regensburg

die altstadt ist so schwer wie ein felsmassiv – mit römischen spuren. auch die donau ist hier schon ziemlich massiv & eindrucksvoll. ein antiker verkehrsknotenpunkt. sehr aufschluߟreich für meine geschichtsforschung.

wir hatten strahlend schönes wetter, standen aber bis zum frühen nachmittag im schatten. gestern abend war noch jonas zu uns gestoߟen, der jetzt zum vierten mal am omnibus ist. wir sind also wieder ein trio (mit zwei cellistinnen). wir stimmen uns neu ein.

nach der arbeit sind freya & ich mit jelena zum duschen gegangen. ich bekomme viel von der stadt zu sehen. in einem messergeschäft gegenüber, das seit 1806 existiert, habe ich unser brotmesser schleifen lassen und mit dem meister gefachsimpelt. für mich heiߟt das, als laie möglichst viel über messer zu lernen. es gab da wunderschöne japanische damaszener-messer. mein einziges damaszener-messer, mit dem ich im winter fast alles mache, hat sich gerade zum ersten mal in den omnibus-haushalt eingebürgert. ich glaube, das liegt daran, daߟ kolja dieses messer auch so schön findet. in der letzten zeit haben wir unser brot damit geschnitten, weil es besser schneidet als unser brotmesser mit wellenschliff, das ich schon seit über 20 jahren verwende. da wollte ich diesem treuen werkzeug mal meine referenz erweisen, es so gut wie möglich zu restaurieren. ich konnte darauf warten und habe freiwillig zehn euro bezahlt, obwohl es nur acht euro kostete. ich liebe solche erlebnisse.


und jetzt noch mein bummel:

lebt wohl

mit diesem bild vor augen verabschiede ich mich hier noch einmal von gabriele & kolja. 

kurz nach mittag sind sie zum bahnhof gegangen. es war schön, daߟ wir noch miteinander frühstücken konnten. kolja hat einen stromanschluߟ gefunden und die kabeltrommeln neu isoliert – an manchen stellen schauten die bunten isolierungen der einzelnen stränge heraus. 

und ich konnte noch mit gabriele in die eisdiele gehen und drauߟen in der sonne meine erste eisschokolade genieߟen. einträchtig haben wir die gemeinsam verbrachte zeit resümiert. zu unserer vollen zufriedenheit …

im schönen regensburg

schräg gegenüber von der kaiserlichen pfalz. ich habe mich schon auf diesen platz gefreut. wir haben uns erst ein wenig umgesehen und erinnerungen aufgefrischt. die einfahrt durch die engen gassen ist immer spektakulär und der platz ist uralt.

wir haben uns einen italiener ausgesucht und sind fein essen gegangen. gabriele und kolja fahren morgen nach hause. beide werden mir fehlen – wir hatten eine wunderbare zeit miteinander. trotz zum teil haarsträubend widrigen umständen.  

gabriele hat ihre integrative kraft entfaltet. sie hatte zuletzt die besten ergebnisse. mit ihr fühle ich mich immer geerdet, was ja nichts anderes bedeutet als an den strom des lebens angeschlossen zu sein. sie hat sich sehr schnell & praktisch im omnibus eingegliedert und ist voll intrinsisch motiviert. kolja’s praktische eingriffe habe ich ja schon ausgiebig belobigt.

beim italiener ist dann jelena zu uns gestoߟen, eine sandkastenfreundin von freya, die hier studiert. die mütter haben zusammen studiert und sind kreuzweise patinnen ihrer insgesamt fünf kinder. mit ihr zusammen haben wir noch einen ausgiebigen stadtbummel gemacht, über die alte steinbrücke neben dem salzstadel, dann auf einer donauinsel bis zur nächsten brücke und am ende über die uferpromenade der altstadt zu unserem platz zurück. dann hat jelena eine omnibus-führung bekommen. bei ihr werden wir duschen können.

lemonade

gestern abend habe ich von einem „visual album“ von beyonce gelesen, das mich sehr inter-essieren würde.

wie das letzte album von kanye west ist es bei „tidal“, der plattform von jay-z, erschienen … und ich habe keine ahnung, wie ich da herankomme und bin auf die hilfe und den rat der digitalen eingeborenen angewiesen. hilfe !!!

binnendünen

wir stehen mit dem omnibus vor einem naturschauspiel: binnendünen aus der letzten eiszeit mit einer ganz speziellen vegetation und haben eine schöne ruhige nacht hier verbracht.

… das ergibt für heute eine behagliche mischung aus rekreation, besinnung und saubermachen. der omnibus ist sauber und aufgeräumt und wir haben muߟe für alles mögliche.

bombodrom

nachdem wir vera & katharina verabschiedet und letzte einkäufe erledigt hatten, sind wir bei schönstem wetter nach siegenburg gefahren, wo eine bürgerinitiative nach über dreiߟig jahren unermüdlichem kampf erreicht hat, daߟ ein bombenabwurfgelände, das unter amerikanischer hoheit von der bundeswehr genutzt wurde, von den amerikanern aufgegeben und in ein naturschutzgebiet umgewidmet wurde.

für viele jahre war unser freund & mitstreiter wolf dietrich rading der vorsitzende der bürgerinitiative. er hat sich sehr den omnibus als ehrengast bei der feier gewünscht.

es gab krachlederne blasmusik und einen ökumenischen gottesdienst. der landrat und ein paar parteifuzzis haben reden geschwungen … die jugendlichen von der freiwilligen feuerwehr & dlrg haben die gäste bewirtet. für die kinder gab es eine hüpfburg, die dann auch freya & kolja ausprobiert haben: da nickte die mickymaus zufrieden …

vom bund gab es eine ausstellung über wildkatzen, die sich hier wieder ausbreiten. ich habe mir eine sendung des bayrischen rundfunks aus den siebziger jahren angeschaut, die eindringlich den lärmterror tieffliegender starfighter veranschaulichte, dem die menschen hier ausgesetzt waren. von der politik wurden sie schmählich allein gelassen mit hinweisen auf die hoheitsrechte der amerikaner und den verteidigungsauftrag der bundeswehr, der ohne diesen übungsplatz nicht zu gewährleisten sei.

das gelände selbst darf nicht betreten werden – der förster darf jeden verhaften und erkennungsdienstlich behandeln. das gelände wurde von den nazis eingerichtet und niemand weiߟ, was dort alles nach dem zweiten weltkrieg im untergrund hinterlassen wurde. in der jüngeren vergangenheit haben die amerikaner sehr wahrscheinlich dort auch mit uran-angereicherter munition geübt. 

aus der luft sieht das alles wie ein eigenartiger hyroglyph in der landschaft aus.


übereifrige staatsgewalt

am samstagmorgen klemmte hinter dem scheibenwischer ein strafzettel, der zwischen 00:20 und 00:25 ausgefertigt worden war, obwohl wir eine genehmigung hatten bis 10:00 uhr morgens.

eine neue freundin

vera, vier jahre alt. tochter von katharina, die vor neun jahren als gestandene lehrerin im omnibus mitgefahren ist und sich mit allen – und besonders mit den jungen mitarbeiterinnen – prächtig verstanden und mich sehr inspiriert hat. nebenbei ist sie eine echte prinzessin.

katharina hat mich eine zeit lang mit blauen manitous versorgt und viele postbotinnen entzückt mit ihren kunstvollen verpackungen, auf denen als adresse bilder des omnibus und unser jeweiliger standort angegeben waren.

die sagten dann lachend: „der steht ja wirklich hier.“ und ich habe diese sendungen genossen wie wundertüten.

vor vier jahren habe ich vera zuletzt gesehen bei unserem 25-jährigen jubiläum. vorher kannte ich nur ein frischgeborenes bild von ihr mit hellwachen säuglingsaugen, das johannes nach seinem schwellenvortrag zum bedingungslosen grundeinkommen in hamburg in die höhe gehalten hat, was sehr schön seinen gedanken: „die kinder erwarten von uns die soziale plastik“ illustrierte.


vera & katharina haben uns gestern nachmittag besucht und ich habe mit vera eine ausgiebige omnibus-führung unternommen.

heute morgen sind sie zum frühstück gekommen und wir konnten noch vertrauter miteinander werden.