full house

ich muߟ überall gleichzeitig sein und habe in der hektischen atmosphäre gerade mal sophie in meine datenbank aufgenommen, viel mehr weiߟ ich bisher von ihr nicht.

clara hat mich mit tochter und enkelin am omnibus besucht … sie sind mit dem taxi gekommen und hatten einen rollstuhl dabei. ich bin noch etwas betäubt von meiner kündigung, aber clara und susanne sind mitfühlende seelen. 

gleichzeitig waren auch andrea, konstantin und die kinder da. und aurel hat uns besucht: er hat eine pfiffige frisur und war wie immer ausgesucht & stilvoll gekleidet. er sah richtig klasse aus.

und die fleiߟige freya ist uns am frühen vormittag aus witten zuhilfe gekommen, obwohl sie nur ein paar stunden geschlafen hatte. sie hat sich sehr gefreut, aurel wiederzusehen und ist bis acht uhr geblieben.

auߟerdem habe ich auch noch sofia’s eltern kennengelernt und verabredet, das wochenende mit dem omnibus bei ihnen zu verbringen. sofia kommt am freitag abend von ihrem messejob in frankfurt zurück und ich kann ihr vielleicht helfen bei ihren bewerbungen.

aber unter diesem ganzen trubel leidet die arbeit: unser ergebnis war angesichts dieses wunderbaren platzes und der vielen auf unterschiedlichem niveau beteiligten eher bescheiden. ich kann nicht überall gleichzeitig sein und konzentriere mich voll auf meine gespräche. nur stephan und freya waren intrinsisch motiviert (um hier mal götz werner zu zitieren).

   
   

jubel trubel heiterkeit

was für ein tag – erst einmal kam katharina, die löwin. sie hat ihr abitur bestanden und geht wahrscheinlich erst einmal nach thessaloniki – groߟe wiedersehensfreude

   
 

ach so, am frühen morgen wurde mir von dem ältesten sohn meiner vermieterin clara formell die schriftliche kündigung für meinen geliebten unterschlupf am rhein überreicht (fristgerecht bis zum 30. september). ich kann noch immer nicht glauben, daߟ jetzt also das unglück für die arme clara und den ganzen clan seinen lauf nehmen soll. als ob jemals mit geld irgendwelche probleme gelöst worden seien. es war verabredet und von meiner seite her auch deutlich begründet, daߟ ich noch einen winter dort verbringen könnte, um mir ein anderes quartier suchen zu können. und grundsätzlich will ich dort nicht weg.

  
auߟerdem kamen meine tochter und meine enkelinnen (max & milla) und später dann noch andrea mit ihren kindern (johanna & theodor). und konstantin mit der schwester von werner peters. und als fünftes besatzungsmitglied sophie aus berlin. und die freundliche frau von der fleisch & käse-theke in meinem lieblingsbiomarkt in köln. sie hatte den omnibus gestern abend schon aus der straߟenbahn heraus gesehen und sich erinnert, daߟ ich ihr erzählt hatte, daߟ wir dort sein würden. und und und – alles gleichzeitig. andrea und die kinder sind noch zum essen geblieben und im omnibus ging es zu wie in einem bienenstock.

   
     

und jetzt ist der omnibus richtig voll – alle fünf betten belegt – und bald halb eins …

  
den platz müssen wir immer nehmen, wenn wir in köln sind !!!

ich kann es noch nicht fassen

jetzt stehen wir auf dem chlodwigplatz, vor dem uralten tor in die stadt, ich bin ganz kribbelig. 

  
aurel hat uns besucht, und lara und jonas sind (wieder) zu uns gestoߟen – bis dahin war ich mit stephan allein. das hat mir sehr gefallen. er ist still und umsichtig, wenn mir mal wieder was einfällt, was ich unbedingt noch machen muߟ … dann hat er das oft schon erledigt, ohne ein wort darüber zu verlieren. er hat einen feinen humor, den er in seinen gesprächen auch schön effektiv einsetzt. wenn er verantwortung übernimmt – und da kennt er keine scheu – dann richtig und zuverlässig. so ist der alltag mit ihm ganz angenehm leicht und inspirierend.
  
und – wie das leben so spielt – kommt hier am chlodwigplatz der geschäftsführer der emiko mit seiner familie vorbei – ich habe eine omnibus-führung gemacht und verabredet, daߟ ich am nächsten freitag mit dem omnibus die firma emiko in meckenheim besuchen werde. ich hab mal wieder vergessen, ein familien-volk-foto zu machen …

mensch, das ist hier so ein wunderbarer platz:

   

  


hier pulsiert wirklich das leben … hier in der südstadt lief ein riesen stadtfest mit lekkereien & krimskrams und es war brechend voll. ein paar altrocker huldigten jimi hendrix … und in einer stilleren seitenstraߟe haben wir dann sardisch gespeist. ich saߟ an der bordsteinkante. das essen war vorzüglich. dort ist dann auch aurel mit seinem fixie zu uns gestoߟen. wir haben uns ausführlich auf den neuesten stand gebracht 

 
jetzt sind die anderen schon längst im bett und ich muߟ unbedingt noch einen brief von sofia lesen

   

  

    

krefeld letzter tag

die entladung letzte nacht blieb aus – und heute morgen regnet es …

unser „medienecho“ ist mal wieder atemberaubend:

  
dafür haben wir und unsere krefelder freundinnen heftig baggern & nachfassen müssen. nur die „rheinische post“ hat dann mit diesem winzigen artikelchen reagiert.

wie hier in dieser depressiven stadt die prioritäten sind, ist an der ersten seite des lokalteils der „westdeutschen zeitung“ zu sehen:

  
da bleibt natürlich kein platz für den omnibus für direkte demokratie !

krefeld zunehmend drückend

es wurde über tag wirklich heiߟ und drückend. was das angeht, hatten wir einen idealen platz unter groߟen platanen – prima klima:

  
ich warte weiterhin darauf, alte lieben & freundschaften wiederzusehen, zum beispiel die süߟe connie, die über jahre verteilt eine groߟe liebe war.

  
hallo connie – wo bist du ?

stattdessen hat mich marion aus düsseldorf besucht, die ich jetzt etwa acht jahre nicht gesehen habe. teenage love affair (sie 13, ich 16). nach 20 jahren total unterschiedlich mäandernder lebensläufe sind wir dann wieder zueinander gestoߟen (sie skorpion (wie meine mutter!), ich wassermann). mit ihr habe ich meinen ausflug in die modewelt gemacht: wir haben zusammen die firma questo e quello betrieben … eine superschnelle, überkandidelte welt, in die ich staunend eingetaucht bin. ich habe heute noch exquisite einzelstücke aus dieser zeit. zum beispiel mein riesiges seidentuch.

ich muߟte da irgendwann aussteigen, weil ich das unternehmen schon scheitern sah und nicht die autorität hatte, die entscheidenden veränderungen vorzunehmen. marion ist dann später wirklich unausweichlich & häߟlich pleite gegangen. dabei war sie ein richtiges arbeitstier und hat wie eine löwin gekämpft. eine zeit lang reihte sich in ihrem leben katastrophe an katastrophe und ich habe sie über die jahre verteilt immer mal wieder kurz getroffen. sie wird immer stärker und unabhängiger und hat ein liebevolles verhältnis zu sich selbst gefunden. sie läߟt sich durch nichts unterkriegen. dafür bewundere ich sie sehr.

es war sehr schön, sich mit ihr auszutauschen und wir haben die zeit völlig vergessen. wir haben eisbecher gegessen, sind flaniert und haben uns was kleines, feines zum essen im freien ausgesucht. währenddessen hatte es sich bewölkt und sah kurz nach einem erlösenden gewitter aus – es tröpfelte auch schon, aber das fällige gewitter ist krefeld im halse steckengeblieben – drauߟen war die luft kühl, drinnen stickig. wir haben einen schaufensterbummel gemacht und uns über kleider unterhalten und über gesundheit.

als ich sie am hauptbahnhof verabschiedet hatte, fiel mir schlagartig ein, daߟ ich jetzt leider das konzert von karin verpaߟt hatte – ich war auch nicht im entferntesten auf die idee gekommen, marion davon zu erzählen. ich glaube, karin wird das verstehen. ich habe dann später erfahren, daߟ lara & stephan, die sich heute wieder tapfer geschlagen haben, das konzert bis zur halbzeit gehört haben.

  
das ist einer der bäume auf unserem platz in aachen, die mir sehr gefallen haben. eine feingliedrige ahornart (die im frühling als erste hellgrün leuchtet). das bild soll hier sowas sein wie ein eselsohr in einem buch, weil ich noch was über eine begegnung in aachen erzählen muߟ:

  

puh, krefeld

ich habe so viele erinnerungen & vergleiche. depression drückt einen hier nieder und es gibt kaum gründe & anlässe für ein herzhaftes lachen. ich kämpfe gegen meine mögliche befangenheit und schaue erwartungsvoll in jedes gesicht. es gibt hier viele freundinnen (die jungs sind auch gemeint) aus meiner vergangenheit, aber sie kommen nicht vorbei …

nach & nach kamen die menschen von der grundeinkommensinitiative oder regelmäߟige teilnehmer der ringgespräche vorbei und schauten nach uns. zum beispiel karin mast. sie ist höchst lebendig & vital und darüber hinaus noch eine sängerin … morgen abend könnten wir sie in der friedenskirche mit jazz-standards hören (ich will meinen besuch überreden, das anzuhören). ich freue mich jedenfalls jedesmal, sie zu sehen.

  
heute hat lara uns den tag gerettet. ohne das geringste aufsehen hatte sie auf einmal eine liste voll. sie & stephan muߟ ich wirklich loben: das war hartes brot hier. und die verdammten zeitungen haben mal wieder nichts geschrieben, obwohl wir hier am samstag eine veranstaltung mit johannes & götz werner haben und jede menge leute vor ort.