paparazzo

endlich habe ich mehrfach die gelegenheit wahrgenommen, mir den visuellen teil des beyonce-albums „lemonade“ anzuschauen, das ich den sommer über begeistert auf meinen spaziergängen und während des schreibens gehört habe.

das ist jetzt nicht gerade mein genre, aber ich habe einfach mal aus der perspektive eines liebevollen paparazzo ein paar bilder gemacht:






die dumme äpp schmeiߟt die reihenfolge durcheinander, deshalb weiter in wilder unordnung




und noch mal:






in riesenschritten

eilt das leben voran – und es macht mir sooo viel freude, mich hier einzurichten. jetzt ist auch schon das hintere vielzweckzimmer, in dem seit meinem einzug ein unglaubliches tohuwabohu waltete, vollkommen aufgeräumt:




… und dann hatte ich noch ein double feature mit brigitte bei meiner leibfriseuse saskia … und ich habe zum ersten mal jan’s omaauto fahren können. das hat noch kurbeln für die seitenfenster und ist bordeauxfarben. es quengelt nicht, wenn man sich nicht anschnallt und hat nicht die tausend digitalen krücken der modernen autos, die mich davon abhalten, das fahren sinnlich zu erleben und mich in falscher „sicherheit“ wiegen wollen. das war ein nostalgisches vergnügen und barg auch die verheiߟung, im rest des winters damit vielleicht auch ein paar wenige auswärtige termine wahrzunehmen …



twin towers

jetzt hat sich ganz leicht & schnell die qualität meiner ohnehin schon geliebten wohnung (in meiner bude kann ich machen, was ich will) dramatisch verbessert.

und zwar aufgrund des liebevollen geburtstagsgeschenks von jan hagelstein, mir die sieben von mir wohlweislich entworfenen module für meine bücher aufzubauen, von denen ich mich – wiederum wohlweislich – in den glücklichen letzten drei wochen  in meiner werkstatt nicht aus der ruhe bringen lieߟ.

im letzten moment habe ich mich entschieden, vier teile in meinen arbeitsraum zu stellen, damit alle meine lieblingsbücher immer zur hand sind. ursprünglich wollte ich alle sieben teile in den hinteren raum stellen (wo seit november die ganzen wilden bücherstapel rumlagen), aber so ist es viel besser, eine analoge schönheit. ich bin sehr zufrieden.

nur zur orientierung: die bilder sind aus meiner bettperspektive aufgenommen.




„fliegende teppiche“

so nenne ich die serie, an der ich gerade sehr produktiv mit dem eipätt arbeite, vehikel, mit denen ich höchstpersönlich kostenlos überall hin fliegen kann.

und da ist jetzt – wie soll es bei mir anders sein ? – ein demokratie-teppich entstanden, in den ich unverwechselbar eingewirkt bin:  das sind ganz genau meine daten, das ist meine botschaft: laߟ uns endlich beginnen!

die auflösung hier im blog ist nicht ausreichend, aber ich wiederhole noch mal vergnügt mein angebot: ich kann allen, die es wollen, jederzeit die originalversion der datei schicken.

ich zahle hier im copyshop einen euro fünfzig für einen ausdruck auf adrei und freue mich jedesmal wie ein schneekönig, die bilder in der hand zu halten, einwandfrei und in voller qualität.





das ist die biologisch-dynamische variante des themas, das ist wirklich drei deh …

noch eine kostprobe …

aus der arbeit von henry miller, mit dem ich weiterhin beschäftigt bin:

diesmal aus „the air-conditioned nightmare“, das er geschrieben hat, als er durch den zweiten weltkrieg gezwungen war, nach amerika zurückzugehen.

„… but there is a class of hardy men, old-fashioned enough to have remained rugged individuals, openly contemptuous of the trend, passionately devoted to their work, impossible to bribe or seduce, working long hours, often without reward or fame, who are motivated by a common impulse – the joy of doing as they please. at some point along the way they separated from the others. the men i speak of can be detected at a glance: their countenance registers something far more vital, far more effective, than the lust for power. they do not seek to dominate, but to realize themselves. they operate from a center which is at rest. they evolve, they grow, they give nourishment just by being what they are.“




es hat mich sehr gefreut, daߟ ich – verzögert & vereinzelt – doch noch resonanz auf meine henry miller zitate bekommen habe – von verwandten seelen. denen sei das gewidmet.

zwischendurch – und vielleicht kommt noch mehr von der sorte …


um acht

bin ich nackicht & ohne brille aus dem bett gesprungen, um die sonne zu erhaschen – ich finde, der goldene punkt wölbt sich auch ganz neugierig aus der wand heraus – dann ganz schnell in das reich der rhythmischen kurzträume zurück …

ich genieߟe die stillen tage, die immer wieder mit schönen perlen durchwirkt sind, wenn ich mit anderen menschen in berührung komme. ansonsten bin ich inniglich ins zeichnen vertieft. ich hab schon eine blühende geschäftliche beziehung zum copy shop witten aufgebaut – dem werfe ich die daten über den äther zu. und über das zeichnen vertieft sich mein sehen und neue bilder erscheinen auf mehreren ebenen – sowas wie ein optischer groove entsteht. das ganze bild erschlieߟt sich erst mit den ohren.




die medien verschwimmen und mein ausdruck wird ganz persönlich.




und wie teppiche tauchen immer wieder so organische strukturen auf.




hier im blog reicht die auflösung für die feinheiten nicht aus … wer will, kann von mir eine datei in hoher auflösung haben und sich das ausdrucken. ich lasse meine ausdrucke auf adrei 300g/m2 machen … obere breite des formats = 30 cm. so kommen die gut.

warum alles kleingeschrieben

manch unbeleckte leserin mag sich das fragen. nach meiner entscheidung dafür habe ich das zwar schon ausführlich erklärt, aber quereinsteigerinnen können das ja nicht wissen.

jetzt hat mich sofia im rahmen ihrer arbeit auf ein schönes zitat von meister otl aicher aufmerksam gemacht, das auf der letzten seite seines buches „gehen in der wüste“ steht …

das möchte ich der geneigten leserinnenschaft nicht vorenthalten:

„rückkehr zu den verben

schon die typografische auszeichnung der substantive zeigt, welchen stellenwert sie in unserem sprachsystem haben. sie werden groߟ geschrieben.

das war nicht immer so. die übung kam im absolutismus auf, als es darum ging, den könig, den fürsten, die institutionen des staates auszuzeichnen, indem man auch das wort gott mit groߟbuchstaben schrieb. damit bekamen objekte und einrichtungen, das statische in unserer welt, das seiende, ihre bevorzugung. das haus des fürsten sollte ja ewig währen, wie auch das land und der staat.

die verben verkümmerten. prozesse, verhaltensweisen, vorgänge, die dynamik der welt standen unter der beschwichtigung der sprachlichen vernachlässigung. zu lieben war nur ein vorfeld der ehe, sich freuen nur das flüchtige vorüber gegenüber dem glück, das der staat seinen untertanen versprach. und in rom und bangkok sein, hat heute mehr zu sagen als zu reisen, zu schauen und zu genieߟen. die wege, die erlebnisse, das „wie“ einer reise, tritt gegenüber dem triumph zurück, am ziel zu sein. objekte besetzen, orte belegen, spiegelt das umkippen der verhaltenswelt in eine dingwelt. das machen und erfahren verkümmert gegenüber dem vorzeigen von besitz, der eine ansammlung von dingwörtern mit sich brachte.

jetzt steht die welt voll von unrat und bürokratien. sachen stellt man in museen und begafft sie. institutionen blähen sich auf zur nutzlosigkeit der selbstbehauptung.

zu unserer fortbewegung stehen um unser haus immer mehr gegenstände herum, jetzt auch noch das segelboot, das klappfahrrad und das geländeauto. nur weil wir nicht mehr gehen, laufen, wandern, schlendern, spurten, springen oder bummeln können. es sind objekte, die wir benutzen, geräte.

ich schreibe substantive wieder klein, aber das reicht sicher nicht. man muߟ wohl wieder beginnen zu gehen.“




ich lasse es



mir auch leiblich wohl ergehen  – und meine bilder stoߟen in die dritte dimension vor: