aachen, zweiter tag

mantelwetter. schleppender anfang mit wenigen seltsamen menschen. viel schlechterer betrieb als gestern … und ab mittag wurde es wärmer & besser. als ich was essen war, habe ich schon wieder ein didgeridoo gesehen (in wangen war der laden, als ich am nächsten tag entschlossen hinging, geschlossen – und ich habe das als wink empfunden, daߟ ich noch mal darüber nachdenken sollte). jetzt warte ich mal, ob dieser laden hier morgen geöffnet hat und dann würde ich das kaufen.

am nachmittag lief es dann plötzlich so gut, daߟ wir alle drei in gesprächen waren und immer wieder neue leute kamen. lara hat alte freunde getroffen und eine duschmöglichkeit klar gemacht für abends. stephan kommt richtig in fahrt – er war heute der meister und wir haben das gestrige ergebnis deutlich übertroffen.

wir haben nudeln alla pizzaiola mit thunfisch & kapern gemacht und lekker zu abend gegessen (die zutaten hatten wir vorsorglich schon gestern gekauft, weil wir noch nicht wuߟten, wie wir den abend mit petra rosen verbringen würden).

ich habe dann mit musik in den ohren nach plätzen in der altstadt gesucht: am schönsten wäre natürlich der platz vor dem rathaus. groߟ & mittendrin. dann gibt es noch den platz am elisenbrunnen … und den theatervorplatz (der aber auch nicht viel besser ist als unser jetziger platz).

   
   

am abend habe ich gaaanz lange mit sofia telefoniert – wir haben uns kurzgeschlossen und diese unmittelbarkeit beim telefonieren tut gut. da können wir richtig gas geben und lösungen finden.

   
     

lara

dieses mal hat lara eine presseoffensive gestartet (telefoniert und emails verschickt) …

  

kaiserstadt

ganz so schlimm, wie ich dachte, war unser platz dann doch nicht. das wetter war unentschieden. mich hat immer wieder gefröstelt … und dann knallte die sonne rein. am nachmittag hat mich petra rosen, die uns gerade mal wieder unverhofft & groߟzügig beglückt hat, besucht – wir hatten uns bei johannes‘ geburtstag das letzte mal gesehen. ich freue mich jedesmal ungemein, sie zu sehen. ich liebe ihr rheinisches temperament. nach der arbeit sind wir alle zusammen in die altstadt gelaufen und haben bei „macaroni“ köstlichst gespeist. in der altstadt gibt es viel schönere plätze für den omnibus. ich war schon einmal am theaterplatz und an einer anderen stelle.

gegenüber von uns wird so eine blubberartige konsumhölle gebaut: die soll wahrscheinlich dieses falsche ende der konsummeile aufwerten.

  
heute morgen habe ich erfahren, daߟ sofia nach ihrer superdichten orientierungs-odyssee endlich zuhause, aber noch nicht ganz bei sich gelandet ist … sie muߟ jetzt das stakkato der eindrücke erstmal verdauen. ich hatte eine schöne willkommensüberraschung für sie vorbereitet und war sehr gespannt auf ihre reaktion … und dann schwante mir, daߟ die sendung sie nicht wie verabredet erreicht haben könnte. ich fiel aus allen wolken, denn so war es dann auch. ok, nicht ärgern ! alles selber machen !

  

willy-brandt-platz

da stehen wir jetzt drei tage. in aachen. ich war hier auch schon mindestens einmal. damals gab es noch keine smartphones – und bei uns allen war die verwirrung groߟ, weil google diesen platz nicht findet. irgendwie scheint das ein inoffizieller name zu sein. auf einem beigelegten lageplan von der feuerwehr stand „willi-brand-platz“. den findet google auch nicht.

wir stehen hier neben c&a am falschen ende der fuߟgängerzone, wo promenadenstraߟe und blondelstraߟe aufeinandertreffen. ich hoffe sehr, daߟ wir in die zeitung kommen, damit uns hier auch jemand findet. und werde mich nach einem besseren platz für die zukunft umschauen.

heute war es sehr erholsam bei ulrike & michael. um drei habe ich dann brigitte & stephan in witten abgeholt und brigitte konnte ihr auto wieder mit nach hause nehmen. auf meinen fahrten damit habe ich einen rekord im spritsparen aufgestellt: 5,4 l auf hundert kilometer ! brigitte’s söhne, die sonst viel mit diesem auto fahren, haben gestaunt.

gleich kommt lara zum omnibus, die im januar das treffen der jungen mitarbeiterinnen bei jan im raum mit organisiert hat – ich bin gespannt, was sie zu erzählen hat. wir sind jetzt zu dritt.

   
 

clara

heute bin ich nach köln gefahren, um einmal nach clara, der 85-jährigen vermieterin meines geliebten dachkämmerleins am rhein, zu sehen. bei ihr ist alles im umbruch – sie ist jetzt in einem altenheim, in dem sie auch ganz ordentlich behandelt wird – relativ nah bei dem haus, in dem sie seit 1964 gelebt hat. vor fast 10 jahren hat sie mir dort unterschlupf gewährt. wir mögen uns sehr. die umstellung fällt ihr sehr schwer, weil sie jetzt untätig zusehen muߟ, wie ihr eigenes heim gefleddert wird und für möglichst viel geld verkauft werden soll.

dabei hat das ganz normale leben die glückliche gelegenheit geboten, daߟ ich eine solvente & solide käuferin für das haus gefunden habe, die volles verständnis für die komplexe situation der kinder von clara hat, und groߟzügig hilfe angeboten und vorschläge gemacht hat. sie ist bereit, einen angemessenen & fairen preis zu zahlen. auߟerdem hat sie clara zugesichert, daߟ sie jederzeit zutritt haben würde, wenn die sehnsucht sie packt. 

ich könnte dort wohnen bleiben. mit diesem geliebten kämmerlein ist ein alter herzenswunsch von mir in erfüllung gegangen: direkt am rhein zu leben !!! nachts die schiffe zu hören !!! usw. dort war zwischen allen hochs & tiefs die tankstelle für mich, so umfassend, daߟ ich mir nichts anderes vorstellen möchte.

schon deshalb kann ich mich so gut in clara einfühlen, daߟ ich auch aus der entfernung ziemlich genau weiߟ, in welchem film sie jetzt ist. ich habe alles getan, um die sache zu einem glücklichen ende zu führen und ich habe mir vorgenommen, mir keine sorgen mehr zu machen, denn sorgen sind unnötige zeitverschwendung. der irrtum ist, daߟ sorglosigkeit immer mit geld in verbindung gebracht wird. scheiߟ auf die kohle, kann ich da nur sagen. und clara, aus der die kinder gekommen sind, sieht das genauso und wünscht sich nichts mehr als inneren frieden und die gewiߟheit, daߟ ihr geliebtes haus in gute hände kommt. 

wir haben einen ganz vertraulichen langen spaziergang gemacht und ich habe ihren rollstuhl erst oben herum bis zum godorfer hafen und dann zurück über den uferweg geschoben. wir waren uns ziemlich einig und clara hat gelacht, als ich ihr erklärt habe, daߟ ich mir keine sorgen mehr mache. 

alles wird gut.

und dann – ich dachte, ich seh nicht recht – fuhr dieses schiff stromaufwärts:

 

soprano hieߟ es und ich hab mich gefragt, ob es nach toni soprano, dem unvergeߟlichen depressiven mafiaboߟ aus new jersey, benannt sei. aus der gigantischen tv-serie „sopranos“, die ich schon öfter angeschaut habe und sehr liebe.

clara war schon lange nicht mehr so weit am rhein entlang unterwegs gewesen und hat unseren spaziergang sehr genossen. wir haben uns herzlich verabschiedet und gleich für übernächste woche verabredet, wenn der omnibus in köln auf dem chlodwigplatz steht. 

wir sind jetzt in meiner alten heimat unterwegs – und mir fallen lauter menschen aus meiner vergangenheit ein, die ich darauf aufmerksam machen könnte, aber andererseits bin ich ja wirklich leicht zu finden.
übrigens: das ist mein neues album von yasmine hamdan:

  

ich hatte einen schönen tag

es war sehr heiߟ (32 grad) und ich hatte nur meinen schwarzen strampelanzug an, der am bein eine kahle stelle hat – so bin ich auto gefahren, und habe alle scheiben herunter gelassen.

als  ich meinen führerschein abgeholt habe, habe ich mir schuhe angezogen und die neue knuffelige und gleichzeitig luftdurchlässige jacke übergestreift und die ärmel hochgeschoben. der führerschein gilt insgesamt nur noch bis 2030 – dann bin ich achtzig und sofia ist eine amazone, der ich alles mögliche zutrauen würde …

  

danach bin ich zum haareschneiden zur saskia gefahren (ohne jacke & schuhe). usw.

gerade habe ich einen club remix von „hal“ gefunden, den werde ich jetzt sofia, maria und freya (alle mit „a“ am ende) schicken. ich glaube, sie werden diese arabische cyber music mögen. ich suche immer nach musikalischen gemeinsamkeiten. bei mir ist das mit der musik so, wie es auch mit meinen kleidern ist: ich liebe die unterschiedlichsten sachen und suche immer nach neuen kostbarkeiten, die vollkommen unabhängig sind von moden & trends.

sowas zeitlos schönes war in meiner post, ein literarisches kleinod:

  

ein schönes sachliches buch, bei dem es ums ganze geht, und in lebendiger oszillation genauso ums einzelne. die aufmachung ist reduziert und klar. ich habe es schon anderthalb jahre gesucht und dieses mal nicht gezögert, viel geld dafür zu bezahlen. es hat sich schon ausgezahlt – ich habe heute zum frühstück darin gelesen und habe es jan gezeigt, der sich auch sehr für otl aicher inter-essiert.

ich bin erst gegen acht wieder am omnibus gewesen. ich habe mit meinen gerätschaften herumgefummelt: updates & synchronisierungen. auߟerdem habe ich bei jan im (….) plötzlich meine lieblingssängerin yas gehört und herausgefunden, daߟ ihr richtiger name yasmine hamdan lautet und das album, das wir hörten, ya nass heiߟt. das – und zwei kleine alben mit club remixes davon – habe ich mir runtergeladen und lausche ganz gebannt.

  

carpe diem

heute will ich unbedingt mal einen blogbeitrag aus dem

  
schreiben, in dem ich seit jan-uar gestern zweimal und heute einmal war und endlich wieder die gelegenheit hatte, mich über alles mögliche mit jan zu unterhalten.

heute früh hat denen das ordnungsamt den garten zugemacht wegen irgendwelcher fomalien, die keiner ahnen konnte. an einem brücken-freitag, wo die eh nur bis 12:00 uhr arbeiten …

  
trotzdem habe ich den nachmittag hier sehr genossen … das war das gegenteil vom allgäu. ich bestärke jan so gut ich kann darin, genau dieses witten voll umzukrempeln – mit geduld & spucke (ich muߟte unwillkürlich an das quelle-gelände in nürnberg denken). 

und es ist jetzt schon so, daߟ jan einen riesenkrater hinterlassen würde, wenn er nicht mehr hier wäre … 

sein

  

ist jetzt schon weithin bekannt, sogar über deutschland hinaus.

   
     

die treppe, die er zum hof hin gebaut hat, beschreibt schön die komplexität seiner aufgabe … ich kann ihn nur ermutigen, am ball zu bleiben!

  

irgendwo …

rechts oben auf dem bild wohnt christopher, der jetzt mitten im abiturstress ist … von hier aus wünschen wir ihm viel erfolg !

wir fahren jetzt heim

  

truck stop

jetzt sind wir auf der autobahnraststätte würzburg, ungefähr auf halber strecke heim. morgen gegen mittag wollen wir in hattingen sein..

es ist schon späte nacht.

   
 

die jungs

haben sich prima verstanden. stephan ist der aufmerksame ordnungsfaktor im hintergrund. er entwickelt eine schöne art, die gespräche vor dem omnibus zu führen, selbstbewuߟt & humorvoll … und sehr höflich. er ist ein verwunschener prinz, der jetzt langsam loslegt und mit den flügeln schlägt. mir gefällt sein wesen.

  
benjamin hat uns heute verlassen, weil er ab morgen auf dem evangelischen kirchentag für mehr demokratie arbeiten muߟ. da beneide ich ihn wirklich nicht, sondern frage mich, was die christinnen wohl zu seinem neuen irokesenschnitt sagen werden.  

benjamin ist ein wende-kind aus dem osten: er ist in brandenburg aufgewachsen und im september 1988 geboren. er hat sich viel herumgetrieben und ist jetzt eine art vagabundierender demokratieaktivist geworden und mir damit erst einmal grundsätzlich sympathisch. er war sofort mittendrin in der arbeit und kann ganz ungehemmt kommunizieren. er beobachtet mich fasziniert bei der arbeit und sagt, er habe viel gelernt am omnibus. 

  
kolja kennt ihr ja schon – er ist ein richtiger routinier geworden, kann schnell was zu essen herzaubern. er weiߟ, wo alles ist und wie alles läuft und stärkt mir damit sehr den rücken.