trio
unser trio hat einen guten groove – maike & christopher lernen sich kennen und machen ihre arbeit in einem schönen gleichklang … harmonisch.
maike hat ein lekkeres curry zubereitet. sie trainiert fleischessen für nicaragua, was ich sehr sympathisch finde. nach dem essen sind wir – zum ersten mal auf dieser tour – ins kino gegangen und haben uns die moderne, voll digitale interpretation von „dschungelbuch“ angesehen. wir alle fanden das für ein kindliches gemüt ziemlich überwältigend – ich werde mal mit max & milla darüber sprechen, denn wenn ich heutzutage sehe, wie sich männer in marylin monroe-filmen kinnhaken versetzen, finde ich das überhaupt nicht überzeugend. und das waren ja nicht unbedingt schlechte schauspieler.
die bilder
auf meinem eifohn sieht das sehr schön aus – und wenn ich dann feststelle, daß auf anderen endgeräten die bilder unterschiedliche größen haben, dann wirft das mein ganzes konzept durcheinander und ein schreck durchfährt meine glieder. die volle dröhnung bekommt nur, wer sich diesen blog auf dem smartfohn ansieht.
mit logik ist da nichts zu machen und ich will mich nicht quälen mit den absurden problemen der digitalen kommunikation.
also: hallo hallo all ihr digitalen eingeborenen, die ich kenne: – ich brauche hilfe !!!
fußmassagenpflaster und „erfurter passe“ – das liebe ich hier im osten. draußen in der vorstadt gibt es ein gymnasium von friedensreich hundertwasser, das ich mir morgen gern ansehen würde. das berühmte hundertwasserhaus in der landeshauptstadt stößt mich eher ab, weil es total durchkommerzialisiert ist. das ist ganz bestimmt nicht im sinne des erfinders, der nicht mehr protestieren kann, denn er ist – seinem namen angemessen – im jahr 2000 auf einer schiffsreise in die südsee in einer hängematte sanft entschlummert.
und draußen vor der stadt gibt es auch einen agrarindustriellen komplex der übelsten sorte. das gibt wenigstens arbeitsplätze in dieser hauptstadt der protestanten. da graust es mich.
wieder im osten
jetzt sind wir in der stadt, wo martin luther seine thesen gegen den ablaßhandel an die tür der schloßkirche genagelt hat: wittenberg. vor vielen jahren war ich schon einmal hier. das liegt schön an der elbe … die altstadt ist fein herausgeputzt – nächstes jahr feiern die hier ein 500-jähriges jubiläum.
nein, das ist nicht die schloßkirche. bei meinem bummel habe ich danach gesucht – sie ist an ein gebilde geschmiegt, das gerade restauriert wird:
manno
jetzt bin ich in einer woche zweitausend kilometer gefahren – mit den unglaublichsten filmwechseln …
heute sind wir vom schloß freudenberg so ungefähr fünfhunder kilometer nach nordosten gefahren. in jena haben wir jonas abgesetzt, und kurz bevor wir von der a 4 auf die a 9 abgebogen sind, tauchte plötzlich ein lachend winkender kilian neben meinem seitenfenster auf als mitfahrer nach leipzig …
in wiesbaden ist springlebendig maike zu uns gestoßen, die inzwischen mit bravour ihr abitur hinter sich gebracht hat – und christopher ist endlich mal nicht der jüngste am omnibus. maike erfrischt mich jedes mal, wenn sie kommt – für sie wurde das wort „blitzgescheit“ erfunden. sie war 15, als sie das erste mal am omnibus war und hat konsequent alle gelegenheiten genutzt, wieder zu kommen. bald geht sie für ein jahr nach nicaragua (auf eine vulkaninsel).
ich freue mich sehr, sie vorher noch einmal hier zu haben. jedes mal sieht sie schöner aus und hat ihren stil verfeinert. morgen gibts ein volk-foto !
da ist er schon wieder
der goldene punkt.
ich ergreife dankbar jede gelegenheit, die großen gongs zu spielen und koste das voll aus – analoger gehts nicht. ich bin nicht eingegrenzt in ein system von noten, takten, saiten, bünden, tasten, stöcken oder fellen und spiele immer ausgiebiger mit den bloßen händen.
im winter hatte ich „nur“ eine barocke rosenholz-blockflöte zum musizieren. ich habe läufe geübt und mich wieder mal mit musiktheorie & harmonielehre befaßt und mir vorgenommen, endlich mal im schlaf eine übersicht über das tonale system zu gewinnen (maria hilf).
bei den gongs gibt es keine grenzen, was intensität & bandbreite angeht – und ich kann mich voll austoben …
haltestelle vitra campus
immer, wenn meine tour das dreiländereck da unten streift, fahre ich bei vitra vorbei … auf dem parkplatz dort habe ich schon einige nächte verbracht. dieses mal habe ich keine architektur-führung mitgemacht, weil ich ja gestern den ganzen tag in genf war, aber ich habe am freitag die wechselausstellung (alexander girard) angeschaut und im shop zwei üppige architektur-compendien namens „concrete“ & „brick“ erworben und ein büchlein mit gesprächen, die tadao ando mit seinen studenten geführt hat.
ich finde diese besuche immer überaus anregend. diesen winter habe ich schmerzlich einen lesesessel vermißt (meine tochter hatte mir den barcelona chair von mies van der rohe mit fußschemel in aussicht gestellt, aber das hat sich nicht verwirklicht) – also habe ich heute vormittag einmal gezielt alle möglichen varianten probegesessen.
am besten hat mit der soft pad reclining chair mit wippautomatik von ray & charles eames gefallen – wie für mich gemacht. ohne weiteres nicht erschwinglich, aber wer weiß: meine biografie führt geradewegs darauf zu. ich bin ganz beschwingt da raus gegangen.
jetzt verbringen wir an einer anderen, hunderte kilometer nördlich gelegenen omnibus-haltestelle die nacht und ich hoffe, noch zu dem großen gong zu kommen. im moment läuft im schloß freudenberg noch eine geburtstagsfeier.
miguel hat mir erzählt, daß der film von der plakat-aktion tatsächlich in new york am times square riesengroß gezeigt wurde.
der stratege
das ist daniel häni bei der übersicht über den weltrekord. ihm gelingt immer wieder erstaunliches:
im spiegel von dieser woche steht ein langer artikel über das bedingungslose grundeinkommen … und es ist deutlich zu spüren, daß daniel dem journalisten durchaus sympathisch war. mit einem zitat von ihm fängt der artikel an … dann kommt zwischendurch auch viel geschreibsel in dem typischen spiegelstil (der schriftsteller dietmar dath hat den spiegel einmal treffend „das zentralorgan der lakonischen besserwisserei“ genannt) … und dann endet der artikel mit dem ausruf von daniel:
„hört doch einfach mal auf, die menschen erziehen zu wollen.“
also, lieber daniel, großes kompliment aus dem omnibus !!!