war wohl nix

weil weit gegenüber von uns das impf- & testzentrum war und unser einzig stimmiger platz sich nicht im hoheitsgebiet unseres vortrefflichen gastgebers & freundes andreas henning befand, wurden wir mit anonymer gewalt gezwungen, uns in die ecke zu verziehen: unser platz lag in der entfluchtungszone (so hieߟ das wirklich) des impfzentrums und war ironischerweise gleichzeitig der platz für demonstrationen der impfgegner. der coronawahn treibt die irresten blüten. früher hätte ich mich auch irrsinnig darüber aufgeregt.

wir sind ganz lokker geblieben & haben das beste draus gemacht. weil wir so schräg standen, bildeten wir einen trichter, an dem die wenigen passantinnen nicht vorbeikamen und von schräg hinten fuhren lauter autos auf uns zu …

am ersten morgen hat uns eine fröhliche kinderschar besucht und sich von mia durch den omnibus führen lassen.

andreas henning hat uns freudig begrüߟt & willkommen geheiߟen und tatsächlich hingekriegt, zwei hochkarätige & ehrlich interessierte journalistinnen anzulokken und ein knakkiger radiobeitrag & ein fast ganzseitiger artikel im kulturteil der frankfurter allgemeinen mit zwei guten fotos sind dabei herausgekommen.

das personal des museums hat uns aufmerksam & fürsorglich mit allem versorgt – auch mit freikarten für das riesige labyrinthische museum:

was ich – zwar verstümmelt – weidlich ausgenutzt habe.

also wurde auch dieser seltsame platz erträglicher und bot eigenartige anblicke & perspektiven:

jetzt will ich ins bett !

dreamgirls

die ganzen blumen sind dankbar unserer band gewidmet – nora hat uns freitag abend voll bepackt verlassen. diese variante mit jeweils zwei sich in der mitte überlappenden wochen erweist sich als besonders interessant. das internationale internat, das beide besuchen, hat sich bereits bewährt: nora & mia sind echte alfamädchen mit weit entwickelten kommunikationsfähigkeiten und waren von anfang an voll bei der sache.

nora hat mia ausgebildet und ich konnte die beiden als gespann und jeweils einzeln studieren – diese woche ist mia dran …

hier erklärt sie gerade regine, wie ein kuhärr-code funktioniert – und diese beiden bilden auch wieder ein kongeniales gespann.

ich fühle mich gut bemuttert und kann ganz frei agieren. die arbeit ist fluxus & luxus zugleich, denn mir bleibt zeit für die schönsten expeditionen …

wieder winzig

stehen wir für vier tage vor dem monumentalen museumsblock in wiesbaden, direkt gegenüber dem rhein main concress centre – der „modernen“ variante besinnungslosen gröߟenwahns.

mit traumwandlerischer sicherheit habe ich den omnibus an der einzig möglichen stelle installiert – nach meinem spaziergang sah das so aus:

direkt in unserem rücken stand zentral vor dem haupteingang eine statue, bei der ich den verdacht hatte, daߟ ein anarchistischer satiriker sie den machthabern untergejubelt hat:

göte mit waschbrettbauch & einem zahmen adler unter dem arm. bei putin ist das wenigstens echt, aber der herr geheimrat hatte eher eine geschwollene leber …

camouflage

heute haben wir einen tag auf dem mauritiusplatz in wiesbaden verbracht. wir wären gern noch länger geblieben, denn dieser platz ist behütet von zwei riesigen platanen, die uns lebhaft beschattet und die verschiedensten menschen & viele kinder magisch angezogen haben. entspannter trubel – gesprenkelt mit intensiven gesprächen.

die atmosfäre war ähnlich wie in bonn – und das in einer amtierenden landeshauptstadt – neben uns ein glitzernder konsumtempel …

mitten in der groߟstadt !

agriculture

im lauf der zeit ist die landwirtschaft für mich so eine art drittes zuhause geworden – ein voll analoges netzwerk mit den schönsten knoten & verästelungen – ein paradies für nomadische spinner.

es war mir ein herzliches vergnügen, mich mit kathrin & thomas goebel anzufreunden und so viel wie möglich über ihre arbeit zu erfahren. sie sind teil des dreiköpfigen vorstands einer positiv gewendeten aktiengesellschaft in bürgerhand und leidenschaftlich aktive bäuerin & bauer. richtige menschen. voll bei der sache. sie kannten alle meine lieblingsbetriebe.

was besseres als solche analogen vollkontakte mit heilend tätigen bäuerinnen & bauern kann ich mir nicht wünschen. wir haben alle den aufenthalt sehr genossen und eine wunderbare neue omnibus haltestelle gefunden.

die auߟendarstellung des betriebs, für die kathrin & thomas maߟgeblich mit verantwortlich sind, ist preiswürdig gelungen und ich kann wärmstens empfehlen, hier zu klikken.

heilige oase

für das wochenende haben wir eine neue oase und potenzielle haltestelle gefunden: das hofgut oberfeld, einen mustergültigen landwirtschaftlichen betrieb am stadtrand von darm-stadt, ganz in der nähe der berühmten mathildenhöhe, die gerade den status eines weltkulturerbes verliehen bekam.

aus einer bürgerinitiative entstand eine landwirtschafts-aktiengesellschaft in bürgerhand als innovative unternehmensstruktur, die den rahmen für vielfältige aktivitäten bildet: biologisch-dynamische landwirtschaft mit demeter-siegel (kühe mit hörnern & freizügigen ställen, geflügel in artgerechter haltung), bäckerei, käserei, laden & cafß©. eine interessante erfindung sind sogenannte saisongärten, die professionell vorbereitet & begleitet werden. es lohnt sich sehr, die aufschluߟreiche internetseite zu studieren, weil ich die lebendige vielfalt hier nur andeuten kann.

jetzt werden wir gerade wieder zum essen eingeladen und ich muߟ mal kurz unterbrechen.

bilder aus darm-stadt

drei tage groߟstadt – das schlaucht! ich habe mittel & wege gefunden, das zu metabolisieren (zum beispiel durch meine bilder & streifzüge). aber für die anderen ist es sehr anstrengend. der dritte tag war vom ergebnis her der schlechteste. zum abschied hat noch ein betrunkener versucht, einen unserer regenbogenschirme zu klauen. ihm den zu entwinden, war meine letzte amtshandlung in darm-stadt., wo auch diese schwarz-weiߟen bilder entstanden sind:

und noch ein wasser morfo:

unsere ecke

romantisch intim am rand des riesigen luisenplatzes, in dessen mittelpunkt der erigierte mittelfinger irgendeines fürsten hoch in den himmel ragt – angeblich von dankbaren untertanen gestiftet …

heute morgen waren wir nicht umzingelt und konnten normal mit der arbeit beginnen. regine hat – kaum zu glauben – einen stromanschluߟ bei der sparkasse hinter uns ergattert, die hier durch einen roten streifen markiert ist:

die band ist gut eingespielt und mia & nora sind voll bei der sache.

ich war bei einer querdenker mahnwache und habe freundlich & vorsichtig erste analoge fäden gesponnen. sie werden von den behörden schikaniert und von den konsumenten miߟachtet. ich habe mich mit material eingedeckt und einen aktivisten mit zum omnibus genommen und ihm unsere arbeit erklärt. sie fantasieren davon, per volksabstimmung die regierung abzusetzen. anfang august soll in berlin eine groߟe demo stattfinden …