wangen bei der arbeit
sommerwetter – bis nachmittags um vier standen wir im schatten. die arbeit plätscherte so dahin und es gab sehr viele touristen und stadtführungen. ich hätte mir fast ein didgeridoo gekauft (vielleicht mach ich das morgen). das könnte mir gut tun.
in mir keimt der verdacht, daß es hier für unsere arbeit einfach zu schön ist, denn in memmingen, am nördlichsten zipfel des allgäu, waren unsere ergebnisse deutlich besser.
die stimmung ist aber gut, und es gibt viele schöne frauen. es ist also angenehm, hier zu arbeiten. und morgen ist auch noch ein tag.
wangen
um zu unserem platz zu kommen, mußten wir einmal um wangen herumfahren, weil es mindestens zwei alte tore gab, durch die wir nicht hindurchpaßten. die einfahrt in die altstadt war dann wie ein corso: der omnibus schlängelte sich wie eine schnecke zwischen voll besetzten tischen & stühlen – am ende haben uns hundert menschen beim manövrieren auf dem marktplatz zugesehen.
wangen hat etwa 25.000 einwohnerinnen und ist ganz fein herausgeputzt. nicht nur gibt es die „nette toilette“ in der ganzen gastronomie, sondern auch noch die beste öffentliche toilette, die ich je kennengelernt habe (und ich bin vom fach). die ist die ganze nacht offen. unglaublich. es gibt keine leuchtreklamen. aber einige inter-essante renaissance-bauten und romantische ansichten. hier ist dieses jahr zwölfhundert-jahr-feier. klein, aber fein.
in wangen hat uns gleich jonathan besucht, der hier aufgewachsen ist … und den ich leider nur selten sehe. er ist einer meiner hoffnungsträger, was zusammenarbeit angeht – in welcher form auch immer. wir haben uns immer viel zu erzählen. an einem der tische, durch die sich der omnibus vorher hindurchgeschlängelt hatte, haben wir dann zusammen mit jonathan’s eltern zu abend gegessen … und noch ein eis aus der legendären italienischen eisdiele, in die die menschen aus einem weiten umkreis kommen.
und es ist eine laue vollmondnacht.
putzende jungs
der omnibus ist ganz sauber, handgewaschen, geschrubbt, gesaugt, gewienert. die scheiben sehen aus wie illusionen …
als auf der ansonsten paradiesischen fahrt mit alpenpanorama ein insekt an dieser unwirklich sauberen frontscheibe zerplatzte und kleben blieb, hat es mich häßlich durchzuckt (ich wundere mich schon lange darüber, warum das so selten passiert. ich habe es mir immer so erklärt, daß sich an der platten front des omnibus eine art luftkissen aufbaut, das die insekten zur seite wegschleudert. allmählich fürchte ich, daß es immer weniger insekten gibt.). schock. in dieser idylle, denn die landschaft ist zu schön, um wahr zu sein.
weil stephan & anna ein uraltes gespann waren, lerne ich stephan erst jetzt nach und nach besser kennen und schätzen. er ist sehr aufmerksam & fleißig und kann fast schon mit den alpha-mädchen mithalten.
wieder am kabel in kempten
dieses wochenende sind wir wieder in der ehemaligen krenkers’schen wohnung. und ich kann nicht auf die normale weise meinen blog weiter führen.
die jungs waren sehr fleißig und der omnibus glänzt & glitzert. die experimente mit der goldenen schiene fruchten langsam – kolja hat gestern in rekordzeit die ganze schiene geputzt (es hat ja ziemlich viel geregnet in letzter zeit).
der zweite tag in memmingen war nicht ganz so erfolgreich wie der erste, aber das ist eine stadt, in der ich immer sehr gern bin. auf der fahrt nach kempten haben wir ein atemberaubendes alpenpanorama bestaunen können. fotos davon sind nur ein billiger abklatsch, deshalb habe ich das gelassen. wir haben jeden abend gekocht (benjamin hat schon in den verschiedensten zusammenhängen als koch gearbeitet) und lekker gegessen.
und ich korrespondiere mit großem vergnügen auf verschiedenen kanälen mit sofia, die morgen in witten freya, brigitte, anna und jan treffen und sich die uni anschauen wird.
wir fahren gleich nach wangen. ich freue mich schon sehr auf die fahrt durch den wirklich wunderschönen allgäu.
rekord
heute bin ich wirklich mal auf touren gekommen. wir standen den ganzen tag in der sonne – strampelanzugwetter. und hatten gut zu tun. am abend hatten wir das beste ergebnis des jahres.
wir haben uns noch einen üppigen salat gemacht. danach habe ich mir mit kolja noch einmal „mad max – fury road“ in 3d angesehen. das kino lag weit außerhalb der stadt und alle taxen waren besetzt – also sind wir zum bahnhof gegangen und haben einfach einen jungen mann angesprochen, der uns ganz bereitwillig zum kino gefahren hat. er hat mich sehr an konrad & lukas erinnert und mir ist aufgefallen, daß ich den sound dieses dialekts, den sie hier sprechen, gern höre.
nach dem kino tauchte dann das gleiche problem auf und wir sind mit einem satt gluckernden v8 monster pick-up / SUV zum omnibus gebracht worden, das super dolby surround dröhnen des films noch in den ohren. der fahrer hatte auch diesen film gesehen.
stephan & benjamin hatten derweil die stadt erkundet. wir haben noch tee gemacht – und jetzt klingt der erste boygroup-tag harmonisch aus. das tränenblech massiert mir meine nackten füße. vor dem omnibus steht ein brunnen mit klarem, eiskaltem wasser, in das ich heute zwischendurch meine arme getaucht habe – sehr erfrischend.
es gibt hier in einer alten kirche eine sehr schlicht und klar konstruierte moderne orgel, auf der immer wieder berühmte organisten konzerte geben. ich liebe diesen kontrast und bin gleich heute vormittag zu dieser kirche gegangen. sie war vollkommen eingerüstet und ich habe mich nur hinter einem handwerker einschleichen können, nur um festzustellen, daß sie innen auch eingerüstet war:
langsam
bessert sich das wetter – manchmal sonne. heute mußten wir von der süßen anna abschied nehmen. ihre unbekümmerte fröhlichkeit wird uns fehlen. aber ich werde sie schon bald wiedersehen. ich freue mich schon jetzt darauf, ihr immer wieder zu begegnen, denn so eine wie sie gibt es nur einmal: im original. ich kann das nur staunend bewundern.
ich habe sie beauftragt, in ihrer inter-essant verzweigten medizinerverwandtschaft nach einer chirurgin für meinen leistenbruch zu suchen.
trotz ihrer bemühungen hat die zeitung heute doch nicht über uns berichtet – da war sie ziemlich empört. und sie hat einen schönen ersten blumenstrauß für unseren stehtisch komponiert.
jetzt sind wir schlagartig eine boygroup. dann muß ich mich bei meiner arbeit voll auf die frauen konzentrieren, um genug weibliche energie zu empfangen. aber ich sehe hier im süden so viele schöne frauen – da kann ich ganz entspannt beobachten, wie sich diese spezielle boygroup entwickelt, die heute abend noch durch benjamin ergänzt wurde, der ein „professioneller sammler“ ist, aber noch nie am omnibus gearbeitet hat, obwohl das sein ursprüngliches bedürfnis gewesen war.
inzwischen sind wir in memmingen angekommen, hoch im norden dieser schönen landschaft. ich habe schöne erinnerungen.