kölle

jetzt bin ich zum ersten mal in ehrenfeld, wo ich meinen ersten omnibus-winter verbracht habe und schon lange mal mit dem omnibus hinfahren wollte …

… allerdings abseits der hauptadern und nur für einen tag – so ziemlich das gegenteil von dem, was ich mir gewünscht habe: für eine ganze woche in einem kleinen städtchen sein. ich hatte mit dem schlimmsten gerechnet (zufahrtsschwierigkeiten, poller, die wir nicht öffnen können – kleine rechtwinklige kurven, durch die wir nicht durchpassen usw.) und bin jetzt positiv überrascht. an der stirnseite des platzes steht eine wunderschöne öffentliche badeanstalt – das neptun-bad – (da können wir morgen ab 7:00 die toiletten benutzen). es kam gleich zu den schönsten gesprächen und zwei weitere frischlinge sind aufgetaucht: helene & theo. wie sina waren sie noch nie am omnibus und ich staune, wie wir uns umstandslos einstimmen und in den omnibus alltag einsteigen. ich mache mir jedenfalls überhaupt keine sorgen.

nachdem ich bei der schloߟherrenführung ein kleines gong-konzert gegeben habe, sind wir gegen vier von wiesbaden losgefahren …

das ist mein remix eines fliegenden teppichs, den mir enoch aus japan geschickt hat.

an dieser eisernen göttin im wald fliegt gerade ein fluffiger weiߟer samen vorbei.

ich freue mich auf morgen.

frohe ostern

wie ein schönes osterei stand der blaue omnibus im park von schloߟ freudenberg. im vergleich zu karfreitag war wenig betrieb im schloߟ und es waren ziemlich viele leute ohne fahrschein im park unterwegs. inox hatte wieder seinen antiken münzwexler umgeschnallt und hat die wilderer freundlich angesprochen.

gegen mittag ist sina aus kassel eingetroffen, die den omnibus bei der documenta kennengelernt und sich mit kilian unterhalten hat. sie hat auch den wo lang omnibus getroffen. sie hat vor zwei jahren abitur gemacht und will vielleicht eine schneiderinnen-ausbildung machen … wir haben uns gleich prima verstanden und ich kann sie nach & nach in die gegebenheiten & gebräuche einführen.

zwei tage traumhaftes sommerwetter. ich war noch zu verfroren von der ersten woche und hab mich nicht getraut, einen strampelanzug anzuziehen.

die techniker vom schloߟ haben mir weiߟes gaffa tape gegeben und ich habe unsere beule verarztet – das muߟ jetzt reichen, bis „mäuschen“ sich darum kümmern kann, unser liebevoller mechaniker. im schloߟ haben sie mir 30 exemplare meiner unterschriftenliste ausgedruckt von einer datei, die brigitte mir zugeschickt hat – damit kann ich erst mal arbeiten und hoffe sehr, daߟ brigitte mir die bestellten listen zum schloߟ türnich mitbringen kann …

ich finde die schönsten morfos.

karfreitag & vollmond

jetzt bin ich allein im omnibus. das wetter ist sommerlich schön. ich habe dreimal (13:00 / 15:00 / 17:00 uhr) ein kleines konzert im rahmen der klangführung gegeben. mit drei verschiedenen partnern – völlig unterschiedlich. nachts habe ich das ganze schloߟ für mich allein. mir ist jetzt erst aufgefallen, daߟ ich ja auch klavier spielen kann …

leicht bekleidet & mit nackten füߟen habe ich die schönsten entdeckungen gemacht.

märchenhaft

wir waren die allerersten, die auf diesem platz stehen durften, nachdem die brücke vor jahren restauriert wurde. fast den ganzen tag standen wir in der sonne.

geradeaus geht es runter ins gewimmel des kornmarkts und der fuߟgängerzone. wir sind heute morgen die brücke weiter heruntergefahren, weil wir so, wie wir nachts standen, die sicht eines ladens für kinderkleidung in die stadt versperrten an diesem besonderen markttag. heute haben in rheinland-pfalz erst die osterferien begonnen. ich habe ohne umstände den platz gewexelt und ein schönes gespräch mit der inhaberin über unsere arbeit und über das bayrische volksbegehren geführt, das im übrigen sehr viele mitbekommen haben.

es hat uns überhaupt nichts ausgemacht, daߟ wir ziemlich schräg standen. fast alle menschen reden bewundernd über greta thunberg und die schülerinnen. sie erzählen mir empört, daߟ ausgerechnet im land der grünen jetzt die ersten sanktionen angedroht werden. zum kotzen.

ich hatte heute namenstag und habe diesen auߟerordentlichen platz als schönes geschenk empfunden.

bad kreuznach

nach einer ruhigen nacht nahe der nahe unter der riesigen platane hat sich alles zum guten gewendet – es war zwar bedeckt, aber deutlich wärmer als bisher und weniger ungemütlich – ich war mit meiner inneren wärmeschaffung so beschäftigt, daߟ ich nicht richtig lokker lassen konnte. die erste gasflasche haben wir schon verbraten. brrr.

nach dem frühstück hat uns ein schöner & lokkerer mann vom amt den frisch restaurierten kornmarkt aufgeschlossen und uns mit strom versorgt. er hat uns eröffnet, daߟ dem amt ein fehler unterlaufen sei, weil wegen ostern auߟerplanmäߟig donnerstag ein markt auf dem platz stattfindet und er hat uns zum ausgleich einen platz auf dem scheitelpunkt des wahrzeichens der stadt, der erwähnten „krämerbrücke“, angeboten – weithin sichtbar auch für die marktbesucher – 50 meter von einer 700 jahre alten kirche entfernt, in der jenny von westphalen & karl marx geheiratet haben. er hat uns alle möglichen schlüssel übergeben und die zufahrtsmöglichkeiten erklärt. damit wir abends ganz frei & selbständig den platz wexeln können.

wir hatten einen schön flieߟenden & gut eingespielten tag auf dem kornmarkt und fühlen uns mit den menschen und der stadt richtig wohl und waren brave rekonvaleszenten. wunderbare gespräche mit verschiedensten menschen.

ich fühle mich beschenkt mit diesem platz und freu mich schon auf morgen – wir stehen genau andersrum und werden deshalb morgen sonne haben. und karfreitag ist vollmond.

bringt das glück ???

bei der ausfahrt von unserer ersten bühne hab ich uns diese beule eingehandelt … und nichts bemerkt. eine höchst vertrackte ausfahrt, die nur durch geduldiges zentimeterweises rangieren und beiseiteschaffen vom stühlen & tischen zu bewerkstelligen war. wir waren nur drei paar augen und es war an allen ecken supereng. die beule ist hinten rechts an der am weitesten von mir und meinem blick entfernten ecke und hat mir gründlich die laune verdorben.

jetzt frage ich mich, wem das hilft, wenn ich schlechte laune habe und wie ich mich am schnellsten wieder an die welt & das leben verausgaben kann. und beschäftige mich lieber mit meinen bildern aus den letzten tagen.

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bis auf die beule war bingen nämlich eine gute erste station. ich habe meine ersten drei förderaspirantinnen. am nachmittag kam sogar die sonne um die ecke. dorothee, die hier aufgewachsen ist und in bad kreuznach studiert hat, hat die gelegenheit genutzt, wieder zum omnibus zu kommen. sie hat keine wohnung und bietet an, im leben von menschen ordnung zu schaffen. sie ist also auch so eine nomadin mit hochinteressanten er-fahrungen. es macht freude, mich mit ihr zu synkronisieren und ich finde es sehr schön, wie sie das eingefädelt hat. sie ist auch gleich wieder zuhause gewesen im omnibus.

der nächste dämpfer kam in bad kreuznach, wo wir nach einer langwierigen & komplizierten einfahrt nicht auf den kornmarkt auffahren konnten, weil überall neue poller aufgestellt waren, für die wir keine schlüssel hatten. um auf einen parkplatz für die nacht zu kommen, muߟten wir um den ganzen ortskern herumfahren und landeten am ende 150 meter vom ausgangspunkt entfernt ganz nah an der nahe unter einer mächtigen platane. ein sehr schöner ruhiger platz mittendrin – wir können von hier aus die „krämerbrücke“ sehen – eine miniatur der ponte vecchio in florenz.

morgen wirds kompliziert …

immer schön lokker bleiben !

akklimatisierung

in der nacht nach dem ersten arbeitstag sitze ich zum ersten mal an meinem nigelnagelneuen schreibtisch und schreibe bei musik & kerzenschein. wir sind in bingen und standen bei strahlendem wetter fast den ganzen tag im kalten schatten

administrativ klappte alles prima. in den nächten ist es saukalt und wir schrammen alle knapp an erkältungen entlang (christopher ist ganz tapfer krank angekommen und hat sich über das wochenende im bett durchgeschlagen – heute hat er dann ganz normal mit gearbeitet und uns sogar noch liebevoll & köstlich bekocht). ich habe sicherheitshalber meine leguanos angezogen & schlecke sanddornhonig & blütenpollen. nach dem essen bin zum rhein gelaufen …

inox

mit groߟem interesse habe ich inox, dem insektenforscher gelauscht, der im park von schloߟ freudenberg insektenführungen gemacht hat … eine quelle der erstaunlichsten geschichten über spinnen, ameisen, käfer, wanzen, bienen, wespen, elfen & waldgeister – die kinder haben mit offenem mund zugehört … (ich wahrscheinlich auch)

und nach langen monaten konnte ich am samstag nacht mal wieder ausführlich den groߟen gong spielen. ich benutze keine schlegel mehr, sondern spiele nur noch mit meiner weichen gongjacke oder direkt mit den händen – so bin ich ganz nah & unmittelbar. dieses mal habe ich zum ersten mal meine nackten füߟe zur rhythmischen akzentuierung eingesetzt und einen gonggang auf der stelle aufgeführt.

über ostern sind wir wieder im schloߟ freudenberg und matthias, der schloߟherr, hat mich für ein konzert am ostersonntag gebucht.

die endgültige nacht

im schoߟ meiner höhle ist schon fortgeschritten …

… im hinteren zimmer ist ein riesen tohuwabohu aus kisten & beuteln & kleidern. es fehlen nur noch küche & bad & die vielen kleinen paraphernalien für das cockpit, mit denen ich mich erst richtig zu hause fühlen kann. das werden auch immer mehr …

die umstülpungstage sind immer heftig oszillierende ballungen – sehr eigenartig. ich kann mir nie vorstellen, wie ich das schaffen soll – dabei ist es immer wieder die gleiche schwelle, die ich überqueren muߟ.