fridays for future

freitag früh habe ich gewaltsam meinen verrückten rhythmus unterbrochen, um mein gesicht zu zeigen auf der schülerdemonstration und meine freude & solidarität auszudrücken. und um mein netz feiner zu spinnen und vielleicht interessante kontakte zu knüpfen. das wetter war ungemütlich kalt & verregnet.

ich wollte hier eigentlich ein schönes bild von meiner meistin einsetzen, aber die algorithmen spinnen auch öfters mal, vielleicht klappts ja später.

denn, wen erblicke ich zuerst: freya – wir haben uns unisono gefreut.

ja, es geht wieder!

wir haben uns die kundgebung angeschaut und sind anschlieߟend mit durch die stadt gelaufen … am ende ist auch noch yunus aufgetaucht.

beim nachsinnen habe ich die ahnung entwickelt, vielleicht an der gröߟten demonstration teilgenommen zu haben, die jemals stattgefunden hat – auf jeden fall in deutschland. ein digitales fänomen – die virale ausbreitung. sehr interessant – das begegnete mir ja schon beim „leap manifesto“.

das würde ich gern lernen, sowas zu starten und bin dabei heillos auf die hilfe der digitalen eingeborenen angewiesen …

ich mach ja schon selbst jede menge digitale experimente …

zum beispiel:

das ist die haarbürste von freya, die in italien manchmal hinter meinem fahrersitz lag …

folksabstimmung

auf längere sicht würde ich den omnibus am liebsten mit der hand neu beschriften, in der oberen reihe:

OMNIBUS für direkte demokratie

und unten:

folksabstimmung

das soll unbedingt musikalisch wirken – deshalb versuche ich gerade, mir ein kleines f anzugewöhnen, das an die f-löcher in den celli & geigen erinnert.

OMNIBUS in groߟbuchstaben, weil das ja auch wie ein OMNIBUS aussieht – sonst nur demokratisch-gleichberechtigte kleinbuchstaben mit betonung auf den tätigkeitswörtern.

und DEUTSCHLAND fliegt raus – ich bin auf einer ganz anderen spur.

freiheitlicher kommunalismus – da kommen wir den bolos schon näher. alle meine erfahrungen der letzten jahre laufen darauf hinaus – wie hieߟ es so schön in alto adige:

meine vorfreude läߟt sich kaum zügeln.

meine postkarten-edition kommt stotternd ins rollen – heute habe ich mit der hand die ersten piloten ausgeschnitten – wir müssen die vorlage noch einmal an herrn schade’s anforderungen anpassen. derweil schaue ich mir viele bilder an … dabei kam mir die idee, dieses bild für mein rosa zimmer auf anull ausdrucken zu lassen und den razzionalen demokratie-teppich neben den biologisch-dynamischen in die küche zu hängen.

und es finden sich sooo schöne bilder!

musik

durch einen hinweis von freya bin ich auf sona jobarteh gestoߟen, eine sängerin aus westafrika, die ein wunderschönes instrument spielt – ein zwischending zwischen harfe & gitarre. aus westafrika kommen ja auch meine strampelanzüge. diese musik macht mich gleich ganz lokker …

meine engel haben mir ja lauter notenständer geschenkt – also spielt in meinem zimmer jetzt ständig ein ballett meiner lieblingsbilder aus diesem besten aller jahre. da kann ich mich austoben, ohne meine lärmempfindlichen nachbarn zu stören.

und der mond ist aufgegangen: als ich das letzte mal zum haareschneiden in bochum war, habe ich mir spontan diese milchglaskugel gekauft. solche lampen hingen früher in den fluren der schule. kolja hat sie mir angeschlossen – und ich habe bei „gassmann“ (einem traditionellen & alteingesessenen laden, wo man „alles“ findet) tatsächlich noch alte glühbirnen gefunden.

ich webe meine teppiche und stimme mich gemächlich und sehr inspiriert auf meine tour ein – und habe letzte woche ausgiebig am telefon mit einigen lieblingen parliert.

enoch hat für mich in einem speziellen laden in tokyo diesen stempel anfertigen lassen und mir erzählt, daߟ die menschen in japan damit verträge unterschreiben. mit diesem schönen geschenk hat er mal wieder einen volltreffer bei mir gelandet …

ich hab mir von herrn schade postkarten ausdrucken lassen und kleine visitenkarten, auf die ich mit der hand die jeweils wichtigen daten auf die rückseite schreiben kann. das hat mich auf die idee gebracht, eine kleine postkarten-edition zu machen, die in lohntüten verschickt werden kann.

das sollte der pilot sein – aber das ist eine schwierige geburt, weil herr schade dafür eine DIN A3 – vorlage braucht, in die vier mal millimetergenau das motiv montiert ist – ich bin zu doof, das auf meinen digitalen endgeräten ohne hilfe zu bewerkstelligen und mir gehen derweil schon lauter weitere geeignete motive durch den kopf, auch die morfos aus diesem winter …

jetzt hat sich jan bereit erklärt, mir erstmal bei dem piloten zu helfen und mir vielleicht auch zu erklären, wie ich das möglicherweise selber machen kann. ich kann es kaum erwarten …

leap manifesto

während des winters hat sich meine lektüre labyrinthisch verzweigt – jetzt sitze ich am ende aller zweige und habe mir einen schönen überblick geschaffen und den weg zurück zu meinen wurzeln verfolgt …

und wie ein geschenk des himmels fällt mir das neue buch von naomi klein in den schoߟ, das ich hiermit allen ans herz legen möchte – und meinen kindlekindern ganz besonders.

„no is not enough“ heiߟt das im original – und das würden auch menschen, die nicht englisch können, unmiߟverständlich mit „nein ist nicht genug“ übersetzen. odr?

der verlag hat daraus „gegen trump“ gemacht und den ganzen impetus dieses wunderbaren buchs ins negative gewendet – ich flehe alle an, sich von dem titel nicht abschrecken zu lassen.

nebenbei liefert sie die klügste beschreibung des phänomens trump, tief verankert in ihren vorherigen büchern. sie sagt: wir sollten einen sprung wagen, weil einzelne schritte dem gesamtgeschehen immer hinterherhinken. wir sollten auch keine priorisierung von themen zulassen, weil wir gleichzeitig überall loslegen können.

naomi klein hat in canada möglichst viele menschen unterschiedlichster art zusammengerufen und mit ihnen ein manifest erarbeitet, eine vision, auf die alle hinauswollen, unabhängig von den allgegenwärigen abgrenzungskriterien, im bewuߟtsein der verbundenheit in einer dramatisch akuten not. wie können wir die wenden?

dieses manifest hat viral die ganze welt erreicht – ich nenne es, eingedenk der jahreszeit: das „spring manifest“. alle, die keine bücher lesen, können das hier in allen sprachen lesen (und unterschreiben) – das sind nur ein paar seiten, aber die haben es in sich.

ich erkunde barfuߟ die weitere umgebung. das leben in der höhle ist nicht besonders gesund – immer sitzen, zigaretten rauchen usw. ich will das nicht aufrechnen gegen die reiche ausbeute, die ich in der höhle mache. und versuche, den richtigen saisonalen groove zu finden …

hallo auߟenwelt

aus den uhrlosen innenwelten meiner höhle strecke ich meine fühler aus, um mich gleitend mit der äuߟeren gegenwart zu synkronisieren – mit einem ersten ausflug nach köln vor einer woche ging das los … der rummel der groߟstadt war ein echter schock nach der lustvoll einsamen innerlichkeit der letzten monate, in denen sich vieles anreichern konnte.

wäre das kein schönes cover, wenn wir mal ein album rausbringen, das „wo lang“ heiߟt? wo lang? – hab ich mich gefragt und damit angefangen, in langen spaziergängen die umgebung zu erkunden, wie ich es während der omnibus-tour jeden abend mache …

das wetter war fürstlich und meine füߟe hatten viel vergnügen …

und überall tun sich welten auf …

parallel will ich versuchen, hier den faden weiter zu spinnen …

27.11.1942

geburtstag von jimi hendrix – another hero of mine …

und mir fällt auf, daߟ einen tag vorher sofia geburtstag hat, die mir mit ihrem besuch am letzten freitag eine groߟe freude gemacht hat:

bravo – meister

seit zwei wintern ist armin capaul teil eines kleinen altars in meiner küche, der der praktischen arbeit gewidmet ist. archetyp eines unerschütterlichen praktikers, vor dem ich mich in demütiger bewunderung verneige. der glückliche sisyphos, der geduldig mit dem leben verbunden bleibt.

mir kommt in den sinn, wie glücklich ich mich schätzen kann, bei meiner arbeit solche menschen als beispiel zu haben und persönlich zu erleben. das war in diesem jahr besonders ausgeprägt bei den volksinitiativen in schleswig-holstein und in bayern, bei der kulturellen landpartie im wendland, beim potenziale festival in kalbe/milde, in klein-jasedow und auf einer meta-ebene natürlich auch in italien.

überall die wunderbarsten menschen und dazu noch meine engel in der band.