um lei tung

OMNIBUS in einer Stadt

mein blog ist noch immer eine baustelle – sodaß dieser beitrag auf dem umweg über meinen digitalen betreuer joshua hier landet (ich digitaler idiot warte einsam & verzweifelt auf eine reparatur und könnte jede hilfe gebrauchen).

das bild oben ist das motiv meiner traditionellen jahreskarte – und wirklich alle, deren gegenwärtige adresse ich nicht kenne oder die nur kurz mit mir in berührung gekommen sind, sollen sich angesprochen fühlen: ich sage damit DANKE und wünsche alles mögliche !!!

in der OYA 71 ist ein interview mit mir abgedruckt, das ich gerne auf diesem weg allen interessierten zugänglich machen möchte:

interview in OYA 71 (download als pdf)

da es im abgelaufenen jahr große lükken gab, brüte ich noch daran, die mir wichtigsten erlebnisse hier irgendwie unterzubringen – am liebsten wäre es mir natürlich, wenn ich das nicht auf diese umständliche weise bewerkstelligen müßte …

also: machts gut & freut euch des lebens !!!

wissen

leider macht der blog mal wieder probleme und funktioniert nicht richtig. es wird bereits daran gearbeitet…

tatsache !

die erste nacht in meiner höhle. das ist jedesmal im voraus unvorstellbar. da ist kolja in glanzform und wirkt begütigend auf opidalang ein. zwei konzentrierte tage.

der hintere raum ist voll mit kisten & klamotten, die noch ne weile warten können und ich tigere kreuz & quer durch alle räume und suche die wichtigsten sachen für ein lässiges einheimsen.

schritt für schritt kommt alles an seinen angestammten platz. die gerätschaften werden eingeweiht und ich sitz jetzt schon an einem aufgeräumten schreibtisch …

kaum zu glauben

es sieht so aus, als habe meine letzte nacht im omnibus begonnen – eine große fuhre hat kolja schon in meine wohnung gebracht und ich habe meine kleider & Bücher & erinnerungen gepackt.

morgen nach dem frühstück kommen dann küche, diele, bad dran und tausend kleinigkeiten …

… die dann wieder ausgepackt & eingeräumt werden müssen. ich weiß also nicht, wann & wie es hier weitergeht – es klaffen riesenlükken.

10.10.1972

dieses kalenderblatt hat mir ein mann während der LOGOS tagung geschenkt – einfach so!

ich hab tatsächlich schon die erste nacht im heimathafen verbracht und noch viel zu verdauen – und gleichzeitig meinen umzug vor der nase.

obwohl ich kein christ bin und mit religionen nicht viel anfangen kann, war das finale in vieler hinsicht grandios: fast 2.500 friedfertige menschen aller alterstufen & aus aller welt sind zusammengekommen, um für vier volle tage das hundertjährige bestehen der christengemeinschaft zu resümieren und in die zukunft zu blicken – unter dem motto „consecrating humanity“, was ich mit „heilen der menschheit“ übersetzen möchte – immerhin!

es waren fast gleich viele menschen aus rußland & der ukraine da – und sie haben gemeinsame sachen gemacht!

eine ukrainische künstlerin, die mich wohl eine weile bei der arbeit beobachtet hatte, hat mir ohne worte dieses bild geschenkt:

der spinnende flamingo im siebten himmel – an die reizende junge frau mit blau gepunkteter hose kann ich mich allerdings nicht entsinnen.

übrigens

nachdem rob sich am ersten abend verabschiedet und auf die suche begeben hat, hat sich herausgestellt, daß wir alle den impuls gespürt hatten, ihm im omnibus unterschlupf zu gewähren, das mit rücksicht auf die anderen aber nicht ausgesprochen hatten.

er ist von einem „anarchistischen zentrum“ gastlich aufgenommen worden und hat sich sehr gefreut, daß die jugendlichen seine banner bei einer klimademo vor sich her getragen haben.

unser amerikanischer bruder

ich will unbedingt noch von rob erzählen, einem amerikaner, der sich gleich am ersten abend in luzern magisch vom omnibus angezogen fühlte, obwohl er kein wort deutsch sprach. wir haben ihn gleich eingeladen. meine muttersprache ist mein künstlerisches werkzeug. deshalb habe ich eine scheu, zu radebrechen, obwohl ich seit jahrzehnten mit vorliebe amerikanische bücher aller art lese und in gesprächen alles verstehe. simone war zu einem schüleraustausch in amerika und pia hat besonnen & poetisch improvisiert. da konnte ich auch meine zunge lokkern und beitragen, was noch fehlte.

das ist mein remix eines bandfotos, das rob von uns aufgenommen hat. unisono haben wir rob herzlich in unsere band eingeladen. das kennenlernen war feinste kammermusik.

er hat in oregon, utah und kalifornien gelebt und eine erstaunliche verwandlung vom politikberater zum anarchistischen friedensapostel durchlaufen. er kam mit seinem letzten euro in luzern an – ohne eintrittskarte & unterkunft. vorher hatte er sich zwei jahre ohne geld & französisch in frankreich unter der gelbwesten-bewegung umgesehen und eine amerikanische sektion gebildet.

mit solchen bannern hat er los angeles & washington dc bespielt und hat sie auch während des global forum zwischen den bäumen vor dem „neubad“ aufgehängt, von dem ich ja schon so geschwärmt habe.

er war genauso entsetzt wie ich darüber, daß der kongreß ganz schamlos & selbstgerecht partei ergriff in einem krieg, der auf beiden seiten so falsch ist wie immer und rein garnix mit demokratie zu tun hat. darauf hat er beharrlich & in vollem selbstbewußtsein mit seiner gelben weste & selbst gebastelten pappschildern hingewiesen. wenn er es für notwendig hielt, hat er auch lauthals seine unverblümte meinung in den saal geworfen. in einzelgesprächen hat er freundlich klartext über das wesentliche & notwendige gesprochen.

wir waren spontan ein herz & eine seele – unisono.

er war jeden tag bei uns und sagte, die omnibus band sei das demokratischste, was er auf diesem kongreß finden würde.

den krönenden abschluß unserer kurzen gemeinschaft bildete dann ein videointerview mit uns allen, das ein weiterer friedensapostel, der auch immer wieder zum omnibus kam und mich mit ghandi verglichen hat, aufgenommen hat. er hieß ion und lebte auf einem segelboot vor der küste von vancouver. ursprünglich kam er aus ecuador und hieß pedro. er hat uns alle wunderfitzig insistierend ausgefragt unsere zungen wurden ganz lokker & frei für die schönsten formulierungen.

das saß mir jetzt seit wochen quer. ich habe mehrere anläufe genommen und hoffe, jetzt in der kronologie weiter hoppeln zu können.

calw

mit pia & simone bin ich das erste mal über serpentinen in das städtchen calw heruntergefahren, das im engen tal der nagold liegt und die geburtsstadt von hermann hesse ist.

der steht da auf einer brücke. ich habe interessante einzelheiten aus seinem leben erfahren und mir gleich zwei biografien auf mein kindle geladen, die ich im winter lesen werde.

das wetter war schauderhaft naßkalt und ich habe für die mädels lange unterhosen (wolle/seide) aus meiner klamottenkiste gekramt. abends sind wir essen gegangen, um wenigstens mal ein stündchen nicht zu zittern.

am zweiten tag ist simone abgeholt worden, um mit einem sprinter sachen nach barcelona zu transportieren.

mit pia bin ich die serpentinen wieder raufgefahren und sie hat mich gekonnt nach stuttgart-vaihingen gelotst …

unromantische nächte

in so einem ambiente haben wir häufig die nacht von freitag auf samstag verbracht: nach der arbeit sind wir so weit gefahren, wie es hell war und haben uns bemüht, das tanken, wasserlassen & wasser auffüllen damit zu kombinieren. überhaupt waren wir viel auf der autobahn unterwegs.

quadrate

mir schwirrt der kopf von bildern & heftig oszillierenden ereignissen – es gäbe so viel zu erzählen, daß ich nicht weiß, wo & wie ich anfangen soll …

also zur abwexlung mal zwei quadrate.