nach taiwan für enoch, mit meinen augen gesehen, eine lichtbildhauerei. als reportage mitten aus meinem leben.
jimi hendrix läßt grüßen !
nach taiwan für enoch, mit meinen augen gesehen, eine lichtbildhauerei. als reportage mitten aus meinem leben.
jimi hendrix läßt grüßen !
zurück in die letzte lükke in der kronologie. wie neugeboren sind wir sonntag abend vom gut hohenhain nach eckernförde gefahren …
auf meinen besonderen wunsch, weil ich da schön lebhafte erinnerungen hege. in letzter minute hatten wir organisieren können, daß ich nicht nach itzehoe mußte. ich hatte mir vorgenommen, in der letzten woche noch mal richtig gas zu geben und axelzukkend in kauf genommen, daß der omnibus aus allen nähten platzte – die seiltänzerin lisa ist für zwei tage eingesprungen und johannes, der busenfreund von enoch. wir waren eine perfekt eingespielte band und hatten uns bis in die nacht hinein viel zu erzählen …
für den rest der schleswig holstein tour sind dann noch olli & shanti als frischlinge zu uns gestoßen, die für jemanden eingesprungen sind. und in lübeck ist unverhofft dorothee für zwei tage dabeigewesen – wie in potsdam. obwohl sie nicht im omnibus übernachtet hat, hat sie am letzten tag beim sammeln alle bei weitem übertroffen.
zurück nach eckernförde:
auch dieses mal waren wir bei launischem wetter ziemlich erfolgreich:
und als ich die hoffnung, ihn zu sehen, längst aufgegeben hatte, ist mein freund gandalf extra aus kiel gekommen, um feierlich bei mir zu unterschreiben. so konnte ich ihn mit enoch bekannt machen – zwischen den beiden hat es auch gleich gefunkt. freude allenthalben.
damit fühle ich mich von dem kapitel volksbegehren zum schutz des wassers befreit und bekenne zum schluß ganz ausdrücklich, daß ich beim gutgelaunten kampfsammeln ganz in meinem element bin und heimatliche gefühle entwikkle.
ich spiele mit enoch zusammen, obwohl er am anderen ende der welt ist: in taipeh, der hauptstadt von taiwan – auf dem global forum on modern direct democracy. er schenkt mir seine augen für meine wunderfitzigen spinnereien und es kommt mir vor, als könnte ich seinen atem hören.
in taiwan hat charles eisenstein als dolmetscher gelebt und ist vater geworden. meine fantasie geht mit mir durch, wenn ich darüber nachsinne, ob & wie sehr das leben in taiwan die entstehung von „the ascent of humanity“ beeinflußt hat. und vor allem, wie demokratie dort verstanden wird.
und der liebe enoch stellt mir seinen sinnesapparat zur verfügung – mir zuliebe & und gegen seine gewohnheit hat er noch ein querformat angefertigt.
das nenne ich „anatale kommunion“.
in meinen vertrauten alltag – nach drei monaten „kampfsammeln“ kann ich druck ablassen und mich öffnen für die unberechenbar pulsierende morfologie der gegenwart.
den sonntag über bin ich in schöner eintracht mit brigitte nach pfaffenhofen gefahren – während der fahrt hat sie mit effektiven mikroorganismen den omnibus sauber gemacht und sich von deren wirkung überraschen lassen. es war schon dunkel (schrecklich früh), als wir ankamen. rechtzeitig für lilith, die mit dem zug zu uns kam und sofort voll bei der sache war, obwohl sie bisher noch nie unsere „normale“ arbeit erlebt hat …
ich liebe pfaffenhofen – hier haben wir im vorigen jahr bei der volksinitiative die erfolgreichsten tage erlebt. und mit meinem alten freund manfred mensch mayer haben wir einen bewährten gastgeber. manfred verkörpert für mich das, was murray bookchin „libertarian municipalism“ nennt und versucht, die hebel des gemeinwesens praktisch zu ergreifen. er hat zum beispiel eine regionalwährung ins leben gerufen, den hallertauer. anläßlich seines 15-jährigen jubiläums wird morgen im foyer des rathauses eine ausstellung mit einem vortrag von johannes stüttgen eröffnet.
wir haben das ultimative bühnenbild.
unter der fürsorglichen schirmherrschaft von burkhard von langendorff haben wir ein paradiesisch erholsames wochenende auf dem weitläufigen gut hohenhain verbracht, das seinem namen alle ehre macht.
während burkhard eine riesen hochzeitsgesellschaft zu bewirten hatte, haben wir schön abgeschieden und mit allem versorgt neben diesem tor gestanden, durch das auch unsere nabelschnüre verliefen.
ich hatte ganz viel zeit, mich mit enoch zu sünkronisieren & auszutauschen – in voller analoger bandbreite. er hat mir liebevoll & geduldig ein paar sehr hilfreiche bedienungsroutinen für meine digitalen endgeräte beigebracht und ich habe ihm die musik vorgespielt, die ich gerade höre. unsere seltenen leibhaftigen kontakte empfinde ich als belebenden „fluxus“ – ich fühle mich reich beschenkt mit kreativer energie.
wir sind zur ostsee gelaufen – durch ein völlig versteckt liegendes dörfchen, in das ich mich liebend gern mal zurückziehen würde. am sonntag haben uns burkhard & seine frau zu der besten fischbude von schleswig-holstein eingeladen, im olympischen dorf, wo 1972 die segelregatten stattgefunden haben.
burkhard war ein wundervoller gastgeben – zwischendurch hat er sich immer wieder nach unserem wohlbefinden erkundigt und wünsche erfüllt, die wir noch gar nicht geäußert hatten. das ist das familienwappen derer von langendorff:
eine neue lieblingshaltestelle für den omnibus! danke für alles.
dreifacher salto rückwärts – neumünster: wir standen in dem einen zipfel eines absurd schmalen langgezogenen platzes: großflecken genannt …
am ersten morgen war unsere madonna auf beiden seiten schwarz beschmiert – so einen übeltäter würde ich gerne mal zu fassen kriegen. mika & theo haben die schandflecken mit terpentin und geduldigem schrubben & wischen entfernt. wie im vorigen jahr erwies sich die fußgängerampel vor der konsumhölle als zuverlässigster sammelplatz, wenn auch mit magerer ausbeute – alma hat sofort gemerkt, daß sie ambulant viel wirksamer ihre tänzerischen fähigkeiten spielen lassen konnte und die meisten unterschriften gesammelt – ihr auftritt in neumünster war ihr meistinnenstück. ich fühlte mich voll verstanden.
als sie am vormittag unseres dritten tages heimfahren mußte, wurde zum ausgleich das wetter besser.
hier ist ganz deutlich zu sehen, wie winzig der omnibus auf diesem riesigen platz war – im blinddarm. wir haben auf der rückseite des omnibus das werner transparent angeklebt.
an den ersten beiden tagen haben wir andersherum gestanden, mit blick auf eine bushaltestelle und auf die hauptdurchfahrtstraße. auf einem lkw stand dieser spruch:
wir haben aus diesen tagen rausgeholt, was rauszuholen war und waren froh, als sie vorbei waren. ich habe die band ausgeführt in ein vorzügliches italienisches restaurant, an das ich mich aus dem vorigen jahr erinnerte.
ich habe mich die ganze zeit auf das wochenende auf gut hohenhain im schwedeneck gefreut, über das ich vielleicht auch noch berichten werde.
schon immer ein beliebtes motiv für geldscheine – das holstentor – wahrzeichen der reichen kaufleute. hier wurden der legende nach die ersten schecks & wexel ausgestellt – wir standen zwei tage auf dem geschichtsträchtigen marktplatz.
zwischendurch standen wir am koberg, allein auf weiter flur. ich war mal wieder im dirigenten dilemma und tigerte nervös & machtlos vor dem omnibus herum …
ich konnte erst richtig lokker lassen, als wie eine erscheinung der omnibus vorbeifuhr, den ich im vorigen mai im wasser der trave gesehen hatte:
sorgen sind sinnlos und nur ein zeichen mangelnden vertrauens in das spiel des lebens. immer schön lokker bleiben.
lübeck ist eine alte, schön organisch gewachsene stadt mit wasser rundherum und ausdrucksstarken giebeln. archetyp der backsteingotik.
ich habe mit vergnügen nach den 15 fundamental properties von christopher alexander ausschau gehalten …
an allen drei abenden habe ich mit enoch & johannes in exzellenten restaurants (italienisch / türkisch / japanisch) lekker gegessen & köstlich commoniert. ich staune, wie nahrhaft solche blitzbesuche für mich sein können. in den letzten drei monaten hat es ganz viele beispiele gegeben. am besten gewöhne ich mich daran.
es ist schon wieder spät – und wie es in lübeck endete, habe ich ja schon angedeutet:
da schwimm ich herum und weiß nicht, ob & wie ich anfangen soll. die letzte woche war ein schepperndes crescendo – letzten sonntag mußten wir zwei leute auf gut hohenhain unterbringen und mika hat eine nacht auf der rückbank geschlafen, weil enoch unverhofft noch ein paar tage bleiben konnte – er hatte organisiert, daß sein busenfreund johannes b. aus frankreich kommend für ein paar tage zu uns gestoßen ist.
das ist mein remix einer datei, die mir enoch geschickt hat – von wo auch immer. wir wärmen uns die füße. ich hatte ganz bewußt nicht gemeldet, daß der omnibus voll war, auch weil ich jede analoge minute mit enoch auskosten wollte, der bald zum nächsten global forum nach taiwan und anschließend für ein halbes jahr praktikum nach tokyo fliegen wird. noch ein grund, wieso ich nicht zum schreiben komme und total aus der kronologie gefallen bin – es fehlen noch rendsburg, neumünster, gut hohenhain, eckernförde & lübeck. ich habe eine menge bilder gemacht und war mit enoch, johannes, lisa & der unverhofft auftauchenden dorothee in vertrautem einklang, wie vorher schon mit alma, stephan & kilian. die frischlinge theo, mika, olli & shanti haben ihr bestes gegeben.
jetzt sitze ich bei schönstem strampelanzugwetter im heimathafen – gastlich umsorgt von den herbergseltern, geduscht, rasiert, pedi- & manikürt – und horche …
jedenfalls will ich mich aus vollem herzen bedanken für das virtuose zusammenspiel – bravissimo !!!
erwies sich als gelehriger padawan schüler von opi da lang – er überragte uns alle und ist erst fünfzehn jahre alt.
er ist in rendsburg zu uns gestoßen – da waren enoch schon & alma noch da – und der kleine theo, der wie ein kind wirkte, aber schon siebzehn war. das war eine lustige combo.
(hier war theo schon weg)
das wetter war naß & kalt – mit ein paar sonnigen inseln. wir hatten alle gleich eine herzliche verbindung mit mika, der von anfang an fleißig mitgearbeitet hat. wir haben gutwillige witze über seinen redeschwall gemacht & er hat lustig darauf reagiert.
je jünger sie sind, desto mehr versinken die digitalen eingeborenen in jeder „freien“ minute in ihren endgeräten, so klein sie auch sein mögen – manchmal gemeinsam. auch wenn das wirkliche leben rundum die volle analoge bandbreite zu bieten hat.
in seiner nicht „freien“ zeit war mika zu allem bereit und eifrig bei der sache. ich habe ihm die aufgabe übertragen, uns irgendwie mit der großen fridays for future demo zu koordinieren und er ist am donnerstag unser gesandter bei einem vorbereitungstreffen gewesen.
auch auf diese weise hat er zu unserem furiosen finale beigetragen. ich wünsche mir, daß er wieder & wieder zum omnibus kommt. was er in den beiden wochen geleistet hat, traue ich nur ganz wenigen „erwachsenen“ zu.
deshalb habe ich ihn mit einigen aufträgen eine woche vor dem ende seines praktikums nach hause geschickt, damit er seinen geburtstag am 23. september in seiner heimat feiern kann. er soll diese beiden vollgepackten wochen gründlich verdauen können.
also, mein lieber, herzlichen glückwunsch. lebe wohl & komm bald wieder.
und hier klaffen riesenlükken:
ich sitze alleine & benommen auf halber strecke auf einer raststätte …
omnibus meets fridays for future.