unerwartet mußten wir schon dienstag nach der arbeit aus wangen weg – die mädels wollten unbedingt im „blauen see“ schwimmen und dank der lieben sonne können wir jetzt überall anhalten und die nacht verbringen …
die straßen wurden immer schmaler – beim letzten abbiegen kamen wir auf ein hübsch geschwungenes sträßchen ohne mittelstreifen – mir kribbelte es im bauch – und dann hat regine eine abzweigung verpaßt. wir sind zur orientierung auf einer der wenigen einbuchtungen gestrandet …
… und haben entschieden, dort die nacht und den mittwoch zu verbringen. die mädels sind jeweils mit dem faltrad zum see gefahren und ich habe herausgefunden, daß wir hoch über der stelle standen, wo die untere & die obere argen zusammenfließen – das rauschen war deutlich zu hören.
ich habe ein buch über die hirnfüsiologischen auswirkungen der digitalen medien gelesen – gruselige aussichten.
tagsüber spielten sich dramatische situationen auf der wegen der kurven ziemlich unübersichtlichen straße ab: riesige traktoren mit gefalteten heuwendern & sattelschlepper verkehrten da, neben denen ein pkw nur sehr knapp vorbeikam. je größer das fahrzeug, desto professioneller reagierten die fahrer.
und so ergab es sich, daß ich einen fetten mercedes gestreichelt habe, dessen fahrerin noch ganz viel platz auf der anderen seite der straße hatte und ohne weiteres an mir vorbeigepaßt hätte.
nach der idülle war das eine bittere pille und ich hatte mühe, mich nicht aufzuregen und die sich anschließenden scheißprozeduren ruhig über mich ergehen zu lassen. wir waren nur wenige kilometer von unserem ziel entfernt …
und gleich in der näxten historischen idülle:
dort habe ich ende der neunziger jahre erlebt, wie sich christof schlingensief & johannes stüttgen auf die formel:
„kuh = kapital“
geeinigt haben. jetzt findet da unter der formel „50 + 1“ eine viertägige veranstaltung statt …