also: salto rückwärts

ins schloß freudenberg, wo der flamingo sich vor seiner dankbaren band an den gongs austoben und ohne worte sein herz ausschütten konnte

die jungs haben vor staunenden kindern symbiotisch mit 6 bällen jongliert

und

die mikado freitreppe war endlich fertig und konnte begangen werden !

und ich – spät nachts – als kliffhänger zur näxten folge:

das ist mein erstes visuelles duett mit samuel …

serbski sejm

die serbski sejm tour ist voll im gange und ich gebe ihr mein bestes – während sich in meinem herzen die ereignisse stapeln, über die ich unbedingt noch berichten will

ich vergegenwärtige mich nämlich bei der bearbeitung der bilder – die sich dann auch stapeln und mich hier aus der kronologie werfen

hier & heute – 33°C – ich bin verliebt in die sorben !

auftakt

den sonntag über sind wir mehr als 500 kilometer nach osten gefahren: zu unserem gastspiel im land der sorben, auf das ich freudig gespannt bin. unser heimathafen ist das sorbische dorf nebelschütz, das ich in schönster erinnerung habe.

daß ich überhaupt nicht einschätzen kann, was da auf mich zukommt, befeuert nur meine improvisationslust. die sorben sind ein friedliches, eingeborenes bauernvolk, das schon viel länger in der lausitz lebt als die furchtbaren deutschen und haben mein volles mitgefühl in ihrem bemühen um kulturelle souveränität auf ihrem angestammten land – ohne territoriale ansprüche. auf augenhöhe mit den deutschen. ohne parteien & mehrheitsentscheidungen. über einzelheiten können sich alle hier informieren. das lohnt sich!

unser hafen war wohlpräpariert und wir sind von ignaz, einem jungen biobauern, herzlich willkommen geheißen worden. er hat die mädels (fenja & franziska) zum duschen mit zu sich nach hause genommen und anschließend frisch von seinem feld unmengen möhren, kartoffeln, zwiebeln und rote beete ernten lassen. nach einem üppigen abendmahl haben wir draußen am feuer gesessen und uns rundum angefreundet.

besser gehts nicht

im schloß freudenberg hat sich spontan das ultimative kwintett (?) gefunden: in lauterbach, über das noch viel zu sagen wäre, ist fenja zu uns gestoßen, eine noch 17-jährige praktikantin aus der windrather tal schule, also aus der generation der urenkel / hix / innen, mit der ich dieses jahr schon so schöne erfahrungen gemacht habe. sie hat sich nahtlos eingegliedert und ist voll bei der sache.

am donnerstag abend ist dann noch elias‘ mutter christine mit dem auto vom bodensee gekommen, um ihn abzuholen zu einem gemeinsamen urlaub. sie ist eine freiberufliche hebamme, deren spuren ich ja schon im wesen von elias lesen konnte. wir waren gleich in voller bandbreite analog verbunden, denn sie hatte in meinem blog gelesen, was ich über ihren sohn geschrieben habe und wollte mich in fleisch & blut kennenlernen.

alle in mühelosem einklang & erweiterter gegenwart. und das erfahrungsfeld der sinne & des denkens ist in kwadratischer weise eine heilige oase gewesen …

frage: wie ist denn hier das verhältnis der geschlechter ?

die fotos hat übrigens andrea gemacht, die mit uns einen schönen gemeinsamen abend verbracht hat. sie ist eine der ersten OMNIBUS töchter, die ich viel zu selten in fleisch & blut erlebe und die mich völlig unerwartet mit ihrem dasein beglückt hat.

alte liebe rostet nicht !

also will ich sie gern als gastsolistin in die band aufnehmen. mit dem OMNIBUS zusammen ergibt das schon ein kammermusikalisches ensemble.

danke für alles !

morfo von ganz woanders …

ich muß hier riesen lükken lassen.

folk music

opi da lang & zwei prächtige weiße cis jungs – das ist folk music – in lässig oszillierendem rollenspiel …

zitat

Wir gehören einer Zeit an, deren Kultur in Gefahr ist, an den Mitteln der Kultur zugrunde zu gehen

Friedrich Nietzsche

meine beuys

in reinstorf ist samuel zu uns gestoßen, ein kommilitone von elias, zum probeweisen schnuppern.

gleich am ersten tag hat er eine ewiglange fahrt über die „kasseler berge“ erlebt – mit allem drum & dran: tanken, wasser suchen, wasser lassen, gasflaschen kaufen, ständig aufmerksam sein, gut zuhören – das war der ultimative härtetest. wir konnten uns bei der arbeit erleben und nebenbei unsere geschichten erzählen, nachdem wir schon eine nacht miteinander verbracht und zusammen gefrühstükkt hatten.

wie gut die beiden jungs inzwischen aufeinander eingestimmt sind, ist oben auf dem bild zu sehen. elias hat nämlich sofort mit der ausbildung begonnen und jeden handgriff erklärt.

zwischen den beiden liegt der jahrtausendwexel: elias 99 & samuel 01 – da geht meine fantasie mit mir durch …

ich fühle mich jedenfalls pudelwohl mit den beiden – sie kümmern sich um mich wie um einen lieben opa und wollen wirklich was lernen. da läuft der laden wie von selbst.

inzwischen sind wir ja in sonnerden gelandet, mitten im „dorf“ auf der „hauptstraße“, wo wir jeder für sich & gemeinsam an unseren netzen spinnen können.

viele kinder. schönes wetter. ich bin voll beschäftigt und zu allem bereit – meine sorben-tour fängt ja schon am 25.08. an – da gibts noch viel zu improvisieren.

und elias wäxt mit seinen aufgaben. er bringt samuel alles wesentliche bei und ist nebenbei die bärtige hausfrau. heute habe ich mit elefantenohren einem langen gespräch zugehört, das er mit einem älteren paar geführt hat. er hat geduldig die landläufigen argumente über sich ergehen lassen und entspannt & freimütig aus seiner mitte heraus gesprochen – ohne rhetorische trix. das war so überzeugend authentisch, daß die beiden sich herzlich für das gespräch bedankt und an ort & stelle ein förderblatt ausgefüllt haben mit einem jahresbeitrag von 500 euro. wir haben ihnen – passend zum gespräch – „im grunde gut“ von rutger bregmann und das buch über die südosteuropa-tour 2009 geschenkt und einander zum abschied einzeln in den arm genommen.. bravissimo!

da jonglieren die beiden über kreuz mit sex bällen.

libertarian municipalism

ich bin begeistert davon, daß anja sich in den gemeinderat hat wählen lassen – und unser märchenhaftes wochenende haben wir weidlich genutzt, vor ort alle möglichen fäden zu spinnen …

… und so kam es, daß wir nach den tagen in dannenberg wieder zurück gefahren sind nach reinstorf und dort vor der kirche zwei nächte verbringen konnten, um dann gleich nach dem frühstükk die weite fahrt – über die berüchtigten „kasseler berge“ – nach sonnerden antreten zu können.

am ersten abend hatte anja die bürgermeisterin – mit der sie befreundet ist – & den gemeinderat animiert, uns nach der ratssitzung am OMNIBUS zu besuchen – und tatsächlich sind so gegen neun nach „feierabend“ drei frauen & zwei männer zu einem überaus lebhaften & grundsympathischen palaver bei uns aufgetaucht – und geblieben, bis es dunkel wurde.

am mittwoch haben uns nicht nur anja & robin jeweils einzeln besucht – wir haben die pfarrerin und ihre familie kennengelernt – und wirklich neugierige menschen, die den OMNIBUS im vorbeifahren entdekkt oder von seinem spektakulären auftritt am wochenende gehört hatten. alle kannten sich und waren durch vielerlei kommunale aktivitäten miteinander verbunden. direkte demokratie vom feinsten & kleinsten – als bekennender spinner & friedensapostel war ich in meinem element und habe angeregt, mal eine konzertierte aktionswoche zu organisieren.

das kam schon wieder bolo bolo ziemlich nahe!

seit jahren mal wieder

in der „republik freies wendland“, mit der ich mich vielfältig verbunden fühle: ich bin ehrenbürger mit reisepaß & führerschein.

wir standen zwei tage auf dem marktplatz in dannenberg unter brüllender sonne, die wir bis zum frühen nachmittag im rükken hatten. träger betrieb. dabei hab ich zum ersten mal das amtliche kennzeichen DAN-CE entdeckt!

als ich mal weg war, kam ein mann zu elias und fragte ihn, ob es auch eine „soziale plastik“ sei, wenn er jeden monat geld an hans-jürgen hartmann verschenkt, damit der würdig seine alten tage verbringen kann. elias kannte keinen hans-jürgen hartmann. ihn – hans-jürgen – hat das schicksal von hamburg in ein kleines nest am nördlichen rand des wendlands verschlagen. er ist ein weithin bekanntes original & ein treuer freund, der mich schon öfter mit seinem hund am OMNIBUS besucht hat. die malerei ist sein heilmittel: regelmäßig schikkt er mir seine bilder „anatal“ & „unverkennbar“ – manchmal mehrere aus einer nacht -, in denen er mit berserkerhafter intensität das zeitgeschehen kommentiert. ich fühle mich energetisch mit ihm verschwistert.

ich mußte laut lachen vor freude über das bild, das mir die ursprüngliche frage ins bewußtsein spülte und rief begeistert: „SOZIALE PRAXIS!“ – mit lieben grüßen an brigitte.

später kam der gleiche mann zu mir – und wir waren sofort in voller bandbreite analog verbunden – ich habe ihn beglückwünscht zu seinem handeln und ihm erzählt, warum für mich „soziale plastik“ & „soziale praxis“ ineinander aufgehen wie yin & yang.

dann habe ich ihm meine wunde gezeigt und ihm die daraus resultierende frage gestellt:

„hasse mal nen hunni?“

da hat er gelacht und gesagt: „na klar hab ich nen hunni – ich muß nur eben in die bank“

und der flamingo ist restlos begeistert über diesen TAN-Z.