Allgemein
nämlich
das ist maxie zurmühlen vom jadebusen und ich wollte eigentlich mein lieblingsbild von ihr an den anfang des beitrages setzen, aber die blöde äpp hat das nicht hochgeladen – ich werd also noch ein wenig rumtrixen …
übrigens
hat meine allerliebste bäuerin heute geburtstag und macht drei dutzend jahre voll. also auch von hier noch mal herzliche glühwünsche …
irgendwo im nirgendwo
hing heute dieser schlüssel an einem zweig und hat meine fantasie geküßt. ich fahre jeden tag neue wege und gönne mir zum schluß eine kugel „teheran“ in unserer avantgardistischen eisdiele. da ist rosenwasser drin. sehr lekker.
ähnlich wie die eisdiele und manchmal auch der [….]raum hat der copyshop witten in distanzierter einzelabfertigung geöffnet. mit herrn schade bin ich jetzt per du und meine bilderstapel waxen immer weiter …
und ich lese & lese & lese … zum beispiel
die platanen wachen auf
heute, am karfreitag, sind die riesigen platanen vor meinem küchenfenster aufgewacht. der frühling ist da. das hat mich zu einem weitläufigen ausritt auf meinem faltrad inspiriert – ich versuche, das jetzt jeden tag zu machen. auf ebener strecke und bergab ist das schon wie fliegen – das wär was für den niederrhein, wo ich herkomme und tausende kilometer geradelt bin, auf den feinsten, ideal auf mich abgestimmten rädern & rollschuhen …
bergauf lieber schieben – das ist unverhältnismäßig mühevoll und liegt nicht nur daran, daß ich ein alter mann bin. ich laß mir nicht die laune verderben und freue mich an den raffinierten kleinigkeiten. aus dem aufstellen und dem auf- & zufalten versuche ich, einen flüssigen tanz zu machen.
ich entdecke mauerblümchen & seltsame orte und habe meine sinne weit aufgespannt. die menschen, die ich treffe, sind freundlicher & offener als sonst – das ist mir mehr wert als die körperliche berührung, die es ja auch vorher schon selten genug gegeben hat. ich weiß nicht, ob das mein innerer jahreszeitenkalender und der eigentlich kurz bevorstehende tourbeginn oder der frühling ist, was mich nach außen drängt und mir eingibt, aktiv die fehlende räumliche nähe auszugleichen – und sei es durch anatale sublimation.
durch meine arbeit gelingt es mir immer besser, intime nähe jenseits von raum & zeit aufzubauen und zu pflegen, das will ich gern erweitern und lernen, die heiligen oasen zu kultivieren. ich denke da an meine vielen getrennt aufgewachsenen brüder & schwestern und natürlich an meine engel, die jeweils ihr eigenes leben haben.
überall leuchtet frisches grün – und als ich heimkam, fand ich auf dem boden die spelzen, die die platanen abgeworfen hatten …
einstweilen
lebe ich in meiner geliebten höhle und bin ahnungslos, wie es weiter geht. gestern habe ich sonderförderung beim land nrw beantragt, die mich zumindest mal sicher über die nächsten drei monate manövriert. erstaunlich, wie unbürokratisch das vonstatten ging. wenn ich draußen bin, sind die menschen alle freundlich & vernünftig. ich kann mich nur überhaupt nicht an die zwei meter distanz gewöhnen. ich lebe seit jahren mit meinen unsichtbaren einwohnerinnen in schönstem einvernehmen und alle imigrantinnen sind herzlich eingeladen.
ich vergegenwärtige meine guten vorsätze: immer schön lokker bleiben. ich kann auch noch ein paar monate in meinem kämmerlein bleiben und meinen bildnerischen ambitionen folgen. ich wundere mich nur über das schweigen meiner engel – jetzt besteht doch die wunderbare gelegenheit, die digitalen möglichkeiten mit sinnlicher qualität zu bereichern.
das ist zum beispiel ein duett mit enoch und zwischen witten und tokyo hin- & hergeflogen. er hat mich letzten freitag mit einem sehnlichst erwarteten anruf aus tokyo geweckt (bei ihm war früher abend). unsere stundenlangen telefonate sind wie heilige oasen in der wüste. er hat erzählt, daß die japanerinnen viel gelassener mit dem virus umgehen als die europäer und zur kirchblüte noch fröhlich den öffentlichen raum belebt haben. heimgeholt zu werden wäre das schlimmste, was ihm passieren könnte.
und dann hat mich freya in meiner wohnung besucht und meine ausstellung angeschaut. unterdessen konnten wir uns ganz entspannt auf den neuesten stand bringen. sie fährt über ostern zu ihren eltern. ich habe ihr geraten, regelmäßig honig zu essen und morgens & abends je 25 ml garten- & bodenaktivator zu trinken. der sinnliche mensch zu mensch kontakt war wieder so eine heilige oase. unter normalen umständen wäre das ab der nächsten woche wieder mein alltag! das ist die entscheidende qualität meiner arbeit.
ab der nächsten woche würde ich auch wieder meine täglichen spaziergänge beginnen – also habe ich jetzt ausflüge mit dem faltrad begonnen:
es ist eine freude, den radius von spaziergängen zu überschreiten und mich nach & nach mit den besonderen eigenschaften eines faltrades vertraut zu machen – ein alter mann ist kein d-zug. also erst einmal schön entlang der ruhr. klare luft & stille am himmel.
heute ist leider bei meinem lieblings-strampelanzug das knie eingerissen – das ist mal eine richtige katastrofe – aber ich habe ja zeit & muße, mich darum zu kümmern & mich eventuell mit meiner türkischen schneidermeisterin zu treffen. noch eine heilige oase.
ich merke, daß die zeit gekommen ist, mich nach außen zu stülpen. ich habe von einigen menschen dankbare rückmeldungen für den text von charles eisenstein bekommen und kann daran ganz prima anknüpfen. dann finde ich nebenbei sowas in witten:
the coronation
heute habe ich einen text gefunden, den ich am liebsten viral verbreiten würde – wenn ich könnte. ich werde mal versuchen, hier einen link rein zu praktizieren: der titel ist „the coronation“ (die krönung) und der text ist von charles eisenstein, von dem ich schon viel gelernt habe. ich habe es auch irgenwie hinbekommen, den text für meine kindle-kinder zugänglich zu machen – aber jetzt bin ich mit meinem digitalen latein am ende und möchte die digitalen eingeborenen zuhilfe rufen: „könnt ihr den blütenstaubmäßig in alle welt verteilen?“
einstweilen werden meine digitalen bilder immer wilder:
aus der einsiedelei
ich bin ja im winter sowieso voll mit meinen innenwelten beschäftigt – also kann ich mich gerade noch hemmungsloser meiner lektüre und meinen bildern widmen. in wohlweislicher medienabstinenz beobachte ich wunderfitzig die geschrumpften mitmenschlichen fänomene, die ja sonst die substanz meiner arbeit bilden: analog – von mensch zu mensch.
nachmittags scheint jetzt öfters die indirekte sonne in meine wohnung und morgens, wenn ich noch schlafe, die direkte sonne auf die wand neben meinem bett. in der stadt ist es angenehm still. gestern habe ich meinen ersten ausflug mit meinem
unternommen und alles fein justiert. heute tut mir der hintern weh. ich sollte wohl wieder mit dem täglichen spazieren anfangen …
höchst inter-essant
bei leidiger spiegel-lektüre habe ich einen zeitgenössischen chinesischen filosofen gefunden, dessen gedanken ich sehr aufschlußreich & zukunftsträchtig finde. mir fällt auf – und da schließe ich mich ein – wie ahnungslos & propagandistisch gleichgeschaltet wir über china und das morgenland urteilen. totschlagargument: das ist keine demokratie! haha, kann ich da nur sagen und mich wunderfitzig allen östlichen einflüssen hingeben und meine westliche borniertheit heilen.
wärmstens zu empfehlen