mit dem vollmond ist auch hier im revier die augusthitze ausgebrochen, die den omnibus im norden & osten begleitet hat, während wir vom süden & westen ganz andere berichte gehört haben – zum beispiel von rinnsalen, die sich blitzartig in reissende flüsse verwandelt haben. in den letzten tagen in friesland hatte es hie & da genieselt und der himmel wurde grau. war mir ganz recht.
während am omnibus die letzten arbeiten gemacht wurden, bin ich mit voll runtergedrehten seitenscheiben erst mal zum haareschneiden zur saskia gefahren und habe das grafitto besucht, das mich beim letzten mal so fasziniert hat.
dieses mal bin ich in den laden reingegangen und habe mich nach der künstler erkundigt – von einem sympathischen mann habe ich erfahren, daß die arbeit teil eines street art festivals namens „wright“ war und daß der künstler sich „enoc801“ nennt. es gibt im öffentlichen raum noch mehrere arbeiten von ihm zu sehen, zum beispiel vor dem theater von bochum. der mann hat mir auch noch einen katalog des festivals geschenkt, in dem auch noch weitere der beteiligten künstler mit arbeiten vertreten sind. obwohl ich in dem katalog ein interview mit „enoc801“ gelesen habe, habe ich nicht die geringste vorstellung davon, wie er aussieht. aber seine arbeiten rufen laut & klar nach mir.
mir fällt da gleich yunus ein – der ist auch so ein wanderer zwischen morgenland & abendland – und natürlich enoch in tokio – wie er die geheimnisse der japanischen schrift & poesie erkundet.
anschließend bin ich nach meckenheim zur emiko gefahren und habe mich mit ein paar trillionen unsichtbaren helferlein für das biotische milieu im omnibus eingedeckt. dort lief gerade ein em-seminar und ich konnte mich mit meinem freund reinhard mau, dem gründer der emiko, kurzschließen & auf den neuesten stand bringen. im winter will ich ihn mal besuchen und begutachten, wie er seine ausscheidungen in den kreislauf des lebens einschleust. es belustigt mich sehr, wie er die prächtigen früchte seiner arbeit in frieden genießen kann, wenn er gierigen besuchern erzählt, daß sie aus seiner scheiße gediehen sind.
in diesem kostüm bin ich dann zu frau taha, meiner schneidermeistin, gefahren, um zwei neue bunte strampelanzüge anzuprobieren, die wir gemeinsam entworfen haben, einen weiteren westafrikanischen & einen europäischen, dessen muster & farbstellung ich ihr vertrauensvoll überlassen habe. wir haben die feinheiten besprochen und am körper mit stecknadeln festgemacht.
sollte die hitze uns weiter begleiten auf unserer tour, bin ich jetzt bestens ausgerüstet. da war telepathie im spiel, weil ich mich seit dem winter nicht bei ihr gemeldet hatte (sie ist eine viel beschäftigte frau) …
heute morgen nach dem frühstück war der omnibus fertig und ich habe mich herzlich dankbar von mäus’chen & jürgen verabschiedet und den wiederum brüllend heißen tag im hafen verbracht – mit vielen kleinen erledigungen, gastlich betreut von ulrike & michael. bei meinem abendspaziergang habe ich mich dann auch in street art versucht:
zum schluß das wettermorfo: