die bühne

das ist die bühne für unser abschiedskonzert: neuruppin, das ich in guter erinnerung habe. die preuߟischste aller preuߟischen städte, unglaublich weiträumig – wir stehen auf einem riesigen platz zum ersten mal so rum in der gegenüberliegenden ecke, in der ich schon einmal im schatten bitterlich gefroren habe.

die sonne trägt ebenso zu meiner gesundung bei wie die millionen unsichtbaren helferlein und die spurenelemente und die globuli von gabriele, die ich mir zusätzlich einverleibt habe. der krampf löst sich und ich gehe völlig in der arbeit auf. besser gehts nicht – allerdings im dicken mantel und mit den leguanos an der füߟen.




und ich will gern die fürsorglichen ermahnungen von gabriele beherzigen, mich zu schonen und doch bitte früher ins bett zu gehen …



jimi hendrix teppiche

so etwa stelle ich mir die digitalen apparaturen vor, mit denen ich meine jimi hendrix teppiche bearbeite.




die sind durchaus dokumentarisch & autobiografisch. sie erzählen von meinen erlebnissen.


achttausendzweihundert

… und paar gequetschte unterschriften haben wir im winzigen pritzwalk voll gemacht. ich war zum ersten mal da und hatte unnötig schlechte erwartungen.




leider stand ich die ganze zeit im schatten und fror. ich habe wahrscheinlich den abschied von meinem geliebten afrikanischen strampelanzug zu lange hinausgezögert und bin leicht angeschlagen.

letzten freitag in berlin ist kolja zu uns gestoߟen. er ist seit zwei jahren zum ersten mal wieder am omnibus. dazumal ist er jahrelang ziemlich oft mitgefahren. also bin ich neugierig, zu erfahren, wie er sich in der zwischenzeit entwickelt hat.

und hannah, die ich in potsdam und in berlin gesehen habe, ist kurzfristigst am montag abend zugestiegen und hatte heute ihren allerersten tag. sie vervollständigt jetzt unser kampfsammelquintett beim endspurt.



vollsperrung

am sonntag wollten wir bei schönstem sonnenschein & dramatischen wolkenfiguren von alt kladow nach pritzwalk fahren, wo wir auch unter normalen umständen im hellen angekommen wären …




… wäre nicht kurz hinter herzspring ein flixbus wüst verunglückt – das haben wir erst erfahren, als wir schon vier stunden (davon mindestens zwei im dunkeln) auf der stelle gestanden hatten. ich bin gut weitergekommen in dem neuen neal stephenson roman und habe den spiegel zuende gelesen. im mulimodus habe ich den rest der strecke abgerissen und bin zum ersten mal seit ewigen zeiten vor mitternacht ins bett gegangen.




dadurch gerate ich hier ins hintertreffen, denn das wochenende war voll von denkwürdigen & erbaulichen erlebnissen:




am freitag hatten wir völlig unverhofft mit unserer gala vor dem brandenburger tor die schönste geburtstagsfeier, die ich mir wünschen konnte. an so einem prominenten ort, mitten im geschehen.



die musik war umwerfend und fuhr mir kitzelnd in die glieder. es war wie ein bad in einer friedlichen menge menschen.

 

nach längerer zeit, in der unsere physikalischen leitungen tot waren und ich viel an sie gedacht hatte, habe ich meine meistin leibhaftig erleben dürfen. das war sehr beruhigend.



für stephan & jan war dieses fest der krönende abschluߟ ihrer zeit am omnibus.  machts gut & lebt wohl.


havelhöhe

in der havelhöhe haben wir einen neuen platz zugewiesen bekommen, so daߟ wir jetzt wissen, wo wir in zukunft problemlos stehen können.




ich liebe diesen hafen.


zweiter akt potsdam

als ob ich es geahnt hätte: am zweiten tag in potsdam wurden wir eingekesselt & zugebaut




mit absurdem aufwand wurden eine bühne und das ganze technische zubehör für eine wahlkampfveranstaltung mit martin schulz aufgebaut, die am freitag mittag stattfinden sollte. es wuselten den ganzen tag über dirigenten mit smartphones & klemmbretter herum, um einen chor von subunternehmen zu koordinieren.




das wetter war zunächst so beschissen wie am vortag. ich konnte darüber nachsinnen, wie viele jahre der omnibus von dem geld fahren könnte, was hier für eine halbe stunde nichtssagenden redens verschwendet wurde. die trupps, die alles montierten, waren echte profis und es machte spaߟ, sie bei der arbeit zu beobachten. das nenne ich absurdes theater!




das wetter klarte am nachmittag wieder auf und am ende hatten wir in der hauptstadt in zwei tagen hundert unterschriften weniger gesammelt als an einem tag in eberswalde  …



der schatten der macht

streifte den omnibus am späten nachmittag in potsdam, auf dem platz vor dem brandenburger tor. zum ersten mal stehen wir so rum (im rechten winkel zum tor) auf dem platz und schrumpfen auf zwergengröߟe.




den ganzen vormittag über hat es so stürmisch geregnet, daߟ es die klitschnassen plakate von unseren selbstgebastelten aufstellern gefetzt hat. die wenigen menschen hasteten ins trockene. auch lautes rufen hat da nicht geholfen.

also habe ich unserer gemeinsamen sache geholfen, indem ich mit stephan zusammen die aufsteller nicht schnell geflickt, sondern so gut es ging restauriert habe. 

stephan hat morgen seinen letzten regulären tag. wenn ich ihn im rücken habe, weiߟ ich immer, daߟ der laden läuft. er ist die männliche variante von freya, meiner meistin. er weiߟ den wert von guten werkzeugen zu schätzen und hat mich bisher ohne herablassendes getue aus jeder digitalen klemme befreit.



es hat mich nicht gewundert, daߟ wir in der hauptstadt das schlechteste tagesergebnis hatten – das ist hier ein ziel des massentourismus und ein reservat für reiche promis …




der vorteil ist, daߟ wir zum beispiel gestern abend in diesem ambiente österreichisch geschlemmt haben.

7.000

am zweiten tag in brandenburg haben wir mit unterstützung aus berlin 7.000 unterschriften überschritten – besser gehts nicht!




ich war gern hier – beim nächsten mal können wir ruhig länger bleiben, denn wir sind im zentrum des betriebs. alles spielt sich im weichbild des omnibus ab und wir können uns oszillierend motivieren & vergewissern.
am abend sind wir in die landeshauptstadt gefahren … und da ist dann diese wundervolle koproduktion mit dem lieben stephan entstanden:



brandenburg an der havel

unser platz ist der zentrale knotenpunkt der über tausend jahre alten namenspatronin des bundeslandes brandenburg. wir hatten gut zu tun.




mit benjamin, dem berufssammler, sind wir jetzt wieder ein quintett …






in friedlicher eintracht haben wir heute über fünfhundert unterschriften gesammelt und zur krönung in einer direkt am wasser gelegenen, sehr schön zu einem biorestaurant umgebauten ehemaligen werft getafelt. unter der decke des riesigen raums hing kopfüber ein leerer achter mit steuermann!



vor zwei jahren war hier die bundesgartenschau – auf meinem abendspaziergang konnte ich schöne entdeckungen machen …




derweil versuche ich, mein eifohn so zu spielen, wie jimi hendrix die elektrische gitarre mit allen digitalen äpps wie wahwah & verzerrer & echohall & rückkoppelungen gespielt hat. in dankbarer reverenz an den groߟen meister nenne ich solche bilder ab jetzt „jimi hendrix teppiche“.



optische abstraktionen von lebendigkeit.



fortsetzung

es klappt wieder …

in der schule war am samstag die einschulung – so sah der eurhythmiesaal aus, wo ich immer nachts klavier spiele. den jungs hat die schule sehr gefallen und sie konnten zweimal im wannsee schwimmen gehen.




obwohl jede von uns gelegenheit hatte, für sich herumzukramen, haben wir den omnibus in lokkerem einvernehmen aufgeräumt & geputzt & für die weitere arbeit präpariert. vom zusammenspiel des quartetts bin ich restlos begeistert.




übrigens haben wir alle so viel freude an unserem schiffsjungen, wie er an seinem praktikum hat. ein lustiger & leibhaftiger enkel. sechzehn jahre. ich staune.