jena

geburtsstadt der optischen gerätschaften und objektive. damit auch ursache der aggressiven bilderfluten, die über uns hinwegrollen – werbeindustrie & virale propagandastürme. auf den ortsschildern steht „stadt der wissenschaft“. der jena tower soll ein sinnbild dafür sein – bei näherem hinsehen sieht der schäbig & zerlebt aus.

es ist interessant, daߟ die stadt unter allen machthabern ein perfekt untertäniger & eilfertiger wissenschaftsstandort war, der ganze stolz der jeweiligen regimes. auch jetzt witterte ich überall razis, nach neuester mode westlich geschminkt und natürlich voll verstümmelt mit den giftigen kaffeefiltern. sonnengebadet waren wir quantitativ weniger erfolgreich als im düsteren & verregneten gotha.

eine heilige berührung hat mich gerettet: am ersten tag kam ivonne (mit i) zu mir – eine schöne vierzigjährige mit kahlem schädel – und wir haben uns gleich wunderfitzig angestrahlt und ohne umschweife kurzgeschlossen. ich habe sie mit material versorgt und mich an ihren fragen gelabt. am stehtisch vor dem omnibus unter einer warmen sonne. mein herz hüpfte, als sie am zweiten tag mit noch präziseren fragen wiederkam. ich habe sie in den schattigen omnibus eingeladen und wir haben uns ausführlich verschwistert. ich habe mich bemüht, ihr nicht zu viele bücher zu schenken und fühle mich innig verbunden. irgendwann wird sie in unserer band mitspielen …