köpenick

hier macht die arbeit endlich wieder freude. unser dach ist voll in der sonne und wir waren nach einer woche und allerlei hilflosen experimenten wieder hundert prozent aufgeladen. das haben wir ganz allein bewerkstelligt.

hier im osten treten die schicksale klarer & vielfältiger zutage als im westen. wunderbar jung gebliebene achtzigjährige frauen, die lächelnd sagen: „ich hab zwar nichts davon, aber ich gönne es von herzen den nachkommen.“ in der jungen ddr haben sie ihre blütezeit erlebt. für mich blühen sie immer noch, denn sie haben intelligent & selbstbewuߟt überlebt und sind gesund geblieben. von der bundesrepublik deutschland sind sie nicht im geringsten beeindruckt. an ihrem beispiel kann ich mich laben.

carl hat in einem supermarkt einen automaten gefunden, der alle kleingeldröllchen, die regine so geduldig gepackt hat, geschluckt und in knisterndes papiergeld verwandelt hat. das hat ihm so gut gefallen, daߟ wir jetzt fast kein münzgeld mehr haben. ein lustiger fortschritt.

(suchbild aus der camouflage-serie & persönliche postkarte)

eine koreanische schneiderin hat mir zwei leinenkleider (rosa & weiߟ) gekürzt, die ich mir letztes jahr in bensheim in dem glauben gekauft hatte, es seien lange hemden mit taschen in den seitennähten (ganz wichtig für mich). im winter habe ich das rosa kleid mit vergnügen in meiner wohnung getragen, aber für die straߟe waren diese kleider nicht geeignet. also habe ich schon seit einiger zeit ausschau gehalten nach einer änderungsschneiderei, denn ich habe mich darauf gefreut, sie als lange hemden anzuziehen …

wir waren so erfolgreich wie gestern und abends haben maren & lucian ein lekkeres linsengericht und einen üppigen salat zubereitet. wir können ganz zufrieden sein.