mit altenburg verbindet mich eine süß melankolische erinnerung:
hier wurde mir vor vielen jahren mein berühmter verkrumpelter ledermantel gestohlen, in dem ich jahrelang gewohnt hatte. der großvater der umhängetasche, die ich immer mit mir herumtrage. ich hab das als harten schicksalsschlag empfunden und mir den mantel von der seele gerissen.
„was, DER mantel ?“ haben alle entsetzt gefragt, denen ich von meinem verlust erzählt habe.
monate später ist ein wunder geschehen: die polizei von altenburg hat mich angerufen und mitgeteilt, daß der mantel wieder aufgetaucht sei und ich ihn dort abholen könne (ich war da etwa 600 kilometer entfernt). der mantel war unversehrt – es fehlte nur die sternschnuppe, die ich als handschmeichler in der tasche hatte. ich hoffe, der dieb hat sie nicht weggeworfen.
heute lasse ich meiner fantasie freien lauf und stelle mir vergnügt vor, wie der dieb vergeblich versucht, den mantel anzuziehen, der nämlich voll mit mir verwaxen war. deshalb sah jeder außer mir automatisch wie ein stück scheiße aus.