
das sind die früchte einer wortlosen anatalen kommunion mit enoch im land der aufgehenden sonne …

enoch hat das makro & mikro genannt.

das sind die früchte einer wortlosen anatalen kommunion mit enoch im land der aufgehenden sonne …

enoch hat das makro & mikro genannt.

war ich diese woche unterwegs und habe mich schlagartig zuhause gefühlt. in mönchengladbach gibt es die ultimative werkstatt für unsere heizung – ziemlich pittoresker laden, wo bar bezahlt wird. nachdem ich die rechnung schon beim chef bezahlt hatte, haben die beiden gesellen weit über ihren feierabend hinaus an der heizung gearbeitet, um die der hersteller sich nicht mehr kümmert. alles wurde überholt und wir haben jetzt einen stärkeren motor und eine neue steuerung (die gabs oben drauf).
ich hatte ausführlich gelegenheit, mit kolja zusammen die nächsten beiden wochen (und meinen umzug) zu planen.

gestern habe ich dann mit christopher (und ab witten auch mit sofia), den östlichen teil unserer ruhrgebietsrundfahrt unternommen: witten, dortmund, castrop-rauxel, herne, wanne-eickel, gelsenkirchen, thealozzi. bei schönstem sonnenschein …
die busfahrer haben uns freundlich zugewunken und auf dem heimatlichen kiez haben wir freundinnen & freunde getroffen.

bin ich in weiblicher obhut: sofia ist am sonntag für eine woche zu besuch und hat ihr rennrad mitgebracht – wir haben gemeinsam mit christopher eine ausgiebige radtour unternommen und unter der woche arbeiten die mädels in meinem coworking space oder im garten. ich lade alle, die wollen, in die eisdiele ein und ich kann mich mit sofia analog auf den neuesten stand bringen.
das hilft mir sehr, mich wieder nach außen umzustülpen und meinen rhythmus neu zu sünkronisieren …

das ist eine ganz aktuelle gemeinsame arbeit – wir schwelgen in musik & bildern und meine höhle wird zu einer heiligen oase …

weibliche obhut ist für mich auch das eintauchen in das lebenswerk von joni mitchell – ich bin ganz erfüllt von ihrer entwicklung und habe mir alle alben, die ich noch nicht in meiner mediathek hatte, heruntergeladen und mehrere biografien und gespräche mit ihr gelesen.
eine wahre meistin.

unter weiblicher obhut verstehe ich auch ein paket, das mir meine schneiderin geschickt hat. sie hat meine beiden lieblings-strampelanzüge liebevoll restauriert und mir einen neuen geschneidert, den wir gemeinsam entworfen haben – ein echtes meisterstück, in das ich auch gleich eingezogen bin:

so reich beschenkt kann ich mich relativ entspannt auf meinen rapide näher rükkenden umzug in den omnibus vorbereiten, der ja dieses mal eine expedition ins ungewisse ist …

immer schön lokker bleiben!

in der wüste von corona habe ich mich wieder nach innen gestülpt und mich meinen raumzeitlich entfernten geschwistern zugewendet …

die musen helfen mir über die runden. ich male mir keine zukunft aus und lasse meine fantasie in der gegenwart spielen, in der alle heilmittel zu finden sind.

und mein gespinst wird immer feiner. abgeklemmt vom tiktak der uhr streife ich herum und bitte um vergebung, wenn ich nicht schreibe. es geht mir so gut wie möglich.


meine meistin fängt heute ihr fünftes jahrsiebent an – und weil sie zwilling ist, widme ich ihr diese zwillinge von heute und wünsche ihr alles mögliche …


letzten montag habe ich mit christopher & kolja die zweite rundfahrt unternommen – bis zum rhein nach duisburg und dann nach osten: mülheim – essen – bochum – witten und zurück zum thealozzi.



in witten hat freya mit wegzehrung für die hungrigen jungs auf uns gewartet und ich habe der eisverkäuferin mein zuhause gezeigt …


epistemologische askese …


in meiner jahreszeitlich ungewohnten höhle habe ich einen arbeitsplatz für freya eingerichtet. meine meistin schreibt nämlich ihre masterarbeit. die bibliotheken sind geschlossen & die studentinnen in digitaler verbannung. ich verstehe sehr gut, daß freya im internet der dinge nicht arbeiten kann und freue mich jedesmal, wenn sie in meine höhle kommt.

das hat segensreiche auswirkungen auf meinen tagesablauf – ich versuche, um zehn uhr fertig gefrühstückt zu haben, denn ich bin weiterhin kaum vor halb vier uhr morgens im bett. dabei haben sich die lichtverhältnisse in meiner höhle besonders morgens dramatisch verändert. die klimatischen effekte der nunmehr voll belaubten platanen bilden einen komplementären kontrast zu dem, was ich unterwegs erleben würde. ich sähe schon aus wie ein indianer und die menschen würden mich fragen, ob ich im urlaub war. jetzt bin ich im zwangsurlaub, wenn es sowas gibt.
immer schön lokker bleiben!


geht weiter – in ungeschmälerter bandbreite – und ich versuche, einen den ereignissen angemessenen rhythmus zu finden und nicht zu beklagen, auf was ich keinen einfluß habe …
natürlich fehlen mir schmerzlich meine mitspielerinnen und die sinnliche reichhaltigkeit der tour. ich suche & finde die heiligen oasen in der wüsten gegenwart …


„commons namens stille“: das hat der von mir so bewunderte ivan illich vor vielen jahren geschrieben. ist fast so schön wie „epistemologische askese“ und hat ähnliches zu bedeuten.
übrigens bitte ich alle wunderfitzigen um verzeihung, wenn ich hier so wenig schreibe. ich merke, wie ich mich verpflichtet fühle, hier meine wahrnehmungen des zeitgeschehens zu liefern. formulierungen schwirren mir in kopf & darm herum und apokalyptische abgründe tun sich auf. siehe weiter oben: „das hysterische geschnatter der ahnungslosen besserwisser & moralapostel“. ich finde es ungesund, mich darauf einzulassen und halte also lieber die schnauze.


wie ein geschenk des himmels ist gestern die neue oya bei mir gelandet und hat mich heilsam entspannt. sie üben an einem „commons der stille“ und stimmen nicht in das hysterische geschnatter der ahnungslosen besserwisser & moralapostel ein, weil sie ohnehin seit vielen jahren ihr bestes für ein enkeltaugliches leben geben – sie haben das wort enkeltauglich ins leben gerufen.
in seinem schlußwort – das ich immer zuerst lese – verabschiedet sich mein getrennt aufgewachsener bruder johannes mit den worten: „ach, und das derzeit übliche? das ist irgendwann wieder vorbei. herzlich, ihr johannes heimrath“