapitalismus – da kriegt man alles!

gestern nacht hab ich ein gebet an die auߟerirdischen geschickt und sie angefleht, uns aus der patsche zu helfen.

ganz woanders

für dieses morfo bin ich mit nackten füߟen meilenweit im dunkeln über schotterwege gelaufen …

camouflage

mir fällt auf, daߟ ich in letzter zeit lauter bilder mache, auf denen der omnibus unsichtbar mitten im geschehen steht – die nenn ich jetzt „camouflage“ …

im gewimmel

wenigstens sind in der nähe groߟe platanen – wir stehen den ganzen tag in der sonne und es kostet viel energie, bei laune zu bleiben. ich studiere wunderfitzig die volle anthropologische bandbreite und vertraue dem alltag. ich verstehe meine arbeit nicht als kampagne und klinke mich bedingungslos in den fluߟ der gegenwart ein.

gegen zwei war die startveranstaltung vorbei – im omnibus sieht es aus wie in einem lagerschuppen. es gibt noch keinerlei kurzinformation über diesen doch eher komplizierten vorgang – ich kann das zwar erklären, aber die meisten menschen wissen viel zu wenig über direkte demokratie und ich muߟ jedes mal bei eva & adam anfangen. ich versichere, daߟ ich noch vier wochen hier sein werde und alle fragen beantworte. wir ziehen natürlich auch ziemlich skurrile paradiesvögel an, deren verrückten geschichten ich mit vergnügter geduld lausche.

in der hitze verschwimmt alles – oder kann jemand den omnibus in der mitte erkennen ?

die gegenwart der groߟstadt ist schon ein dystopischer thriller mit avantgardistischen sprenkeln. rundum ertönen fremde zungen und die obdachlosen tragen keine masken.

ich freue mich schon auf das wochenende in moorburg – da kann ich mich in ruhe einleben in dieses neue genre – und pläne schmieden.

salto totale

extremer wexel ins herz einer groߟstadt. und momo ist mit dem wo lang bus zu uns gestoߟen – seltene gelegenheit …

ich werde von menschen angesprochen, die sich deutlich an mich erinnern und ich nehme mir vor, diese verbindungen zu vertiefen … rundum sehe ich viel elend – die häufchen zwischen den beiden bussen sind schlafende oder vor sich hin brabbelnde menschen.

und bei meinem ersten erkundungsgang bin ich auf dieses schaufenster gestoߟen:

wie bitte ? was soll das bedeuten ?

meine superheldinnen

hof pente hat mir so gut getan – am liebsten würde ich julia mal einen tag auf schritt & tritt begleiten und ihr volles spektrum er-fahren – ich bewundere sie aus vollem herzen.

dieses bild widme ich ihr in dankbarer erinnerung.

gestern habe ich angefangen, „das pflügende klassenzimmer “ zu lesen. mit einem vorwort von otto scharmer, den ich auch zu meinen geschwistern zähle.

am leuchtturm

das ist der „präparate-turm“ auf hof pente – eine art gesellenstück eines auszubildenden und ganz typisch für die vielen zauberhaften entdeckungen, die ich hier machen kann. ich bin sehr froh darüber, mich hier auf vier wochen groߟstadt einstimmen und die seele baumeln lassen zu können.

ich bin schon immer fasziniert von landmaschinen und finde hier die schönsten exemplare …

überall ist geschäftiges treiben und der kleine severin (drei jahre alt) ist mittendrin und inzwischen auch mir gegenüber aufgetaut. er hat anfänglich christopher vermiߟt, mit dem er sich schon angefreundet hatte, als der hier ein praktikum gemacht hat. ich soll liebe grüߟe ausrichten.

mir geht das herz auf, wenn ich mir vorstelle, an so einem ort zu leben … ein paradies für kinder.

und von corona ist hier nichts zu spüren.

sinntankstelle

mit neuem stirnband auf dem weg nach hamburg, wo wir 4 wochen am gleichen ort in ottensen stehen werden … haben wir die gelegenheit ergriffen für eine heilige atempause auf dem hof pente, wo wir vor zwei wochen keno & friedmut für ein lustiges intermezzo in unsere band aufgenommen haben. dieses bolo füllt mich auf mit gelassener zuversicht.

bevor die schule wieder anfängt, sind toby & die jungs, die zur schule müssen, nach schweden und johanna nach italien gefahren. julia, die in meinem bäuerinnenhimmel gleich neben maxie steht, & severin, das dreijährige nesthäkchen, haben uns wie alte freunde willkommen geheiߟen – wir sind aus dem omnibus aus- und sofort in ein lekkeres mittagessen eingestiegen. es hat mich ungemein gefreut, daߟ julia innerhalb der beiden wochen schon „körper und erde“ von wendell berry gelesen hat. ich liebe dieses büchlein sehr und versuche unverdrossen, damit wendell berry beim deutschen publikum bekannt zu machen.

ich nehme dankbar ein vollbad in der landwirtschaft …