die boys in ihren welten …
Allgemein
bergedorf
am ersten mai waren wir zwischenstation einer demo und der OMNIBUS stand in einem ROTEN meer. es wurden markige reden geschwungen und niemand hat sich für „hamburg werbefrei“ interessiert. die jungs (danilo & jannik sind noch zu uns gestoßen) sind dann zur abschlußkundgebung vor dem rathaus mitgegangen – und haben – je entspannter es wurde, doch noch ziemlich fleißig gesammelt. jannik & danilo haben sowas zum ersten mal gemacht.
unterdessen habe ich – fast den ganzen tag mit dikken füßen in der prallen sonne vor dem OMNIBUS rausgeholt, was zu holen war. das bild entstand am späten nachmittag.
auf das tagesergebnis: 357 unterschriften – könnten wir stolz sein, wenn nicht noch so wahnsinnig viele unterschriften fehlen würden.
der zweite tag war dann ein seltsamer brückentag mit flanierenden familien – die proletarierinnen haben gefehlt und wir haben „nur“ 316 unterschriften gesammelt – und mit 2.922 unterschriften die 3.000er hürde knapp verfehlt.
jetzt sind wir wieder fürs wochenende in moorburg und versuchen, für die letzten vier tage in altona noch alle möglichen helferinnen zu rekrutieren.
julius leber gesamtschule
auf dem schulhof der schule, wo danilo mühelos sein nullkommaneuner abitur gemacht hat, haben elias & ich die nacht nach dem allende-platz verbracht – er ist mal wieder incomunicado auf einer vision quest verschollen, obwohl er hier ab dem 30.04. auf unserem plan steht.
seine lehrerin hat uns empfangen & eingewiesen und im lauf des tages sind mindestens 5 lehrerinnen & lehrer sowie der direktor zu uns gekommen, die sich genau wie wir auf ihn gefreut haben. ein lehrer hat uns ein exemplar von „im grunde gut“ zurückgebracht, das danilo ihm zu lesen gegeben hatte. ich hab das dann gleich an joel weitergegeben, der zusammen mit jona den workshop gemacht hat.
bei meiner vorstellung unserer arbeit habe ich mich darauf konzentriert, den schülerinnen & schülern klarzumachen, daß sie die gelegenheit zu einem demokratischen urerlebnis hätten, wenn sie sich in die unterschriftenlisten eintragen würden – und siehe da: fast alle haben unterschrieben. jona & joel waren mit dem workshop sehr zufrieden …
ich war leicht kribbelig & verstimmt wegen des „verlorenen“ sammeltages und des nicht-auftauchens von danilo – mit seinen eltern habe ich mich schon für näxte woche verabredet. also haben wir schon gegen drei die fast zweistündige fahrt nach bergedorf angetreten und uns dort vor dem hübschen kirchlein installiert und bis sieben gesammelt …
… und es ergab sich, daß wir am ende immerhin 49 unterschriften beisammen hatten.
uni & kino
sind hier in der nähe – und so sehen die toiletten in dem café schräg gegenüber aus – ein großstadtfänomen, das mich schaudern läßt.
um halb elf hatten wir ein SAT1 interview organisiert, zu dem auch martin, der protagonist von „hamburg werbefrei“ zu uns gestoßen ist. er bedankt sich immer wieder überschwänglich für unser kommen und fragt nach, was wir eventuell noch brauchen.
elias hat sein glück bei den studenten versucht und bettina aus wedel hat uns am frühen nachmittag die unterschriften vorbeigebracht, die sie auf einem markt in der nähe gesammelt hat. vor dem OMNIBUS war viel weniger los als gestern – obwohl es durchaus interessant ist, was sich im lauf des tages in diesem kiez abspielt.
christopher pinnekamp hat uns zweimal kurz besucht.
wie ich schon befürchtet hatte, hatten wir mit 228 unterschriften unser bisher schlechtestes tagesergebnis und sind bei 2.200 unterschriften gelandet.
wie gesagt: der platz ist lauschig, aber viel besser für fliegende sammlerinnen geeignet – auch & vor allem am wochenende …
allende platz
zum ersten mal stehen wir auf dem allende platz – direkt gegenüber vom abaton kino. der platz ist lauschig – aber leider sind wir nicht weithin zu sehen.
deshalb haben wir die 2.000er hürde knapp verfehlt: 1.972 ! obwohl uns bettina, eine frau, die wir vor zwei jahren bei „rettet den bürgerentscheid“ in schleswig-holstein kennengelernt haben – die sich gut in hamburg auskennt – hier für zwei tage unterstützt. fenja ist heute schwer bepackt nach spanien abgereist.
ich habe mir für die zukunft vorgenommen, daß wir in hamburg & berlin & bremen die unspektakulären stadtviertel mit dem OMNIBUS besuchen sollten – hier wären das zum beispiel wilhelmsdorf, harburg oder rahlstedt … und in gewisser weise auch die exklave bergedorf, wo wir donnerstag & freitag sind.
oder sehr zentrale plätze, wo der OMNIBUS weithin sichtbar ist: deshalb bemühe ich mich, unseren aufenthalt am altonaer bahnhof um einen tag zu verlängern.
ich bin entsetzt & verärgert, daß von unserer schwester „mehr demokratie e.v.“ keinerlei hilfe kommt.
stadtplan
das sind die digitalen flimmerkisten – über hamburg verteilt. jede verbraucht durchschnittlich (es gibt verschiedene größen) 13.000 kilowattstunden – 10 x soviel wie eine person …
moorburger elbdeich
fürs wochenende sind wir mal wieder bei manfred brandt im stillen moorburg eingelaufen und können uns allen möglichen reinigungs- & pflegemaßnahmen widmen. uta hat uns am freitag nachmittag richtung berlin verlassen und wird jetzt zum nordkap radeln. sie war wieder begeistert bei der sache und hat sich mit einem weinenden auge verabschiedet.
in den drei tagen neben dem bahnhof altona haben wir 1.625 unterschriften gesammelt – ein stolzes ergebnis. wenn wir aber bis zum 13. mai 80.000 unterschriften erreichen wollen, bedarf es noch einer massiven mobilmachung.
seit wochen sehen die menschen hier überall die plakate von „hamburg – werbefrei“ und nehmen sich vor, sich zu beteiligen. angesichts des OMNIBUS freuen sich viele, das schnell erledigen zu können und eventuell noch ein paar bögen für freundinnen & familie & kollegen mitzunehmen. ich hab ja schon erzählt, wie dankbar alle sind.
es gibt kein besseres training, als einfach mal in seinem umfeld loszuziehen und auch den menschen, die in weniger spektakulären stadtvierteln leben, die möglichkeit zum unterschreiben zu bieten.
wir geben jedenfalls unser bestes und würden am liebsten bis zum ende der eintragungszeit dabei bleiben.
ostergruß
diesen ostergruß hat mir mein lieblingsantipode johannes breuninger geschikkt!
altona – zweiter tag
vorn & hinten mit fransen: schon während des frühstücks klopfen die ersten menschen an und wollen unterschreiben – und wenn wir abends um sieben die türen schließen, geht es noch bis acht uhr weiter …
… und während ich bis zuletzt am stehtisch ausharre, zählen die anderen schon mal die unterschriften: heute haben wir bei 1.035 unterschriften aufgehört, zu zählen und den rest als starter für morgen genommen! ich bin bester laune und brumme bei idealer betriebstemperatur wie der OMNIBUS auf der autobahn. die gespräche gehen geschmeidig ineinander über – fast alle sind energetisch aufgeladen mit dankbarkeit & anerkennung. ein freund aus tiefster vergangenheit ist aufgetaucht – wir haben uns etwa 40 jahre nicht gesehen – und wir haben uns freundlich bestaunt und anfang mai zum essen verabredet. er arbeitet als psychoanalytiker – was seinerzeit überhaupt nicht abzusehen war.
und meine band ist einfach unübertrefflich – fenja & uta sind zu uns gestoßen. uta als unverhoffte überraschung für zwei tage – sie war ab stuttgart zum ersten mal im OMNIBUS und hat sich nahtlos in die OMNIBUS-arbeit verliebt und mit danilo gesungen – in dem anfangstohuwabohu habe ich versäumt, ein foto von ihr zu machen. heute haben wir es für den letzten unterschreiber zur bedingung gemacht, daß er ein band-foto von uns macht. uta’s mann heißt werner und betreibt in berlin ein antiquariat – da fällt mir gleich das schöne plakat wieder ein, das mir meine buchhändlerin versprochen hat: