hier im takt zu bleiben – die ereignisse wollen meine vollständige hingabe und ich lasse mich wunderfitzig fallen.
deshalb nur blitzlichter – oben ein absurdes worst case szenario: landeshauptstadt des kleinsten bundeslandes – am sonntag hatten zwei wahlen und ein volksentscheid stattgefunden – wir standen umringt von den überresten eines medienspektakels zwischen neptunbrunnen (der dritte dieses jahr) und dom, gegenüber vom rathaus und vom landesparlament. zwischen den monumentalen klötzen von kirche & staat schrumpelte der omnibus ganz klein zusammen.
jetzt deutet alles darauf hin, daß nach siebzig jahren spd-herrschaft der cdu herausforderer die wahl gewonnen hat: ein smarter quereinsteiger aus der digitalen welt, der für seine kampagne wahrscheinlich sehr viel geld ausgegeben hat – die werbeagentur hat einfach „orange is the new black“ optisch umgedreht in „black is the new orange“ und knakkige sprüche dazu erfunden. der kerl ist ein begnadeter selbstdarsteller, der den bremern das ultimative update und die erlösung von allen übeln verspricht.
im falle seines sieges hat er großspurig angekündigt, allen bremern einen kaffee zu spendieren – und bevor er überhaupt im amt ist, hat er das dann mit einem „schwarz ist das neue orange“-vehikel direkt neben dem omnibus getan: ein kurzgeschorener & sorgfältig unrasierter hüne ohne krawatte, das geborene alfamännchen.
die situation war so absurd, daß sie schon wieder lustig war – für die menschen auf dem bild oben, das übrigens stephan aufgenommen hat, war der omnibus unsichtbar. ich kam mir vor wie ein sozialwissenschaftler im labor …
buona notte