flamingo
kwadrate

seit langem habe ich wieder frische blumen gekauft.


und flechten & moose gefunden:


drei tage

in einer alten universitätsstadt, durch die pulks von grölenden „ersties“ zogen, deren studium gerade begonnen hatte.
obwohl sie sich früher oder später am gänselieselbrunnen zusammenrotteten, haben sie den OMNIBUS geflissentlich übersehen – die kommende akademische elite.

(ich hab wieder einige kwadrate gemacht)
trotz des ungemütlichen nieselwetters waren die tage erfolgreich: 30 menschen haben uns ihre telefonnummer gegeben. die schönsten gespräche hatte ich mit adretten alten damen, die sich schüchtern genähert haben, weil der OMNIBUS sie magisch angezogen hat. wenn sie aufgetaut sind, haben sie sich als klug & hellwach erwiesen. „die weisen alten“!
in der ersten nacht hatte ich durch das klappfenster neben meinem schreibtisch ein langes & intensives gespräch mit einem mann, der seine wohnung in einem altehrwürdigen haus gegenüber hatte und unbedingt wissen wollte, was wir machen. es erwies sich, daß er schweizer war und als dozent an der juristischen fakultät arbeitete. er war ganz begeistert vom OMNIBUS und hat bekannt, daß es ihm aus seiner fachmännischen perspektive völlig unverständlich sei, auf welch niedrigem niveau in deutschland über direkte demokratie geredet wird. das sei ihm aus der schweizer perspektive überhaupt nicht bewußt gewesen – er habe deutschland für eine „normale“ westliche demokratie gehalten. durch einen todesfall in der familie konnte er nur einmal kurz tagsüber vorbeikommen. ich habe ihm jedenfalls das buch von gertrude lübbe-wolff gezeigt.


dann brach ein organisatorisches kaos über uns herein: die arme lisa kann weder per mehl noch per telefon unsere näxten beiden stationen erreichen und hat bisher keine genehmigungen. wir haben noch versucht, von dem im prinzip hilfsbereiten sachbearbeiter die erlaubnis zu bekommen, am donnerstag vor dem bahnhof zu stehen und dann freitag wieder zum gänselieselbrunnen zu fahren. das wäre die beste lösung gewesen, aber am ende erntete lisa eine halbherzige absage.


es besteht immer noch die vage aussicht, daß wir die genehmigung aus bad langensalza für näxten montag & dienstag erhalten – dann fahren wir da auch hin – so kam es, daß wir wieder auf einem wohnmobilplatz gelandet sind.

wo manchmal auch die sonne scheint. niklas, der vorgestern gekommen ist und noch nie vorher am OMNIBUS gewesen ist, hat die scheiben in elias‘ kanzel innen & außen geputzt und alle anderen scheiben von innen. elias ist einkaufen gefahren.

als wir bei einbruch der dunkelheit ankamen und nachdem elias sich umständlich eingefädelt hatte, kam ein selbsternannter platzhirsch und reklamierte, daß wir (bei kaltem nieselwetter) seine „veranda“ blokkieren würden. ein anderer wohnmobilfahrer hatte das ganze beobachtet und uns ermuntert, daß wir uns quer vor seinen wagen stellen – er würde sowieso nicht weg fahren. er hat sich als afd-wähler geoutet und war sehr an unserer arbeit interessiert – am ende hat er uns einen zwanzig euro schein zugestekkt und damit eine übernachtung spendiert.

traumhaft


nachdem ich die letzten nächte hauptsächlich mit frieren beschäftigt war und morgens das gefühl hatte, überhaupt nicht geschlafen zu haben, bin ich letzte nacht ins bett gestiegen und sofort eingeschlafen, weil ich mir eine superkuschelige mohairdekke (irische handarbeit) in den flamingo-farben gekauft habe – eine super-investition, die sich sofort amortisiert hat.



elias hatte in der stadt einen laden entdekkt, den er mir allein wegen der interessanten innenarchitektur empfohlen hat. das sortiment war so edel wie das ambiente und ich mußte mich mal wieder im nichtkaufen üben, aber diese dekke hat überdeutlich nach mir gerufen. mit der frau, die mich bedient hat, hatte ich ein ausführliches gespräch (sie hatte allein 9 kinder großgezogen). sie hat sich neugierig nach meiner arbeit erkundigt und versprochen, nach ihrer schicht beim OMNIBUS vorbeizukommen, was sie dann tatsächlich auch am späten nachmittag getan hat.




dm


in göttingen stehen wir gegenüber der größten dm filiale, die ich bisher gesehen habe: riesengroß auf zwei etagen!

vor dem gänselieselbrunnen:

neben dem alten rathaus:

bewacht von:

göttingen

gestern nachmittag sind wir ins dunkle hinein durch eine wunderbare herbstlandschaft nach göttingen gefahren und haben uns mal wieder sehr fotogen vor das alte rathaus und neben den „gänselieselbrunnen“ gestellt. es ergab sich eine absurde situation: wir hatten zwar eine genehmigung, dort zu stehen, aber nicht die „durchfahrterlaubnis“, um auf den platz zu fahren. elias ist dann gleich früh, nachdem er auf nüchternen magen die gasflasche gewexelt hatte, ins neue rathaus gelaufen und hat die für uns bereitliegende erlaubnis abgeholt.
göttingen – alte universitätsstadt – war heute bei nieselwetter der größte kontrast zu unserem erholsamen wochenende: wir hatten keine ruhige minute und haben den ganzen tag – oft auch in drangvoller enge im OMNIBUS – geredet. unser tagesergebnis war mal wieder richtig gut.
jetzt hat sich ein trautes gespräch mit elias ergeben – das war mir wichtiger und ich muß ins bett, denn die beiden letzten saukalten nächte, hatte ich am morgen das gefühl, überhaupt nicht geschlafen zu haben – und mitternacht ist in letzter zeit schon spät für mich, der ich früher immer der letzte war, der ins bett gegangen ist.
also: nacht zusammen!

häppi wiekend


am wochenende sind wir einfach in holzminden geblieben und auf einen campingplatz jenseits der weser gefahren. da konnten wir wäsche waschen, wasser lassen, wasser auffüllen, duschen und sogar zwei neue gasflaschen kaufen. die jungs sind zwei mal in die weser gesprungen. es war zwar nachts sehr kalt, aber tagsüber schien warm die sonne wie in einem kurzsommer. bei jeder wolke kam es zu einem kurzen winter. vom farbspiel her ist der herbst sehr schön.


samstagabend konnten wir uns auch angemessen feierlich von paul verabschieden, der aus dem stand sechs wochen von insgesamt acht wochen mitgefahren und uns allen sehr ans herz gewaxen ist. er hat unsere arbeit geliebt und am letzten tag ein schönes interview gegeben, das bald in den asozialen medien zu sehen sein wird. ich schaffe es jedenfalls im moment noch nicht, das hier zu verlinken. also: aufgepaßt !!!


holzminden

nach der ersten nacht in holzminden ließ sich morgens die heizung nicht mehr einschalten. nach hektischem suchen sind wir drauf gekommen, was die ursache war: die sonne hat uns in stich gelassen. die letzten tage war so ein „mieseliges“ wetter gewesen, daß unsere solaranlage zu wenig futter hatte. zum ersten mal seit drei jahren brauchten wir einen äußeren stromanschluß – früher hat mir das problem des stromanschlusses keine ruhe gelassen.

die kommunikation mit diversen sympathischen amtspersonen lief erstaunlich lokker – hilfsbereit & freundlich. am ende haben wir einen stromanschluß gehabt und keinen cent bezahlt und keine formulare ausgefüllt.



das wetter war mies, aber meine spaziergänge waren inspirierend – die weser war ganz schön breit & schnell (die jungs sind später auf der stelle gegen den strom geschwommen).



am ersten tag war markt und wir mußten in einer engen fußgängerstraße stehen. am abend konnten wir dann für den rest der zeit auf den markt fahren. insgesamt war wenig los, aber das wenige war besser.



an eine schöne frau, die mich mit klaren augen anschaute und alles verstand, erinnere ich mich ganz besonders – sie war die ganze mühe & das frieren wert.



paar studien zur nacht !
komposition

das ist ein song von elias & mir.
das gymnasium



am gymnasium in dortmund hat fenja zusammen mit felix einen workshop gegeben und in dem zusammenhang endlich mal wieder zwei nächte im OMNIBUS verbracht – in ihrem letzten schuljahr an der windrather tal schule hat sie mehrfach am OMNIBUS mitgearbeitet …

sie zählt schon zu der generation der urenkelinnen und ich hatte mir große hoffnungen gemacht, sie möglichst oft am OMNIBUS zu haben – sie ist unbeschreiblich weiblich, um mit nina hagen zu sprechen – und seit unserem neustart waren nur beuys am OMNIBUS. sie studiert jetzt in ottersberg und es war für alle schön, uns auf den neuesten stand zu sinnkronisieren.



an der schule gab es eigenwillige grafitti – zum abschluß noch ein kwadrat:
