im siebten himmel

hier fahren wir ein in eine karawanserei nach meinem geschmack – die anarchistische variante von jonathan’s coworking space in freiburg. hier lebt unsere schwester, der wo lang omnibus:

momo, meine berufsgenossin, hat uns liebevoll empfangen und mit allem versorgt. wir fühlen uns in diesem urbanen wildwuchs gleich heimatlich aufgehoben und stromern wunderfitzig überall herum.

in der zwischenzeit ist unbeschreiblich viel passiert – ich werde wohl lükken lassen müssen …

zuhause

wieder einmal habe ich mich überraschend schnell eingeheimst

ich sitze auf der hinteren bank – kerze – musik (joni mitchell) – kanne tee & zigaretten – wie fast jeden abend – es ist spät und die beiden tage waren randvoll mit sinnlichen sensationen …

wir waren zum beispiel mit madonna bei der kosmetikerin und haben sie so sauber wie möglich gemacht – wir stehen am thealozzi unter einer prachtvollen linde, von der der honigseim nur so heruntertropft & die toten blüten rieseln. dann hat es gestern heftig geregnet und das tränenblech war überschwemmt von den klebrigen resten. überall unausgepackte kisten, eine riesenlatte von aufgaben & notwendigen verrichtungen & wegen.

mir geht lachend ein song von joni mitchell durch den kopf, in dem es heiߟt: „happiness is the best face lift“, denn gestern war es unvorstellbar, das ich jetzt schon bestens gelaunt wunderfitzig zu hause bin.

nach der waschstraߟe sind wir in unsere werkstatt gefahren und „mäuschen“ hat den reifendruck überprüft & die radmuttern nachgezogen – beiläufig habe ich erfahren, daߟ die werkstatt ein infektionsherd gewesen ist und mäuschen zu den ersten opfern gehörte. er hat wochenlang zu hause gelitten und mit dem rauchen aufgehört.

ehe ich hier romane schreiben kann, fällt mir die „epistemologische askese“ wieder ein und ich lasse frische bilder sprechen.

nacht zusammen …

:

die letzte nacht

in meiner höhle, die ich als heilige oase liebgewonnen habe, ist angebrochen und die uhr tikkt. das pakken hat faszinierende seiten, wenn ich lokker bleiben kann. ich hake blockweise die aufgaben ab und schaffe mir zwischendurch oasen der besinnung …

untermalt von joni mitchell, in deren arbeit ich noch ganz versunken bin – es war schön, daߟ sofia meine begeisterung sofort verstehen konnte. die nächte widme ich weiterhin meinen bildern – so lange das noch geht. hier noch ein paar witten-bilder zum abschied, die auf meinem weg zum herrn schade, mit dem ich inzwischen per du bin, entstanden sind:

alles so schön bunt hier. ab morgen ist wieder alles offen für wunderfitzige improvisationen …

drükkt mir die daumen !

danke, schwester

sofia hat sich zu meiner jüngsten raumzeitlich getrennten schwester entwickelt. die analoge woche mit ihr war balsam für meine durstige seele.

wenn sie schlief, habe ich inspiriert an meinen bildern gearbeitet – wir haben intrinsisch alles mögliche aus der gegenwart herausgekitzelt … rekreation vom feinsten.

ich konnte relativ entspannt mit dem sortieren & einpacken für den umzug beginnen, was mich sonst ziemlich rappelig macht. sofia hat mir ermöglicht, die nervöse energie in die bilder umzuleiten.

tokyo express

das sind die früchte einer wortlosen anatalen kommunion mit enoch im land der aufgehenden sonne …

enoch hat das makro & mikro genannt.

zwei mal

war ich diese woche unterwegs und habe mich schlagartig zuhause gefühlt. in mönchengladbach gibt es die ultimative werkstatt für unsere heizung – ziemlich pittoresker laden, wo bar bezahlt wird. nachdem ich die rechnung schon beim chef bezahlt hatte, haben die beiden gesellen weit über ihren feierabend hinaus an der heizung gearbeitet, um die der hersteller sich nicht mehr kümmert. alles wurde überholt und wir haben jetzt einen stärkeren motor und eine neue steuerung (die gabs oben drauf).

ich hatte ausführlich gelegenheit, mit kolja zusammen die nächsten beiden wochen (und meinen umzug) zu planen.

gestern habe ich dann mit christopher (und ab witten auch mit sofia), den östlichen teil unserer ruhrgebietsrundfahrt unternommen: witten, dortmund, castrop-rauxel, herne, wanne-eickel, gelsenkirchen, thealozzi. bei schönstem sonnenschein …

die busfahrer haben uns freundlich zugewunken und auf dem heimatlichen kiez haben wir freundinnen & freunde getroffen.

unverhofft

bin ich in weiblicher obhut: sofia ist am sonntag für eine woche zu besuch und hat ihr rennrad mitgebracht – wir haben gemeinsam mit christopher eine ausgiebige radtour unternommen und unter der woche arbeiten die mädels in meinem coworking space oder im garten. ich lade alle, die wollen, in die eisdiele ein und ich kann mich mit sofia analog auf den neuesten stand bringen.

das hilft mir sehr, mich wieder nach auߟen umzustülpen und meinen rhythmus neu zu sünkronisieren …

das ist eine ganz aktuelle gemeinsame arbeit – wir schwelgen in musik & bildern und meine höhle wird zu einer heiligen oase …

weibliche obhut ist für mich auch das eintauchen in das lebenswerk von joni mitchell – ich bin ganz erfüllt von ihrer entwicklung und habe mir alle alben, die ich noch nicht in meiner mediathek hatte, heruntergeladen und mehrere biografien und gespräche mit ihr gelesen.

eine wahre meistin.

unter weiblicher obhut verstehe ich auch ein paket, das mir meine schneiderin geschickt hat. sie hat meine beiden lieblings-strampelanzüge liebevoll restauriert und mir einen neuen geschneidert, den wir gemeinsam entworfen haben – ein echtes meisterstück, in das ich auch gleich eingezogen bin:

so reich beschenkt kann ich mich relativ entspannt auf meinen rapide näher rükkenden umzug in den omnibus vorbereiten, der ja dieses mal eine expedition ins ungewisse ist …

immer schön lokker bleiben!

lebenszeichen

in der wüste von corona habe ich mich wieder nach innen gestülpt und mich meinen raumzeitlich entfernten geschwistern zugewendet …

die musen helfen mir über die runden. ich male mir keine zukunft aus und lasse meine fantasie in der gegenwart spielen, in der alle heilmittel zu finden sind.

und mein gespinst wird immer feiner. abgeklemmt vom tiktak der uhr streife ich herum und bitte um vergebung, wenn ich nicht schreibe. es geht mir so gut wie möglich.

frische zwillinge für freya

meine meistin fängt heute ihr fünftes jahrsiebent an – und weil sie zwilling ist, widme ich ihr diese zwillinge von heute und wünsche ihr alles mögliche …