il comune siamo noi

hoch oben in der universität haben wir zusammen mit unseren südtiroler freundinnen & spontanen bekanntschaften eine sehr lebendige & fruchtbare veranstaltung unter diesem motto erleben können …

nach drei kurzen & aufschluߟreichen vorträgen hat sich ein lebendiges ringgespräch entwickelt, in dessen mittelpunkt die sehr persönlichen schilderungen von zwei gemeinderatspräsidentinnen standen. sie kamen aus kontrapunktischen städten: die eine aus dem italienisch geprägten meran, das mit 40.000 einwohnerinnen hierzulande eine groߟstadt ist. und die andere kam aus brixen, 20.000 einwohnerinnen, oben im deutschsprachigen schlaraffenland.

auf komplementär sich ergänzende weise bildeten sie die volle bandbreite des weiblichen potenzials in diesem die sinne überflutenden, seltsam schizophrenen land ab. in schönstem deutsch hat uns die italienerin in das gespräch mit einbezogen. beide waren auf ganz unterschiedliche weise voll bei der sache. fast hätte ich geschrieben: „mit solchen frauen könnten wir berge versetzen“

mit diesem sinnspruch möchte ich alle um geduld bitten – ich bin mitten im prallen leben und erst mal auf empfang gepolt …

test

opi da lang hat das ganz allein repariert. diesen beiträg hätte ich vorgestern schreiben müssen – denn längst bin ich in einer ganz anderen welt …

freya & enoch

freya – nach einem jahr als meine dirigentin im hintergrund & enoch – nach einem jahr in japan. mit beiden fühle ich mich unabhängig von zeit & raum innig verbunden. sie jetzt leibhaftig – in fleisch & blut – zu erleben, ist für mich eine wonne, die ich bedingungslos auskosten möchte.

freya lernt italienisch auf dem fahrersitz.

und erzählt enoch von der wo lang tour. unsere kulisse ist traumhaft schön …

und ich kann mich in alle möglichen details fallen lassen:

wir stehen direkt an einer infrastrukturellen schlagader.

was für ein leben – hier zum abschluߟ noch mal die beiden:

(ich kann das bild nicht hochladen, weil ich wahrscheinlich an einen falschen knopf gekommen bin, also breche ich hier mal ab)

kuppelgespräche

gestern wurde neben uns eine geodätische kuppel aus holzstäben aufgebaut: die „european public sphere“, in der heute zwei sehr aufschluߟreiche gesprächsrunden auf sechseckigen falthockern aus karton stattgefunden haben. joshua & michael haben das ausgiebig dokumentiert und wir sind im österreichischen fernsehen aufgetaucht.

dies ist einer der besten orte, um über grenzen nachzusinnen. in der ersten flüchtlingshysterie bestand hier die akute gefahr einer erneuten grenzschlieߟung zwischen österreich & italien – die maulhelden auf beiden seiten riefen danach. die tiroler haben das nicht zugelassen und wir hatten das glück, die ganze geschichte direkt & persönlich von den bürgermeistern und sonstwie verantwortlichen zu hören. das waren kernige, grundsympathische menschen, denen ich spontan voll vertrauen würde. sie würden genauso „wirken“, wenn sie nicht gewählt wären. das grenzenlos geteilte tirol mit seiner gewaltigen & urwüchsigen natur hat anscheinend ein beide teile schützend einhüllendes immunsystem gegen medienlärm & propaganda entwickelt. für mich ist das hier ein heiliger ort.

ich kann weiter an meiner inneren entgrenzung arbeiten und mir alles gut merken. hier entstehen lükken in der kronologie, denn ich bin schon wieder ganz woanders.

besser gehts nicht

ein ultimatives quintett – alle sind auf die jeweils eigene weise zu allem bereit. obendrein gibt es noch einen pilotfisch, der alles auskundschaften und den omnibus in stadt & land bei seiner arbeit abbilden kann. hier warten alle geduldig auf mich, weil ich noch meine tasche aus dem omnibus holen muss. wir waren oben, auf dem scheitelpunkt des brennero. hoch oben.

ich hatte schweiߟnasse nächte mit strudeln von sorgen & zweifeln, ob ich nicht alles gefährde, wenn ich mich ganz lokker in dieses abenteuer stürze. wir haben bei nikolaus noch einen tag der vorbereitung miteinander gehabt.

dann war die fahrt traumhaft schön und die lady war diejenige, die lokker geblieben ist. wunderbar. ich bin hin & weg und atme ganz tief ein. das szenario ist groߟe oper. wie ein kind, das gerade erst laufen gelernt hat, könnte ich überall wurzeln schlagen und staunen.

dies ist seit tausenden von jahren der ort des verschnaufens, wo das kühlwasser der lastwagen kochte. die architektur dieses eigenartigen orts reizt mich sehr und meine fantasie geht mit mir durch, wenn ich mir das ganze im lauf der jahreszeiten vorstelle.

wir stehen direkt an einer viel befahrenen einbahnstraߟe gegenüber der „alten lokomotive“, wo wir nach unserer glücklichen ankunft gegessen haben. michael & joshua, unsere beiden „special guests“, hatten zusammen bestimmt 40 gigabytes an daten eingesammelt. in meiner musikalischen terminologie machen wir gerade zusammen ein album, für das ein eigenes genre erfunden werden müߟte. interdependent.

ich fühle mich reich beschenkt.

turbolento

zu volle tage – ich falle beim besten willen mal wieder aus der kronologie. am donnerstag abend sind wir an den ort zurückgekehrt, wo unsere südost-europa-tour zu ende ging. brigitte & michael sind mit einem vollen kofferraum zu uns gestoߟen und joshua, der filmemacher.

nach langer zeit ist der omnibus mal wieder voll und die ereignisse überschlagen sich …

buona notte – und mal sehn, wie es weitergeht.

wiener platz

so lieߟ sich auch die landeshauptstadt gut aushalten: der wiener platz war ein lebendiger kiez, wo entspannte menschen unterwegs waren und abseits vom konsumlärm in der sonne saߟen. joana & freya sind gleich voll in die arbeit eingestiegen.

am zweiten tag hat uns linda unterstützt und hatte die gelegenheit, nach ihrem worst case szenario in bawü auch mal eine schöne unterschriftensammlung zu erleben. ich habe mich sehr gefreut, sie wiederzusehen. sie hat uns auch am freitag beim aufräumen & groߟreinemachen geholfen und dabei dann auch alle anderen kennengelernt und die abendveranstaltung miterlebt.

joana hatte sich schon als 14-jährige für ein betriebspraktikum bei freya beworben. ihre waldorfschule wollte aber den omnibus nur als sozialpraktikum anerkennen, das erst zwei schuljahre später dran wäre. im juli hat sie dann „zufällig“ den omnibus in ulm gesehen. ich war gerade anderswo unterwegs und so hat linda, die damals in ihrem urlaub bei dem schrecklichen „volksantrag“ in bawü mitgearbeitet hat, sie früher kennengelernt hat als ich. joana hat das als wink des himmels verstanden und gleich noch einmal bei freya angerufen, um herauszufinden, ob sie nicht wenigstens in ihren ferien ein paar „schnuppertage“ einlegen könnte. und wie das leben so spielt, passte das wie angegossen und erwies sich als krönung von „rettet die bienen“ – alle haben sie ins herz geschlossen und ich kann kaum erwarten, sie im nächsten jahr wiederzusehen …

schöner konnte dieses kapitel nicht zu ende gehen – die letzten beiden tage gehörten zu den erfolgreichsten und am ende haben wir dem lieben nikolaus formvollendet 3.914 unterschriften übergeben:

si

obwohl es in der nacht und den groߟteil des tages gnadenlos gepladdert hat, habe ich hier eine schräge haltestelle gefunden. was alt kladow für berlin ist, könnte pullach für münchen werden: eine kontrapunktische andockstelle an die groߟstadt. dieses erste mal habe ich ziemlich wenig von der umgebung mitbekommen, weil es drauߟen so naߟ & ungemütlich war aber an der isar war es schön und unsere herbergseltern waren liebenswürdig & hilfsbereit.

jetzt bin ich wohlbehalten auf dem wiener platz in münchen gelandet, wo joana, eine frische 15-jährige praktikantin, schon auf mich gewartet hat. gegen zehn kam freya und mein solo fand sein zufriedenes ende.

seltsame solotage

ich bin fast nie allein mit dem omnibus – und nun für vier tage an einem sonderbaren ort – abgeschieden in einer infrastrukturbrache und gleichzeitig nur zirka 15 km vom herzen der landeshauptstadt entfernt. am oberen rand des isartals. der erste tag war total verregnet und ich habe viel gelesen.

am zweiten tag war es trocken und manchmal brach sogar die sonne durch. da hab ich mich mal grob orientiert und bin zur isar heruntergelaufen …

ich versuche, nicht auf die uhrzeit zu achten und mich der gegenwart hinzugeben – und bemerke, wie wichtig eine wie auch immer geartete band für den omnibus-alltag ist, gerade für die entspannung, wenn es links von mir so aussieht:

heute hat mich nikolaus zu einem edlen italiener im herzen von pullach ausgeführt und ich konnte ihn endlich besser kennenlernen. morgen um zehn sind wir für eine groߟe umräumaktion verabredet und am nachmittag wird er mich nach münchen lotsen – dort kommt dann abends meine meistin an und ich kann aufatmen.

es ist durchaus reizvoll hier und meine provider sind sehr freundlich.