offensive

heute ging das offensive sammeln los – völlig anderer film …

… als wir gestern abend in bergedorf ankamen, warteten schon brigitte und florentine auf uns. florentine war mit leon in einer klasse, dem älteren bruder von jan und ist zum ersten mal am omnibus. sie war sofort drin in der arbeit – und die beiden jungen haben mal wieder alle anderen übertroffen. ich bewundere sie dafür !

  
ach ja, ich vergaߟ, zu sagen, daߟ jan mal wieder ein riese ist, der im omnibus nicht stehen kann. was hat das zu bedeuten, daߟ riesen hier aufblühen – bei den niedrigen decken ? jan lebt in mehreren welten gleichzeitig, da ist er manchmal etwas abgelenkt. er ist sehr gutmütig an der welt inter-essiert, er weigert sich ziemlich konsequent, ein rädchen in jedweder maschinerie zu sein und da kann ich ihn nur zu beglückwünschen. ich dachte, schon leon, sein älterer bruder, sei introvertiert, aber jan eröffnet eine ganz eigene dimension von introvertiertheit, die mir sehr sympathisch ist.

und brigitte, unser aller mutter, war nach langer zeit mal wieder am omnibus und konnte sich gleich ins pralle leben stürzen. das wetter war schön: schneeweiߟe bauschige cumuli vor strahlend blauem himmel. bergedorf ist eine eigenartige exclave von hamburg mit einem sehr gemischten publikum. hier war ich jedesmal, wenn ich mit dem omnibus in hamburg war. am abend hatten wir über 300 unterschriften gesammelt.

die anderen – auߟer jan wahrscheinlich – liegen längst in wohlverdientem schlaf.

  

lebe wohl, friesland

der erste abend in tönning  
jetzt ist soviel passiert, daߟ ich noch nicht dazu gekommen bin, mich gebührend von friesland und den friesinnen zu verabschieden. 

die dramen am unendlichen himmel sind viel schöner, als menschliche dramen je sein könnten. also sind die friesinnen gelassen & ruhig & freundlich & hilfsbereit. wir haben uns sehr wohl gefühlt und sind tief in dieses lebensgefühl eingetaucht. auf meinen spaziergängen am abend habe ich darüber nachgedacht, ob die mieten in diesen stillen städtchen nicht so günstig sein könnten, daߟ ich da ein etwas groߟzügigeres quartier aufschlagen könnte. allein. eine attraktive option, weil ich da alle fäden in der hand haben würde. auch, wenn ich viele gäste hätte.

also friesland: danke für diese erfahrung. 

auch in der arbeit konnten wir uns voll entfalten und haben alle rekorde gebrochen. so what ? für uns spielte das überhaupt keine rolle. die arbeit war eine sprudelnde quelle. etwas gröߟeres, nach auߟen sich verästelndes gemeinsames entstand. nicht von ungefähr sind mir immer wieder musikalische metaphern eingefallen: ich war von künstlerinnen umgeben und wir haben wunderbar zusammengespielt.

und ich habe die bauernrepublik dithmarschen und die sieben friesischen seelande kennengelernt – dem kann ich jetzt gern weiter nachgehen, wenn ich zeit dazu habe. einstweilen bekomme ich ziemlich wenig schlaf …

„lieber tot als sklave“, in diesen ruf der friesinnen stimme ich gerne ein.

  

salto mortale

die ereignisse überschlagen sich: sofia & anna sind weggeflogen, jan, der blonde jüngere bruder von leon und kolja sind gekommen – filmwechsel – boygroup. da muߟ ich mich neu einstimmen …

… dann kam nach der arbeit wieder die „der-mann,-den-sie-pferd-nannten“- nummer: 250 km in wildem wetter vom nordwestlichsten zipfel zum moorburger elbdeich, wo beim urgestein manfred brandt – war das 2004? – das woodstock der direkten demokratie zuhause war. wir haben viele gemeinsame erinnerungen. auch jetzt hat er wieder untrüglich seinen finger auf die wunde in der verfassung gelegt und alles in bewegung gesetzt, was jetzt bedingungslos getan werden muߟ jenseits von diplomatischem geschacher (auch das muߟ getan werden). da bin ich ganz dabei und in meinem element. 

und wenn jetzt eine sammlerin davon hört, daߟ sie in manfred’s scheune übernachten kann, dann kann sie sich eher einen groߟzügigen raumpalast mit einem riesigen badezimmer mit frei hängender regendusche und einer eleganten frei stehenden badewanne in der mitte des raums vorstellen. 

ein über mindestens drei ebenen verschachtelt flieߟender ausbau mit steilen treppen und alkoven, auf denen schon hängematten aufgespannt waren. zur sonne hin sind in der riesigen dachfläche ganz viele dachflächenfenster – ich muߟte sofort an die lichtspiele in meiner alten wohnung denken, die ich so geliebt & genossen habe.

alle alpha-mädchen könnten hier als kampfsammlerinnen zu höchstform auflaufen und eine überaus sinnvolle & gesunde arbeit tun (einfach nur bei brigitte oder manfred melden). die jungs sind natürlich auch gemeint. 

heute hat es immer wieder wie aus kübeln geregnet und jetzt bin ich hier buchstäblich mit dem hintern im moor gelandet und es gäbe noch so viel zu erzählen.

wenn es engel gibt,

hat mich eine heimgesucht:

  

anna, siebzehn jahre alt, eine völlig unkomplizierte, quicklebendige, facettenreich schillernde junge frau mit wachen sinnen & blitzsauberen emotionen, meisterin aller klassen. sie hat mein herz erfrischt und ich habe viel von ihr lernen können. sie steckt voller überraschungen. 

wenn ich mir eine meisterin aussuchen könnte … ich werde sie mal fragen, was das kosten würde.

hier geht sie gerade ihrer lieblingsbeschäftigung nach (in der kürze liegt bei ihr die würze):

  

jetzt ist sie weggeflogen und ich rufe lauthals und aus vollem herzen:

lebe wohl & machs gut

  
blonde anna 

gezeitenbarometer

  
von meinem schreibtisch bietet sich mir dieses bild: in der säule auf der rechten seite werden ebbe & flut abgebildet !

letzte station

in ostfriesland ist jetzt norden, die nordwestlichste stadt deutschlands. anna hat die zeitungen schon über unser kommen ins bild gesetzt und wird da gleich morgen früh persönlich hingehen.

erfolgsverwöhnt, wie wir nach den letzten wochen sind, müssen wir jetzt aufpassen, uns angesichts des etwas abgelegenen, aber schönen groߟen platzes nicht selbsterfüllenden prophezeiungen hinzugeben über den betrieb morgen …

   
   
gute nacht für alle !

dramatisch

  

war nur der himmel. das ergebnis war heute mager und der zeitungsartikel hatte einen engagierten kursleiter vom job center auf die idee gebracht, mit zwei kursen am omnibus vorbeizukommen, im abstand von ein paar stunden. er war auch durchaus interessiert an unserer arbeit und ich habe ihn mit zusätzlichen informationen versorgt. aber die teilnehmerinnen tun mir immer leid – sie werden zur teilnahme erpreߟt und geben sich in der regel noch nicht einmal die mühe, inter-esse zu heucheln. anna hat ganz souverän die zweite gruppe übernommen.

wir haben unser bestes getan, um sofia im krankenlager zu verwöhnen. wir haben von der gärtnerei aus mit deren schlauch unseren wassertank aufgefüllt. arme anna: sie hatte heute ihren vorletzten arbeitstag und kann natürlich noch nicht nachvollziehen, wie es läuft, wenn wir das erste mal in einer stadt sind – da müssen wir in zwei jahren noch einmal andocken, damit die botschaft da einsickern kann.

herr mahlzahn war das beste, was uns in wittmund passiert ist. von ihm habe ich erfahren, wie die stadt das mit den „netten toiletten“ handhabt – wer ist wohl besser geeignet, diese maߟnahme zu beurteilen als ich ?

  

die stadt zahlt gastronomen & bäckereien geld, damit sie sich mit dem „nette toilette“ aufkleber kenntlich machen und das tun, was für gute gastronomen selbstverständlich wäre: freundlich allen menschen den weg zur toilette zu weisen. das ist in jeder hinsicht effizienter als die wartung öffentlicher toiletten. und hat noch den seiteneffekt, daߟ die öffentlichen toiletten weniger vandalisiert werden. in wangen im allgäu war eine nagelneue, moderne & saubere öffentliche toilette sogar vierundzwanzig stunden geöffnet. sowas geht nur mit „nette toilette“.

herr mahlzahn hat meine wahrnehmungen in vollem umfang bestätigt.