zu zweit

sophia & ich haben einen leichtfüߟigen, entspannten sonntag genossen – raus aus der groߟstadt, rein ins altfränkische – in schönem licht durchs grüne.

wir kennen uns nun schon so gut nach einer woche, daߟ wir keine überflüssigen wörter verschwenden, sondern einen ständigen, dichten und konzentrierten kontakt haben, voll im fluߟ. und sie ist so fleiߟig und arbeitet vollkommen in eigenem auftrag (auch dabei: keine verschwendung). ich bin im siebten himmel.

  

endlich ruhe

wir drei (sophia, leon & ich) können ganz entspannt den gemeinsamen abend einleiten.  im von der abendsonne durchfluteten omnibus bereiten sophia & leon das essen zu. leon muߟ uns morgen früh kurz verlassen – er fährt zu einer konfirmation auf dem dottenfelder hof und stöߟt dann abends in gunzenhausen zu uns. 

sophia & ich werden dann morgen um zehn mit nele & tobias von der quelle – aber jetzt gibts abendessen

rudolf steiner schule

jetzt stehen wir auf dem hof einer traditionsreichen groߟen waldorfschule – alle sind gut bedient – gerade habe ich noch sophia yas vorgespielt (die arabische sängerin, die ich gerade so oft höre) und anschlieߟend – zur nacht – eine glorreich verspielte e-gitarren-ballade von terje rypdal. als ich die kopfhörer wieder übernommen habe, habe ich mich gleich selbst mal wieder in diese lieblingsmusik vertieft.

nürnberg hat mich positiv überrascht. wir haben zwei tage prima mit den menschen von der grundeinkommensinitiative zusammen gearbeitet, ohne uns ins gehege zu kommen. 

gestern abend sind brigitte & edda mit dem auto gekommen – ich hab sie später noch bei meinem abendspaziergang in der stadt getroffen und wir sind ein stück zusammen gelaufen und standen am ende noch für eine ganze weile vor dem omnibus und haben geredet. und heute haben sie uns bei der arbeit begleitet. edda hat interviews mit meinen kolleginnen gemacht und lauter kurze, lebendige szenen des omnibuslebens aufgeschnappt. brigitte hat sich richtig ins gewimmel gestürzt und lauter gute gespräche gehabt.  alle, die wollten, konnten untertags ins hotelzimmer der beiden duschen gehen. sophia leuchtete richtig, als sie wieder kam.

die schule hier hat einen ganz liebenswerten polnischen hausmeister, der uns empfangen und mit wasser, strom und schlüsseln für toiletten und duschen versorgt hat. wir haben resteessen von einer konferenz bekommen. unverhofft. nach dem essen sind die jungs (dieses mal ist sophia auch gemeint) noch mit dem hausmeister fuߟball spielen gewesen (nachdem sich alle gestern die niederlage der bayern gegen barcelona angeschaut hatten – klammheimliche freude, als ich nachts davon hörte). er hat ihnen dann noch sein reich gezeigt und sie haben sich prächtig verstanden.

   
     

jetzt gehe ich auch – wie üblich als letzter – in mein wohlverdientes bett

uralte steingebirge

sehe ich auf meinen spaziergängen durch die stadt. bei mir flackern visionen totaler zerstörung auf, denn ich weiߟ, daߟ die altstadt von nürnberg fast so schlimm zerbombt wurde wie würzburg, als der krieg schon längst entschieden war. rothenburg ob der tauber ist auch so ein beispiel.

ich frage mich: was bedeuten diese mit moderner (also falscher) technologie kopierten bauwerke, die von japanischen und amerikanischen touristen (nachkommen von meisterbombern) als zeugnisse der alten kultur besucht werden ?

   
 

und überhaupt:

alle mitarbeiterinnen (hinweis für anfängerinnen: auch die jungs sind gemeint – das ist meine klare absage an das patriarchat und 8.000 jahre testosteronstumpfsinn und mein bescheidener dank an die frauen) inter-essieren mich ungemein: ich bin ehrlich zu ihnen und wir entwickeln schnell vertrauen. so läuft die arbeit am besten – ganz freiwillig. und ansonsten kann jede ihren launen & vorlieben nachgehen, in jedweden kombinationen.

also an alle: meinen lieben dank !

   
 

sophia (die weisheit)

macht ihrem namen alle ehre: sie verkörpert eine gänzlich unbefangene, kindliche weisheit. sie hat gelernt, möglichst nur ihrer inneren stimme zu vertrauen. sie ist mühelos geistesgegenwärtig und emsig. unsere gespräche sind sehr direkt & klar.  als mitarbeiterin ist sie ein traum !

  

aprilwetter

heute gab es wieder ein langsam anschwellendes regen-crescendo, da habe ich wohlweislich die socken anbehalten. 

regelmäߟig habe ich vollen kontakt zu den inter-essantesten menschen. ich brauche dabei nicht zu argumentieren und kann mit wenigen worten auskommen. erleichterung. mühelosigkeit. produktive muߟe – das oszilliert so schön.

jetzt sind wir im mittelpunkt einer „metropolregion“ mit mehr als einer million einwohner (so nennen die sich laut wikipedia). die stadt albrecht dürer’s und des reichsparteitagsgeländes. tausend jahre alt und fast 500.000 einwohner: nürnberg. ich bin hier mit seltsam gemischten gefühlen und mal gespannt, wie ich das jetzt erleben werde, mit stark erhöhter aufmerksamkeit.

davon später mehr – ich bin jetzt müde.

   
   

wir muߟten den omnibus noch umstellen.

es ist warm geworden

im laufe des tages: wir muߟten immer wieder kleiderhüllen abwerfen und es wurde sommer.

wir stehen auf einem groߟzügigen platz und ich kann meine subtilsten tentakel auswerfen. dafür, daߟ wir zwei frischlinge dabeihatten, können wir mit dem arbeitsergebnis zufrieden sein. alles läuft reibungslos. am abend haben wir üppig „zuhause“ gespeist. mit einem riesensalat und für jede etwas: sophia ernährt sich völlig entspannt (sie sagte: „vorwiegend“) vegan und arne ist vegetarier und auch kein biߟchen zwanghaft. leon und ich sind allesfresser – aber sehr wählerisch. null problemo.

heute abend habe ich meine letzten mikroorganismen versprüht, d.h. die letzte portion em-1: das ist die höchst lebendige ursubstanz, die den omnibus verzaubert hat. wenn ich die gelegenheit hätte, würde ich jetzt gern erforschen, ob man diese mikroorganismen, die sich explosionsartig vermehren können, auch bei der dreiߟigfachen verdünnung zu em-a mit honig füttern könnte. bisher wird das mit zuckerrohrmelasse oder manchmal auch mit rohrohrzucker gemacht. ich vermute fast, daߟ das etwas mit der wissenschaftlichen praxis zu tun hat, nur mit quantifizierbaren gröߟen zu arbeiten. die geheimnisvolle kostbarkeit des honigs kann die wissenschaft nicht ermessen.

aus heiterem himmel habe ich lust bekommen, meiner intuitiven idee mit dem honig mal nachzugehen und angewandte wissenschaft zu betreiben = arbeit = kunst.

ende der woche kommt nachschub – und ich habe ja hier noch reinigungsmittel, handseife keramikpulver, keramikröhrchen und jede menge bücher für meine laufenden experimente.

   
     

hier auf der hinterbank sitze ich immer, wenn ich schreibe …