heute triumphal die tausender-hürde übersprungen, in bernau, wo schon siebentausend vor christus eine menschliche siedlung war (da fällt mir bolo ‚bolo ein und meine phantasie wird angenehm gekitzelt …).
wir standen vor dem historischen wahrzeichen, dem steintor, teil einer mindestens halbkreisförmig erhaltenen festungsanlage. drinnen sind nur einige wenige gebäude so alt, denn die herren der ddr fanden es vernünftiger, die altstadt abzureißen und moderne, effizientere wohnanlagen zu bauen, mit zweckmäßigen proportionen. hier ist also modernste ddr-stadtplanung zu besichtigen, was gewiß auch damit zu tun hat, daß vor der stadt 1930 die adgb-bundesschule von hannes mayer & hans wittwer in bester bauhaus-manier gebaut wurde (wie auch die zeche zollverein haben sich die nazis das sofort unter den nagel gerissen – übrigens auch die havelhöhe). es sieht ganz so aus, als ob die tour dieses jahr unter dem stern der baukunst steht, unter besonderer berücksichtigung des unsichtbaren …
obwohl es ab mittag lange geregnet hat und uns anderthalb helferinnen fehlten (jutta & leonie haben sich den tag geteilt), ging uns die arbeit gut von der hand und wir haben dieses erfreuliche ergebnis erreicht.
und dann gings gleich weiter mit einer verzauberten fahrt, durch die mich freya gelotst hat. das schmale sträßchen war in alle richtungen gewellt & gedellt. bei tempo 30 schlängelte & schaukelte sich der omnibus beschwingt durch wald & flur. nur manchmal sahen wir einzelne autos, für die wir dann vorsichtig am straßenrand gehalten haben. gleichzeitig führte die fahrt in die dunkelheit (um sieben uhr abends!).
die verkehrzeichen paßten überhaupt nicht ins bild und die langsamkeit verfeinerte die sensationen. wir fühlten uns beschenkt.