heute hats geregnet

und meine füߟe sahen zum ersten mal wieder normal aus – ich bin ganz erleichtert. wir konnten uns der körperpflege widmen und haben zum abschluߟ noch kuchen & heiߟe schokolade mit sahne in der alten dorfmühle genossen – dieses mal drinnen.

ich hatte noch gelegenheit, mit toni zu reden und seine schönen neuigkeiten zu hören – er hat einen jungen bäcker als partner gefunden und muߟ jetzt nicht mehr wie ein berserker backen und kann mindestens einen gang runterschalten. er hatte sein auto voll bepackt und wollte ein hölzernes schiff zu wasser lassen, das nun schon unendlich lange auf diesen moment gewartet hatte. seine augen blitzten in freudiger erwartung. 

mit astrid habe ich noch ausführlich über meine erfahrungen mit den effektiven mikroorganismen geredet und ihr kataloge & broschüren von emiko dagelassen und einige meiner lieblingsbücher. sie liest auch immer mit groߟem inter-esse die oya.

ich hatte groߟe freude an den entwicklungen und habe das wochenende voll ausgekostet. ich kann nur noch einmal sagen: lieblingshaltestelle !!!

gastfreundschaft

eine meiner lieblingshaltestellen mit dem omnibus ist die alte dorfmühle der familie como, ein gasthaus wie im märchen. vier generationen wirken da zusammen, locker gruppiert um astrid & toni, die amtierenden eltern. sie haben vier inzwischen erwachsene kinder und ein enkelkind. und astrid kümmert sich noch um ihre pflegebedürftige mutter.

toni ist das urbild eines bäckers, vollkommen transparent zeigt er seine kunst. er ist ein analoger tüftler & handwerker im besten sinn. irgendwo hat er einen schuppen mit uralten, aber superpraktischen autos – ich weiߟ von einem unimog und einem matt grauen pick up … weil er oft nachts backt, bekomme ich von toni viel zu wenig mit, wenn wir mal wieder zu besuch sind. überhaupt sind immer alle unglaublich beschäftigt und haben fast nie freie zeit. und astrid schmeiߟt den ganzen laden – sie ist die hingebungsvolle mutter des gewerbes – noch so ein urbild.

wir werden immer grenzenlos verwöhnt, wenn wir hier sind. dieses mal gibt es oben drauf noch schöne neuigkeiten: anfang des jahres haben die generationen sich verschoben. jannis como, der jüngste sohn, der vorher unlustig physik studierte (ein digitaler eingeborener), hat mit zwei gleichaltrigen freunden die alte dorfmühle übernommen. zusammen mit seinem älteren bruder, der einen baubetrieb hat, hat er die räume und den groߟen bereich drauߟen behutsam modernisiert, ohne den charakter anzutasten. es gibt charakteristisches slow food aus der region und die backwaren von toni, beginnend mit dem frühstück, sechs tage die woche. es lief von anfang an gut, aber seit es eine ausführliche fernsehreportage über dieses start-up der regionalen wirtschaft im hessischen rundfunk gab, brummt der laden. obwohl es richtig voll war, war für uns immer ein tisch reserviert.

es sieht so aus, als habe jannis damit seinen bachelor, wenn nicht gar seinen master gemacht. astrid, die so unendlich viel gearbeitet hat, wirkte ganz gelöst. sie nimmt sich zurück und begleitet den übergang mit freiwilligen hilfsarbeiten. sie hat viel freude an ihrem enkelkind.

mathias & ich genieߟen die zweisamkeit – da ist der breitbandigste analoge kontakt zu haben.

aaron

der sympathische bruder von christopher ist heute vormittag nochmal beim omnibus vorbeigekommen – und mathias war so geistesgegenwärtig, mich an das volk-foto zu erinnern. es tut mir gut, mit ihm bei der arbeit so perfekt synchronisiert zu sein – mit ganz viel persönlichem freiraum und voller unterstützung gleichzeitig. nicht korrumpierbar. wunderbar. wir tauschen geheime erkenntnisse aus und handeln danach – in einer gemeinsamen gegenwärtigkeit. besser kann es nicht gelingen.

ich gerate ins schwärmen … und überblende mit diesem bild ganz elegant in die wirklichkeit vor dem omnibus, mittig am südlichen rand dieses riesigen platzes, der an den rändern lebendig pulsierte. bei uns war ganz wenig los, aber direkt neben uns fanden lauter hochzeiten statt mit mehr oder weniger rummel. die schönste braut war eine türkin – ich schätze mal: mitte dreiߟig. ich war hin & weg.

ich bin voll inter-essiert durch einen riesigen türkischen supermarkt gelaufen und habe mich in einem laden mit süߟen delikatessen umgeschaut und habe nichts gekauft, obwohl es mich juckte. ich habe noch jede menge schokolade & sonstiges naschwerk.

hard core

mannheim ist eine richtige hard core groߟstadt – ich muߟ mir unbedingt mal die zeit nehmen, mehr über die geschichte herauszufinden: wie um alles in der welt ist ein zwiebelförmiger stadtkern entstanden, der dann kreuz & quer genau rechtwinklig durchschnitten ist wie von einem mechanischen zwiebelschneider. in der mitte das kreuz der hauptachsen, durch die die straߟenbahnen emsig verkehren. das ist alphabet city. die adressen lauten Q7, 3 oder N2, 12. so stelle ich mir die orientierung in tokio vor – ein immerwährendes rätsel für mich, den kurzbesucher.

wir stehen am rand des riesigen marktplatzes an einer hauptachse, angrenzend an klein-istanbul mit üppig weiblicher schillernder abendgarderobe in den schaufenstern – da stelle ich mir gleich die dazugehörigen feiern vor in den groߟen clanartigen familien. ich bin mal gespannt, was ich morgen von türkischen gesprächspartnerinnen erfahren kann über die situation in der türkei 

hier flieߟen rhein & neckar zusammen. von hier aus ist der rhein für einen abendspaziergang zu weit entfernt, aber unabhängig voneinander sind mathias & ich zum neckar gelaufen, wo es auch eine strandgastronomie mit liegestühlen & sand unter bunten laternen gibt und einen zu einem lokal umgebauten lastkahn. 

johanna ist zu einer freundin gegangen und freya war abgereist, also hat mathias den lekkeren nudelsalat von gestern mit mozzarella und gekochten eiern und frischem roten basilikum aufgebrezelt und wir haben schön zusammen geschmaust.

als ich schon hier saߟ & schrieb, ist mathias von seinem spaziergang zurückgekommen und wir hatten ein weit ausgedehntes trautes gespräch.

und so ist es wieder spät geworden. die ständige hitze ist ziemlich erschöpfend – ich schlafe meist in einer komischen sitzhaltung mit laufendem schoߟcomputer ein …

she’s gone

um kurz vor sechs ist freya dick bepackt zum bahnhof gelaufen – sie hat sich richtig darauf gefreut. ein kluger abschied. ich war ihr kein biߟchen böse, daߟ sie alle meine hilfsangebote ausgeschlagen hat. freya ist balsam für meine seele – und ich sehe sie schon in einer woche wieder. ich bin nun mal gespannt auf ihre blogeinträge …

lebe wohl, liebe freya

und weiter …

ging es mit den besuchen: nach der arbeit sind wir mit wehmütigen gefühlen von speyer weggefahren (wir haben uns dort alle wohlgefühlt). die zufahrt zu unserem platz in mannheim war ziemlich kompliziert & umständlich: der vater und der kleine bruder von johanna warteten dort auf uns, denn johanna’s vater hatte einen pollerschlüssel abgeholt, den wir für die zufahrt auf den platz brauchten.

dafür war bei ziemlich viel verkehr stressiges manövrieren nötig. als wir endlich standen, ist dann johanna mit ihrem bruder und ihrem vater essen gegangen, und freya, mathias & ich haben auf der suche nach essen die nähere umgebung erkundet. nach dem gemütlichen speyer ist das hier eine richtige hard core-groߟstadt. ich habe mal gelesen, daߟ mannheim die stadt mit den meisten nationalitäten (nahezu 200) in deutschland ist. mir ist das sehr angenehm (viele farbige menschen). wir stehen zwischen n6 und o6 auf den „kapuzinerplanken“. 

in mannheim ist die innenstadt alphabetisch geordnet – mit vielen kleinen einbahnstraߟen und wenigen hauptachsen, durch die dann auch die straߟenbahnen fahren.

als wir nach dem essen zum omnibus zurückkamen, wartete ein junger mann auf uns, der sich als christopher’s bruder aaron entpuppte. er wollte uns anbieten, daߟ wir bei ihm duschen können. er sah christopher sehr ähnlich. wir waren alle total verblüfft, daߟ er neun jahre älter ist als christopher, aber er erzählte, daߟ er nun schon lange immer auf 23 jahre geschätzt wird. wir haben uns gleich gut verstanden und ich habe ihn am ende herzlich eingeladen, doch auch einmal am omnibus mitzufahren. wieder mal war ich nicht so geistesgegenwärtig, ein volk-foto von ihm zu machen.

johanna hat in der stadt eine freundin aus berlin getroffen, die eine cousine von leon tietz ist und in mannheim studiert … und ist erst zum frühstück wieder zum omnibus gekommen. diese freundin haben wir heute morgen schon kennengelernt.

der platz, auf dem wir nur heute stehen, ist sehr eigenartig und ein groߟer kontrast zu speyer, allerdings mit dem vorteil, daߟ einige deutlich von dem vielen verkehr angekränkelte platanen uns einen komfortablen halbschatten spenden.

besuch, besuch, besuch

zuerst haben uns gestern die beiden omas von jan hagelstein besucht und wir haben ein schönes schwätzchen gehalten. dann sind heute freya’s mutter & oma aus frankenthal gekommen, trotz der hitze.  heute kam es mir heiߟer vor als gestern. es war also eine heiߟe leistung, daߟ die oma sich aufgerappelt hat, um endlich diesen omnibus & den ominösen werner kennenzulernen, von denen ihre enkelin soviel erzählt hat. freya’s mutter kannte ich schon. sie verfolgt immer wieder meinen blog und war gleich voll da. ohne geplänkel und viele worte. obwohl sie eigentlich die ganze zeit mit dem management dieses ausflugs beschäftigt war, hat mir diese flüchtige begegnung einen schönen energieschub beschert, weil ich mich von ihr voll wahrgenommen fühlte. die ahninnen von freya am omnibus – was für eine ehre.

mathias hat sich angeregt mit uns unterhalten und gleich hinzugefügt, daߟ er es sonst wegen der hitze nicht aushalten würde. er hatte heute ein wunderbares erlebnis. gestern hatte er ein gespräch mit einem etwa achtzigjährigen herrn, der am ende hocherregt & schimpfend abdampfte. er kehrte dauernd belehrend sein alter hervor: „junger mann, ich bin sechzig jahre älter als sie“ und scheiterte grandios an der ungekümmerten frische von mathias. diesem herrn hatte diese begegnung keine ruhe gelassen – und heute kam er wieder – fast wie um sich zu entschuldigen. er hat das nicht gesagt, aber das war die wirkung seiner erneuten kontaktaufnahme, auf die mathias ganz enthusiastisch eingegangen ist. dann haben die beiden sich prächtig verstanden und ein langes gespräch geführt, in dem mathias ganz elegant joseph beuys zur sprache gebracht hat – da war der alte herr vollends hingerissen. das war ein tagwerk !!! und am ende hatte mathias noch die souveränität, ihn völlig unbehelligt ziehen zu lassen. state of the art! daran habe ich meine helle freude.

deshalb heiߟen diese beiden bilder vom wochenende jetzt „für mathias“.

mit den besuchen ging es dann noch lustig weiter, aber es ist spät und ich habe noch nicht einmal freya’s beitrag unter den fittichen von „wo lang“ gelesen und sage: „so long“