fünf tage allein

jetzt war ich fünf tage mutterseelenallein – zwei tage auf der autobahnraststätte und drei arbeitstage am abgetakelten ende der fußgängerzone in rotenburg/wümme. am dritten tag stand ein artikel in der zeitung und ich habe meinen ersten förderkandidaten gefunden …

das wetter war sommerlich warm und ich stand bis zum späten nachmittag im schatten und hatte keine dikken füße. gestern habe ich gelernt, den stehtisch ohne muskeln in den OMNIBUS zu praktizieren und heute morgen habe ich ihn ohne muskeln wieder rausgeholt.

am montag habe ich das einzige szegediner rehragout der welt komponiert und drei tage behaglich davon gegessen. kulinarisch war der OMNIBUS das beste ristorante der stadt. ganz für mich allein.

zu dem platz sage ich: nie wieder, obwohl er vielleicht zum runterkommen & sinnkronisieren am besten geeignet war

veronika

übrigen ist uns als freudige überraschung in eckernförde veronika zugeflogen und hat sich gleich unbekümmert in die arbeit gestürzt.

sie stammt aus flensburg und lebt in potsdam. ihr vater hat den OMNIBUS letztes jahr in flensburg bei unserer uraufführung eines bürgerbegehrens erlebt. ich liebe das – wenn der OMNIBUS impuls an die näxte generation vererbt wird – und schon gibt es ein neues alfamädchen …

und meine großen schwestern:

unbeschreiblich weiblich – so heißt ein song von nina hagen.

jetzt schaut mal – ihr lieben – wo ich gelandet bin – in sicherer entfernung:

einkehrtage

so sieht es in meiner einsamen klause aus – ich muß mich ganz neu sinnkronisieren – seltsamer schwebezustand – gleichzeitig will ich den reichen erfahrungsschatz der letzten wochen hüten & sortieren. da gibt es noch große lükken. prompt geht mal wieder mein blog kaputt und ich muß meine beiträge umständlich über joshua einstellen lassen.

das mache ich hier gerade nach meinem ersten „normalen“ arbeitstag in rotenburg / wümme. es war sehr still und unspektakulär und ich war den ganzen tag an den OMNIBUS gebunden.

ich bete: immer schön lokker bleiben!

victory

in der glorreichen letzten woche haben mir meine großen schwestern sehr geholfen, meine fähigkeiten frei auszuleben.

an ramona habe ich mich schon während der ganzen tournee erfreut – dann fragte völlig unverhofft susanne an, ob sie in der letzten woche mit uns im OMNIBUS sein könne – was für ein glück! wir sehen uns alle paar jahre und sind schon immer geschwisterlich verbunden. wir waren in schulen ein symbiotisches gespann. endlich mal wieder analog beisammen haben wir gleich eifrig gesponnen …

die beiden sind dicke freundinnen und leben im schloß tempelhof zusammen. das wußte ich zum beispiel noch nicht.

in kiel kam auch noch michael hinzu – seinem untrüglichen jagdinstinkt folgend – obwohl er sich den ischiasnerv eingeklemmt und starke schmerzen hatte. er wollte unbedingt diese grundlegende praxis miterleben und sich ein bild von der gestimmtheit der menschen im alltag machen.

er war nahtlos mit allem vertraut und hat sich wunderfitzig an die arbeit gemacht.

mir ist klar geworden, daß wir symbiotische antagonisten sind, denn ohne ihn könnte ich nicht arbeiten … gemeinsam haben wir die volle bandbreite. das praktische zusammenspiel hat uns beiden sehr gut getan und war mir eine ehre.

intermezzo

diese pilotin hielt auf der raststelle mit einem gelenkbus neben mir an und sperrte mit seinem hinterteil den verkehr, um mich zu fragen, ob sie den OMNIBUS fotografieren dürfe.

dann rauschte sie weiter …

like magic

an unserem letzten abend haben wir festlich beim italiener zusammengesessen: ramona & veronika & susanne & constanze & claudine & michael & roman & ich. und ich hab flaxend ein ergebnis von 7.777 OMNIBUS unterschriften vorhergesagt – in einer vollmondnacht – dieser abend war ein einträchtiges abschiedsfest nach unglaublich fruchtbaren acht wochen, die ich mit jeder faser genossen habe – voll bei der arbeit – soziale praxis im sinne des erweiterten kunstbegriffs.

am freitag abend hat dann michaels erste zählung 7.772 ergeben – also haben wir noch 5 weitere unterschriften gesammelt und die restlichen haben wir ramona geschenkt. kaum zu glauben.

ich wollte mich kurz & schmerzlos losreißen und bin allein in die nacht hinein bis zur zweiten autobahnraststätte in niedersaxen gefahren …

ich wollte allein sein und runterkommen und im freilauf über die fülle der erfahrungen nachsinnen …

… der mond hat mich begleitet.