leap manifesto

während des winters hat sich meine lektüre labyrinthisch verzweigt – jetzt sitze ich am ende aller zweige und habe mir einen schönen überblick geschaffen und den weg zurück zu meinen wurzeln verfolgt …

und wie ein geschenk des himmels fällt mir das neue buch von naomi klein in den schoߟ, das ich hiermit allen ans herz legen möchte – und meinen kindlekindern ganz besonders.

„no is not enough“ heiߟt das im original – und das würden auch menschen, die nicht englisch können, unmiߟverständlich mit „nein ist nicht genug“ übersetzen. odr?

der verlag hat daraus „gegen trump“ gemacht und den ganzen impetus dieses wunderbaren buchs ins negative gewendet – ich flehe alle an, sich von dem titel nicht abschrecken zu lassen.

nebenbei liefert sie die klügste beschreibung des phänomens trump, tief verankert in ihren vorherigen büchern. sie sagt: wir sollten einen sprung wagen, weil einzelne schritte dem gesamtgeschehen immer hinterherhinken. wir sollten auch keine priorisierung von themen zulassen, weil wir gleichzeitig überall loslegen können.

naomi klein hat in canada möglichst viele menschen unterschiedlichster art zusammengerufen und mit ihnen ein manifest erarbeitet, eine vision, auf die alle hinauswollen, unabhängig von den allgegenwärigen abgrenzungskriterien, im bewuߟtsein der verbundenheit in einer dramatisch akuten not. wie können wir die wenden?

dieses manifest hat viral die ganze welt erreicht – ich nenne es, eingedenk der jahreszeit: das „spring manifest“. alle, die keine bücher lesen, können das hier in allen sprachen lesen (und unterschreiben) – das sind nur ein paar seiten, aber die haben es in sich.

ich erkunde barfuߟ die weitere umgebung. das leben in der höhle ist nicht besonders gesund – immer sitzen, zigaretten rauchen usw. ich will das nicht aufrechnen gegen die reiche ausbeute, die ich in der höhle mache. und versuche, den richtigen saisonalen groove zu finden …

hallo auߟenwelt

aus den uhrlosen innenwelten meiner höhle strecke ich meine fühler aus, um mich gleitend mit der äuߟeren gegenwart zu synkronisieren – mit einem ersten ausflug nach köln vor einer woche ging das los … der rummel der groߟstadt war ein echter schock nach der lustvoll einsamen innerlichkeit der letzten monate, in denen sich vieles anreichern konnte.

wäre das kein schönes cover, wenn wir mal ein album rausbringen, das „wo lang“ heiߟt? wo lang? – hab ich mich gefragt und damit angefangen, in langen spaziergängen die umgebung zu erkunden, wie ich es während der omnibus-tour jeden abend mache …

das wetter war fürstlich und meine füߟe hatten viel vergnügen …

und überall tun sich welten auf …

parallel will ich versuchen, hier den faden weiter zu spinnen …

27.11.1942

geburtstag von jimi hendrix – another hero of mine …

und mir fällt auf, daߟ einen tag vorher sofia geburtstag hat, die mir mit ihrem besuch am letzten freitag eine groߟe freude gemacht hat:

bravo – meister

seit zwei wintern ist armin capaul teil eines kleinen altars in meiner küche, der der praktischen arbeit gewidmet ist. archetyp eines unerschütterlichen praktikers, vor dem ich mich in demütiger bewunderung verneige. der glückliche sisyphos, der geduldig mit dem leben verbunden bleibt.

mir kommt in den sinn, wie glücklich ich mich schätzen kann, bei meiner arbeit solche menschen als beispiel zu haben und persönlich zu erleben. das war in diesem jahr besonders ausgeprägt bei den volksinitiativen in schleswig-holstein und in bayern, bei der kulturellen landpartie im wendland, beim potenziale festival in kalbe/milde, in klein-jasedow und auf einer meta-ebene natürlich auch in italien.

überall die wunderbarsten menschen und dazu noch meine engel in der band.

intermission

an zwei abenden habe ich mir eine dvd angeschaut: leonard cohen live in london, im sommer 2008. da war er 73 jahre alt und gerade von einer langjährigen mitarbeiterin finanziell ruiniert worden …

als opa hat er dann erst richtig losgelegt und ist bis zu seinem tod künstlerisch voll ausgereift – sein letztes album „you want it darker“ höre ich oft & voller bewunderung.

zitat

„tradition ist die weitergabe des feuers und nicht die anbetung der asche.“

jean jaurßšs

besuch

obwohl meine fenster nach norden weisen, hat heute die sonne bei mir reingeschaut …

sie ist wieder da

in den wirren meines umzugs ist meine sternschnuppe wieder aufgetaucht, die ich seit dem baumkreuz verloren glaubte …

jetzt kann ich sie erleichtert wieder befühlen und mich auf den kosmos einstimmen.

schrittweise puppe ich mich ein in mein neues zeitgefüge und folge allen möglichen abzweigungen & schlaufen. ich gewöhne mich ein. im hinteren raum ist noch ein riesen-tohuwabohu, von dem ich mich gern ablenken lasse. erstmal ankommen.

übrigens funktioniert meine alte telefonnummer nun endgültig nicht mehr (ich hatte da eine rufumleitung programmiert). jetzt bin ich nur noch unter 0151 18448209 zu erreichen – bitte notieren!

ich schicke mich an, meine dritte nacht in meiner höhle zu verbringen. so sah es beim ersten frühstück aus:

allerlei freuden berg

der park war malerisch schön – und am freitag mittag hat uns unverhofft maxie mit ihrer ganzen familie einen gegenbesuch abgestattet – das war ein lebhaftes & freudiges wiedersehen bzw. kennenlernen … mieke & inse & hinnerk & die schönste bäuerin, die ich kenne.

pia lebt eine halbe stunde entfernt und christopher plant ein praktikum auf einem bauernhof – es ergaben sich mal wieder die schönsten kreuzungen & netzknoten. mieke & inse entwickeln sich primabella.

in allen drei nächten hatte ich ausführlich gelegenheit, den groߟen gong zu spielen und mit den trommelstöcken zu experimentieren, die ich mir unterwegs zugelegt habe. davon abgesehen spiele ich am liebsten mit bloߟen händen und der gongjacke. so direkt wie möglich.

jetzt bin ich die letzte nacht im omnibus und beginne, mich zu häuten und auf den transit vorzubereiten. und dabei nicht die gute laune zu verlieren. gestern nacht habe ich lange mit enoch telefoniert – eine weitere freude. jedenfalls ist das ein eigenartiges zwischenreich, in dem ich mich gerade befinde.