so, also:

da bin ich wieder, in meinen neuen räumlichkeiten. gestern nacht hatte ich richtig lust, hier weiter zu schreiben und mich mal wieder zu melden …

… und landete in einem digitalen desaster, weil ich bestimmte dinge mit dem neuen eifohn zum ersten mal gemacht habe: ich erntete lauter krüpptische fehlermeldungen & abrupte programmabstürze – mit knapper not konnte ich noch einen hilferuf an jonathan absetzen, der mich schon oft aus solchen patschen gerettet hat.

… dann war es drei uhr morgens und ich hatte die konfiguration noch immer nicht am laufen. 




das ist meine neue kuschel- & leseecke. da übe ich mich gerade im lassen. und da habe ich auch heute mit jonathan  digital ausklamüsert, wie ich die ganze sache zum laufen kriege, was dann dazu führte, daߟ ich nebenbei auch noch ein paar andere kleinigkeiten bereinigen konnte.




ich fühle mich hier sehr wohl und räume mich mit wonne ein. die küche und das wohnzimmer habe ich mir schon mit tausend kleinen interventionen voll anverwandelt.

und wie gesagt: ich übe lassen!

mir wird dieses mal sehr deutlich, daߟ ich mich an dieser scharfen grenze (vom omnibus in den winter & vom winter in den omnibus) jedes mal umstülpe und daߟ es sich lohnt, diesem übergang gröߟte aufmerksamkeit zu widmen.  ich beobachte zum beispiel, daߟ ich aus bescheuerten moralischen gründen nicht untätig sein kann. wenn ich unterwegs bin, stellt sich die frage nicht, weil ich die ganze zeit „im einsatz“ bin … aber jetzt: wieso kann ich nicht einfach mal ne halbe stunde auf den riesigen goldenen punkt schauen, der über meinem bett hängt?




da pendele ich mich gerade in einem inter-essanten balanceakt zwischen machen & lassen ein …

als krönchen hier noch ein bild aus den letzten herbsttagen:



und jetzt ein bild

mit dem klappts noch immer nicht – ich habe ein bildschirmfoto von der fehlermeldung gemacht – schicke ich separat …

endspiel

ich kann es kaum glauben – heute war der letzte alltag. die beiden letzten städtchen waren allerliebst und obwohl die äuߟeren umstände widerlich waren, können wir mit dem ergebnis durchaus zufrieden sein. die band ist hochkarätig.  mitfühlend und allseits bemüht, das zusammenleben so leicht & freilassend zu gestalten, daߟ sich immer wieder sehr angeregte inseln bilden in raum & zeit. inter-essant ist auch, daߟ annelinde & markus ein künstlerinnengespann sind und in oxford ganz praktisch mit menschen arbeiten. wir können vergleichende untersuchungen anstellen. 

und ich kann nur staunen, wie gut gelaunt gabriele diesen unglaublichen härtetest durchgestanden hat. das waren jetzt vier vollgepackte wochen.




um fünf sind wir von alsfeld im dunkeln & regen hundertdreiߟig kilometer über die autobahn zum schloߟ freudenberg gefahren, wo wir dank den staus um frankfurt herum gegen acht eingetroffen sind. joachim hat uns freundlich empfangen und mit allem versorgt …




und ich konnte endlich mal wieder ausgiebig den groߟen gong spielen und habe entdeckt, daߟ sich das kuschelige wollene jackett, das ich mir in kempen am niederrhein mit sofia als gutachterin gekauft habe, wunderbar eignet, wenn ich den gong direkt mit dem körper spiele: die über die fäuste gezogenen ärmel ergeben die idealen schlegel.



apropos beuys

 
wo die sonne ist, steht noch ganz klein: „sich selbst“ – diese beuys-postkarte klemmte ganz lange vorn hinter der windschutzscheibe, von miߟtrauischen männern kritisch beäugt, die nächstes jahr wahrscheinlich afd wählen.

jetzt haben die amis (sich selbst) rausgeflogen, indem sie tatsächlich diesen irren entfesselt haben – voll in die fresse der politischen kaste. und auch voll in die fresse des militärisch-industriell-digitalen komplexes. und auch voll in die fresse der internationalen diplomatie. und auch voll in die fresse der sogenannten kulturwissenschaften.

das unberechenbare dieser situation fasziniert mich, der einbruch des chaos als manifestation anarchischen lebens. die heuchelei wird auf sich selbst zurückgeworfen. ich hab ja schon immer gesagt: das ende der parteien wird furchtbar abrupt & schmerzhaft sein. wir können ja jetzt schon mal üben für die eiskalte afd-schnepfe.




auf meinem abendspaziergang in der mittelalterlichen altstadt habe ich dann dieses schaufenster gesehen – irgendwie passend. ich bin mal gespannt, wie die vereinigten dumpfbacken reagieren, wenn sie mit den konsequenzen ihrer besinnungslosigkeit konfrontiert werden.

hinter der windschutzscheibe klemmen schon lange die kleinen engel von der sixtinischen madonna und lösen sich ins blaue auf. soll ich da stattdessen vielleicht diese beuys-postkarte hin klemmen?






lauter bach

heute hatten wir unser erstes schneegestöber – die witterungsbedingungen waren unzumutbar und wir haben im omnibus auf die menschen gewartet. ohne äuߟeren stromanschluߟ hätte ich den omnibus nicht starten können.




als es mal kurz trocken war, habe ich gabriele die schrittsteine gezeigt und bin ganz flugs in einem schwung hinübergeeilt. als lokkerungsübung.




um fünf sind wir dann durchs schneegestöber zirka 20 kilometer nach alsfeld gefahren. das letzte mal war ich da vor den ganzen navigationsäpps, die uns die orientierung abnehmen. und ich erinnerte mich an eine komplizierte & abenteuerlich enge einfahrt.

und prompt hat die äpp versagt und uns in die irre geschickt. zwei jungs, die wir gefragt haben, sind begeistert in den omnibus eingestiegen und haben uns an unseren standort gelotst:




wieder eine wie aus dem boden gewachsene mittelalterliche altstadt mit viel organischer baukunst, die mich zu den schönsten gedankenspielen anregt: stadt als pulsierender superorganismus, durchlässig angeschmiegt an die natur rundum – das hoheitsgebiet eines gemeinwesens im einklang.




da fällt mir bolo bolo ein …