wünsche ich auf diesem weg noch einmal allen, die keine post von mir bekommen haben
Allgemein
o je
jetzt stört sich eine mitmieterin (die mir am liebsten auch das rauchen und das essen von fleisch verbieten würde) um elf uhr abends an meinem cellospiel – ich hatte keine ahnung, ob mich jemand hört. ich trau mich ja nicht einmal, volle kanne loszuspielen. und der dumme zufall ist, daß meine tage hier von halb zwölf bis vier uhr morgens währen. muß ich mich also jetzt freundlich anpassen und für nachts andere ventile suchen.
wie schön, daß ich wieder schreiben kann.
allein sein
diesen winter genieße ich ganz aufmerksam das alleinsein – ohne mich nach außen abzuschließen. souveränität über die zeit. was für eine wohltat. es gelingt mir sogar, meine leselust in zaum zu halten.
trotzdem bin ich auf interessante sachen gekommen und gehe jetzt eher in die tiefe. was auch bedeuten kann, daß ich schwellenbücher noch einmal oder in einer anderen sprache lese – das ist viel fruchtbarer als ständige massenlektüre. die gegenwart weitet sich aus.
letzten freitag hat mich jonathan aus paris über bonn kommend in meinem kämmerlein besucht. am nachmittag sind wir dann zu fünf erwachsenen (aurel, andrea, konstantin, jonathan und ich) in meiner nähmaschine zum einleitungsvortrag zum „jungentreffen“ in jan’s (….) in witten gefahren. es war wunderbar, alle mal so blitzlichtartig wiederzusehen in diesem schönen ambiente. auch der vortrag von johannes war sehr gelungen. jan sah ganz verstrubbelt aus, aber die wilde frisur stand ihm gut – der sturm der wirklichkeit pfeift ihm um die ohren.
ein paar schöne reaktionen auf meine weihnachtspost sind bei mir gelandet …
das cello hat mich gerettet
wenn ich nicht das cello von freya gehabt hätte, hätte sich in mir schon ganz schön was angestaut.
einen tag vor heiligabend habe ich meinem herzen einen stoß gegeben und es zum ersten mal staunend zwischen die knie genommen …
… und jetzt habe ich schon hornhaut an den fingerkuppen und das üben und begreifen ist eine helle freude.
ich habe erfolgreich die ratschläge, die ich meinen jungen freundinnen gebe, auf mich selbst angewendet.
eigentlich
sollte der übergang hierher fließend vonstatten gehen, aber: es hat dann noch eine woche gedauert, bis ich jetzt endlich in der vertrauten weise weiter schreiben kann.
das hab ich gestern abend am telefon mit jonathan ausgeklügelt und bin ihm sehr dankbar für seine hilfe. weil ich in den vergangenen wintern fast nichts in den blog geschrieben hatte, war niemandem außer mir klar, was für ein entscheidendes ausdrucksmedium der blog für mich geworden ist: ich muß mich immer wahrnehmbar für die mitwelt ausdrücken und in kommunion sein mit ihr. das ist doch der sinn in dem gewebe.
bin ich erleichtert
seit über einem monat habe ich nur sehr halbherzig den omniblog weiter geführt … und mir fehlte was in meinem leben – jetzt hat jan mir diese neue adresse freigeschaltet und wir müssen nur noch ein paar feinabstimmungen vornehmen …
dann kann es endlich weitergehen